Das grosse DAB-Swiss Newsarchiv 2017

Zu den aktuellen News!

30.12.17 - James FM jetzt auch in Aarau-Olten empfangbar
Wie uns Empfangsbeobachter Dieter Andrée soeben meldet, ist das Zuger Programm James FM jetzt auch auf der dirgis DAB-Insel Aarau (Kanal 5D) zu hören. Eine "gute Bereicherung" meint er dazu. Schon bald wartet der Anbieter gemäss Geschäftsführer, André Sidler, auch noch mit einer weiteren, programmlichen Überraschung auf. Diese ist momentan jedoch noch nicht offiziell. Gemäss seiner Mitteilung senden übrigens künftig alle Stationen mit dem neuen AVT Encoder, auf den stark nachgefragten digris DAB-Ensembles, mit 72 kbit/s. Dabei sind James FM, Maxxima, IP Music oder Openbroadcast.

Internet: http://www.jamesfm.ch

29.12.17 - Guter Abdeckungsstand von digris per Ende Jahr
Im vergangenen Jahr hat digris sein Sendernetz fleissig ausgebaut, verdichtet und verfügt nun bereits über eine sehr attraktive Abdeckung in der Schweiz. Dies obwohl der Anbieter von den Behörden immer wieder mit Gleichkanalbelegungen schikaniert wird, welche die Sendegebiete teils massiv einschränken. Trotzdem zeigt die nachfolgende Karte, ohne Berücksichtigung von gegenseitigen Auslöschungen oder Reflektionen an den Bergen, den momentanen Stand der digris DAB-Inseln.

Karte vergrössern!     digris logo gr

Abdeckungskarte, Stand Ende 2017. Mit Klick auf’s Vorschaubild vergrössern.

In allen Ensembles verfügbare Programmanbieter, wie beispielsweise Spoon Radio oder Openbroadcast, erreichen damit einen grossen Teil des Mittellandes und der Agglomerationen, nicht zuletzt dank den mit Bedacht ausgewählten Senderstandorten. Bloss im Bergland, in der Ostschweiz, im Jura und in Graubünden ist digris noch etwas schlecht aufgestellt. Eine ganzflächige Verbreitung im aktuellen Gebiet kostet einen nichtkommerziellen Anbieter momentan zirka Fr. 150’000.00 pro Jahr, was für die Versorgungsgrösse einen durchaus angemessenen Preis darstellt. In den sehr beliebten DAB-Inseln für Zürich, Basel, Bern, Winterthur-Schaffhausen, Luzern-Zug-Nidwalden, Genf oder Lausanne findet sich jedoch für neue Anbieter bereits kein freier Sendeplatz mehr. Vielleicht wird es mit dem Wegfall der Technologieförderungssubventionen des Bundes ab 2020 wieder etwas Luft geben.

Man darf gespannt auf das Jahr 2018 blicken, wenn der Netzausbau von digris weiter geht. Mehr dazu im bald erscheinenden, grossen DAB-Swiss Neujahrsinterview, diesmal mit digris Geschäftsführer, Thomas Gilgen.

Internet: http://www.digris.ch

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28.12.17 - Fröhliches Kanalkristallkugellesen mit SwissMediaCast
Und wieder einmal dreht sich das DAB-Kanalkarusell in der Schweiz. Aufgrund der Einträge bei der Deutschen Bundesnetzagentur (BNetzA), lässt sich wunderbar aus der Kristallkugel lesen. Folgende Tatsachen und Spekulationen werden uns in den kommenden Wochen und Monate beschäftigen:

Für seine Kanäle 7D (Deutschschweiz) und 9B (Ostschweiz), hat Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC) folgende zusätzliche Sendestandorte beantragt, welche besonders die Grenzgebiete des Kantons Schaffhausen besser versorgen:

Altdorf Ried, 1'950 W, vertikal
Osterfingen Rossberg, 550 W, vertikal (ebenfalls mit Kanal 7A, Nordschweiz)
Schleitheim Birbistel, 1'800 W, vertikal

Karte vergrössern!     smc logo 2018

Abdeckungskarte der drei neuen Schaffhauser-Sendestandorte von SMC, ohne Berücksichtigung von Antennendiagrammen, zum Vergrössern.

Auch im Wallis ist eine kleine Änderung vorgesehen. Hier wurde für Kanal 11C (Oberwallis) eigenartigerweise der Sendestandort Törbel Bina 2 auf Törbel Stalden, welcher sich wesentlich tiefer befindet, gewechselt.

Folgende 22 Sendestandorte für die SMC-Kanäle 7A (Nordschweiz) und 7B (wahrscheinlich 2. Deutschschweiz-Ensemble) wurden von der BNetzA zugewiesen:

Bregenz Pfänder (A), 9'550 W, vertikal
Konstanz (D), 1'900 W, vertikal
Alt St. Johann Strichboden, 1'000 W, vertikal
Bischofszell, 200 W, vertikal
Buchs Hinterberg, 1'000 W, vertikal
Engi Lindenbodenberg, 1'000 W, vertikal
Fischenthal Waldsberg, 575 W, vertikal
Flurlingen Cholfirst, 1'700 W, vertikal (nur Kanal 7B)
Herisau Ramsen, 1'400 W, vertikal
Homburg Reutenen, 2'000 W, vertikal
Linthal Schleimen, 1'500 W, vertikal
Mammern Seehalde, 1'000 W, vertikal
Ottenberg, 1'250 W, vertikal
Rüthi Bismer, 4'100 W, vertikal
Schänis Biberlichopf, 5'500 W, vertikal
Schwelbrunn Fuchsacker, 1'250 W, vertikal
Sirnach, 2'200 W, vertikal
St. Gallen Peter und Paul, 1'700 W, vertikal
Valzeina Mittagplatte, 2'800 W, vertikal (nur Kanal 7B)
Warth Weinigen Haslibuck, 3'300 W, vertikal
Wattwil Chapf, 3'200 W, vertikal
Wildhaus Säntis, 2'000 W, vertikal (nur Kanal 7A)

Aus diesen Einträgen ist ersichtlich, dass man das Nordschweiz-Ensemble flächendeckend in Richtung Ostschweiz ausbauen will. Was SMC hingegen mit dem Kanal 7B vor hat, kann momentan nur vermutet werden. Die plausibelste Erklärung ist, dass man über diesen, im Umland nur wenig belegten Kanal, das zweite Deutschschweiz-Ensemble aufbauen möchte. Es könnte durchaus auch sein, dass später die beiden Kanäle 7A (Nordschweiz) und 9B (Ostschweiz) zu einem einzigen Ensemble (Kanal 7A) zusammengefasst werden. Was es damit wirklich auf sich hat, wird sich bestimmt in Kürze offiziell zeigen.

22.12.17 - Etappenweiser Aufbau der neuen SMC-Netze
Nach den «good News» der vergangenen Woche, hat DAB-Swiss den neuen Geschäftsführer von SwissMediaCast (SMC), Bernhard Schmid, betreffend der zusätzlichen Netze in der Deutschschweiz und im Tessin mit Fragen kontaktiert. Es ist natürlich klar und verständlich, dass in dieser frühen Projektphase noch keine genauen Infos bekanntgegeben werden können. Die folgenden Aussagen sind jedoch trotzdem interessant: «Das Netz wird in mehreren Etappen aufgebaut und basiert auf bestehenden SMC-Standorten. Für die erste Etappe ist im Moment der Zeithorizont 2. Hälfte 2018 angedacht.» Betreffend des Ausbaus im Tessin: «Für den ICH-03 ist die Planung noch in den Anfängen. Als Zeithorizont können Sie davon ausgehen, dass die Autobahnachsen bis Mitte 2019 ausgebaut sein werden.», so Schmid weiter. Zu den künftigen Frequenzen der beiden DAB-Ensembles meint der CEO: «Die Abstimmarbeiten bezüglich der Frequenzblöcke für D05 und I03 sind mit dem BAKOM in Arbeit. Hier kann ich Ihnen eine Antwort geben, wenn die internationale Koordination abgeschlossen ist.»

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Ab Mitte 2019 sind die Angebote von SMC auch im Luganese und vielleicht sogar vom Sender auf dem Monte San Salvatore zu empfangen, wenn alles nach Plan läuft. (Fotos: S. Grünig, Krattigen)

Es darf also davon ausgegangen werden, dass das zweite Deutschschweizer DAB-Ensemble von SMC auf einem neuen Netz basieren wird und nicht Nordschweiz-Kanal 7A dafür umgewandelt wird. Zudem wird sich der Ausbau im Tessin vorerst auf die Hauptverkehrsachsen Gotthard-Chiasso und San Bernhardino beschränken. Es ist also momentan spannend, die Einträge bei der BNetzA (Behörde für die internationale Frequenzkoordination) zu analysieren. Sie werden Aufschluss über die neue Frequenzverteilung bei SMC geben.

Internet: http://www.swissmediacast.ch

21.12.17 - Inbetriebnahme des digris-Senders Thun-KVA
Heute erfolgte nun die bereits angekündigte Inbetriebnahme des digris Senders Thun-KVA. Die gegen Süden ausgerichteten Antennen wurden von den Technikern am hohen, sehr günstig gelegenen Kamin der Anlage installiert. Die Elektronik befindet sich in einem kleinen Technikhäuschen auf dem Dach der Kehrichtverbrennungsanlage. Wie es aussieht, wird momentan jedoch noch nicht mit der vollen Leistung gesendet.

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Die neue Antenne am Kamin der KVA und das Versorgungsbiet der Insel Berner Oberland zum Vergrössern. (Foto:digris, facebook)

Über die digris DAB-Insel Berner Oberland, auf Kanal 6A, werden momentan leider erst 10 Programme verbreitet. Es wäre also noch genügend Kapazität für zusätzliche Angebote vorhanden. Dank dem dritten Sender im Bunde und dem Single Frequency Network (SFN), kann dieses DAB-Ensemble nun vom Brünig über Brienz, Interlaken, Thun bis Münsingen unterbruchfrei gehört werden. Es handelt sich dabei flächenmässig um eine der grössten DAB-Inseln von digris

Internet: http://www.digris.ch

20.12.17 - Endlich zugeteilt: neue DAB+ Übertragungskapazitäten in der Schweiz
Am 19. Dezember 2017 hat das BAKOM der SwissMediaCast AG (SMC) je eine DAB+-Konzession für die digitale Verbreitung von Radioprogrammen in der Deutschschweiz und im Tessin vergeben. Eine weitere SMC-Konzession hat das BAKOM mit Zugangsrechten für bestehende UKW-Programme ergänzt. Damit sind die Grundlagen geschaffen für einen erfolgreichen Umstieg von der UKW- zur DAB+-Verbreitung.

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Die aktuelle Schweizer Planung von DAB+ Kapazitäten mit den neuen Ensembles und Reserven, zum Vergrössern.

Bereits am 25. Oktober 2017 hat der Bundesrat entschieden, dass ab 2020 nicht mehr UKW sondern DAB+ der Hauptverbreitungsweg für Radioprogramme sein wird. Um die Verbreitung der bestehenden UKW-Veranstalter weiterhin sicherzustellen, hat der Bundesrat auch Bestimmungen für den garantierten Zugang auf die digitalen Plattformen verabschiedet. Darauf gestützt hat das BAKOM die SMC verpflichtet, ab 2020 über ihre bestehende DAB+-Plattform D03 alle konzessionierten Deutschschweizer UKW-Programme zu verbreiten. Die Plattform ist regional unterteilt in die vier Teilgebiete Bern-Freiburg, Nordschweiz, Ostschweiz und Oberwallis.

Gleichzeitig hat das BAKOM der SMC das Recht erteilt, eine weitere DAB+-Plattform in der Deutschschweiz zu betreiben. Dieser Konzessionsentscheid stützt sich auf eine Interessenabklärung, die das BAKOM im Jahr 2016 durchführte. Die Bedarfsanmeldung der SMC erfüllte als einzige die vom UVEK definierten Kriterien für die Vergabe weiterer DAB+-Frequenzen. Mit der sogenannten Plattform D05 schafft die SMC Kapazitäten für weitere Radiostationen, die bisher nicht berücksichtigt werden konnten oder die nur regional verbreitet wurden. Gleichzeitig bedeutet die Neukonzessionierung eine Entlastung der mit den Zugangsrechten belegten Plattform D03.

Karte vergrössern!

Die drei neuen Schweizer DAB-Netze im Überblick, zum Vergrössern (Karte: Swisstopo).

Viele Radiostationen der deutschsprachigen Schweiz möchten auch im Tessin empfangen werden können, namentlich entlang der Hauptverkehrsachsen vom Gotthard bzw. San Bernardino bis nach Chiasso. Mit einer DAB+-Konzession für das Tessin entspricht das BAKOM diesen Wünschen. Die SMC beabsichtigt, in einer ersten Phase die Hauptverkehrsachsen zu bedienen. Je nach wirtschaftlichem Erfolg sind aber weitere Ausbauschritte vorgesehen.

Die SMC verbreitet seit rund zehn Jahren Radioprogramme über DAB+-Netze. Da die erste, 2007 erteilte Konzession, Ende Jahr auslaufen wird, hat das BAKOM diese um zehn Jahre verlängert.

In der Romandie haben mehrere Unternehmen Interesse an einer zusätzlichen DAB+-Bedeckung bekundet. Das UVEK hat deshalb entschieden, den neuen DAB+-Frequenzblock im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung zu vergeben. Zuständige Behörde für die Erteilung der Funkkonzession ist bei Ausschreibungen die ComCom. Sie wird das Vergabeverfahren im Frühling 2018 starten. Entscheidende Zuschlagskriterien werden die Stärkung der Medienvielfalt, die Grösse des Verbreitungsgebiets und die Empfangsqualität sein.

Internet: https://www.bakom.admin.ch

Der Kommentar:
Endlich ist die Katze aus dem Sack. Nun ist klar, dass beinahe die ganze Schweiz von zusätzlichen DAB+ Übertragungskapazitäten profitieren wird. Ganz sicher ein Schritt in die richtige Richtung! Erstaunlich, dass sich nebst Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC) niemand den Anforderungen entsprechendes gemeldet hat. Nun bleibt abzuwarten, ob der bisherige SMC Nordschweiz-Kanal 7A in ein neues Deutschweizer-Ensemble umgewandelt oder ob dafür ein neuer Kanal in Anspruch genommen wird. Auf jeden Fall ergibt sich damit die Möglichkeit, dass künftig auch Angebote wie Radio Melody oder Radio 32 Goldies eine Chance auf eine sprachregionale Verbreitung erhalten. Es darf sogar damit spekuliert werden, dass künftig auf DAB+ noch mehr Spartensender zu hören sein werden. Hoffentlich nicht nur reine Festplattenprogramme, sondern journalistisch attraktive Angebote. Und schlussendlich bekommt nun auch das letzte, kommerzielle Schweizer Privatradio, neo 1 aus dem Emmental, welches bislang noch nicht im Digitalradio Platz gefunden hat, eine DAB+ Verbreitung zugesichert. Dafür ist jedoch im Emmental und Entlebuch noch ein Ausbau der Netze vonnöten.

Auch die Perspektiven für das Tessin sind rosig: hier wird sich die Programmvielfalt von «ännet dem Gotthard» künftig merklich verbessern, was besonders die vielen Besucher aus der Deutschschschweiz und die Pendler auf der Autobahn A2 freuen wird. Und zu guter Letzt die Romandie, in welcher momentan noch nicht klar ist, welcher Netzbetreiber das Rennen machen wird. Spannend wäre es zu wissen, wer sich denn da alles mit welchen Plänen beworben hat.

Trotz aller weihnachtlichen Vorfreude bleiben noch einige Fragen offen: Welche Kanäle werden eingesetzt? Bleibt das Interesse nach DAB+ Übertragungskapazitäten auch nach dem Wegfall der Technologieförderungssubventionen so gross oder werden sich die Reihen der Anbieter wieder merklich lichten? Werden die Verbreitungskosten für DAB+ nun billiger, jetzt wo genügend Kapazitäten vorhanden sein werden? In welchem Zeithorizont werden diese neuen Netze aufgebaut? Welche Anbieter möchten in der Westschweiz noch über DAB+ senden? Und hat man digris dabei nicht vergessen, mit seinem leidigen Gleichkanalbelegungsproblem? Wir sind gespannt auf die Antworten der beteiligten Player!

Trotzdem, ein schönes Geschenk des Bundesamtes für Kommunikation zu Weihnachten! «Digitalradio DAB+, rules!»

Zur Webseite von Sunradio

20.12.17 - Regionalfenster von Radio Central neu auf DAB+
Auf SwissMediaCast (SMC) Nordschweiz-Kanal 7A ist heute das Programm "Radio Central 2" gestartet. Es handelt sich dabei um ein Lokalfenster für die Regionen Ausserschwyz, Zürichsee und das Glarnerland. Gemäss Christian Brülhart, im Schweizer Radioforum, wird dieses Programm zweimal täglich auseinandergeschaltet und soll vielleicht sogar noch weiter ausgebaut werden.

radio central logo

Das Hauptprogramm von Radio Central sendet weiterhin auf Deutschschweizkanal 7D.

Internet: http://www.radiocentral.ch

17.12.17 - Zwei zusätzliche Tunnels mit DAB+
Seit wenigen Tagen ist in zwei weiteren Strassentunnels der Empfang von DAB+ möglich. Es scheint, als wäre nun der Kanton Bern mit dem Ausbau an der Reihe.

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Westportal des A6-Simmefluetunnels. (Foto: Bundesamt für Strassen, ASTRA)

Einerseits können die SMC Kanäle 7D (Deutschschweiz), 8B (Bern-Freiburg-Solothurn) und der SRG Kanal 12C (Deutschschweiz) im Pieterlentunnel der A5 gehört werden, andererseits sind die selben Kanäle nun auch im Simmefluetunnel der A6, eingangs des Simmentals empfangbar. Der DAB+ Ausbau in Schweizer Strassentunnels schreitet also deutlich spürbar voran.

16.12.17 - Langsam erwacht auch Österreich aus dem DAB-Dornröschenschlaf
Nicht nur Nachbar Frankreich macht in Sachen terrestrisches Digitalradio langsam vorwärts. Auch in Österreich tut sich langsam etwas. Hier läuft ja seit einigen Monaten bereits ein erfolgreicher Testversuch im Grossraum Wien(Kanal 11D, ab dem DC Tower).

Die Medienbehörde KommAustria hat erstmals in Österreich eine Zulassung für den regulären Betrieb einer so genannten Multiplex-Plattform für digitalen terrestrischen Hörfunk im Standard DAB+ erteilt. Die ab 03. April 2018 geltende Lizenz geht für einen Zeitraum von 10 Jahren an die RTG Radio Technikum GmbH, die als technischer Dienstleister zunächst 11 Radioprogramme sowie einen elektronischen Programmführer und im Anlassfall einen Gefahren-Warndienst im Großraum Wien und in Teilen des Wiener Umlandes mit einer technischen Reichweite von rund 2,25 Millionen Menschen auf Kanal 11C verbreiten wird. Bisher ist DAB+ Digitalradio in Österreich seit Mai 2015 nur im Rahmen eines Testbetriebs in Wien zu empfangen.

Karte vergrössern!     radio technikum logo

Abdeckungskarte für den Grossraum Wien vom Standort DC Tower mit einer Sendeleistung von 10’000 Watt. Karte zum Vergrössern anklicken.

Zur Einführung des DAB+ Digitalradios sagt Mag. Michael Ogris, Vorsitzender der KommAustria: „Wir als Behörde und die Radioveranstalter selbst wissen aus den Erfahrungen vieler europäischer Nachbarstaaten sehr wohl, dass es kein Selbstläufer ist, die Konsumentinnen und Konsumenten an die Nutzung des neuen DAB+ Digitalradios heranzuführen, da damit nicht zuletzt ja auch die Anschaffung von geeigneten Radiogeräten erforderlich ist. Angesichts völlig ausgelasteter UKW-Radiofrequenzen ist DAB+, das ganz andere Frequenzbereiche nutzt, aber die Lösung, um mehr Programmvielfalt und damit auch mehr Meinungsvielfalt im Radiobereich zu ermöglichen. Daher sind wir dem Wunsch aus dem Markt nach einer Einführung von DAB+ natürlich gefolgt und haben im Frühjahr 2017 eine entsprechende Ausschreibung gestartet.“

Teil der Ausschreibung war auch eine bundesweite DAB+ Bedeckung, zu der die KommAustria nach Abschluss einer umfangreicheren Frequenzkoordination mit ausländischen Behörden eine Lizenzerteilung im ersten Quartal 2018 anstrebt.

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Die künftig in Wien verbreiteten DAB+ Programme sind ganz überwiegend bisher noch nicht über Antenne zu empfangen. Das Angebotsspektrum ist breit gefächert. Die Programmschwerpunkte liegen teils auf Wort- und Informationsbeiträgen, teils auf Musik, wobei der Bogen von Rock über Klassik bis hin zu Hits der 70er, 80er und 90er oder Lounge und Jazz reicht. Folgende Anbieter befinden sich in der momentanen Planung des DAB+ Regelbetriebes:

Technikum City / Technikum one / Big City Live / ERF Plus Österreich / Lounge FM / Mega Radio / Now Radio / Radio Maria / Rock fm / Sout al khaleej / ARBÖ Verkehrsradio

Internet: http://www.rtr.at

14.12.17 - Virgin Radio Switzerland startet sein Angebot am 17. Januar 2018
Jetzt ist die Katze aus dem Sack: bereits am 17. Januar 2018 gehen die beiden neuen, mit Spannung erwarteten Virgin Radio Switzerland Programme, gemäss Pressemitteilung von AZ Medien, in der Deutschschweiz über DAB+ auf Sendung. DAB-Swiss berichtete. Jeweils Wochentags übernimmt beim Hitkanal, für die eher jüngere Generation, die bereits von Radio Argovia bekannte Dara Masi mit Ihrer «Virgin Radio Wake - Up Show» die Morgenschicht. Der künftige Programmleiter, Nicola Bomio, dazu: «Dara Masi passt zur Marke: frisch und lebendig. Sie versteht das junge Publikum und hört selber am liebsten die angesagtesten Hits». Nicola Bomio war übrigens bis anhin beim Winterthurer Radio Top als Moderator und Musikredaktor tätig.

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Dara Masi moderiert künftig bei Virgin Radio Hits (Foto: Radio Argovia), Peter Walt bei Virgin Radio Rock (Foto: facebook)

Aber auch der Rockkanal wird über bekannte Stimmen verfügen. Beispielsweise Peter Walt, bekannt von SRF 3, wird an den Wochenenden eine Sendung mit dem Namen «Virgin Radio - Rock the Weekend» zu hören sein. «Mit Peter Walt konnten wir einen unglaublich erfahrenen Moderator gewinnen. Sein fundiertes Musikwissen entspricht genau unserer Positionierung als Musiksender», so Geschäftsführer Florian Wanner. Von Montag bis Donnerstag gibt es am späteren Nachmittag jeweils eine moderierte Show unter dem Titel «Virgin Radio Rock - Drivetime Show».

Zu hören sein, werden die beiden neuen Programme über die SwissMediaCast-Kanäle 7A, 8B und 9B.

10.12.17 - Interessante Informationen zu Virgin Radio Switzerland
Die kürzliche erfolgte Ankündigung, dass die AZ Mediengruppe im Jahr 2018 mit der Marke Virgin Radio, ursprünglich gegründet vom Engländer, Richard Branson, zwei Schweizer Ableger starten will, schlug in der Branche hohe Wellen. Erstmals seit längerer Zeit sollen über das Digitalradio DAB+ deutschschweizweit wieder moderierte, werbefinanzierte Privatradios starten, welche von Beginn an auf eine UKW-Verbreitung verzichten.

virgin radio hits switzerland logo     virgin radio rock switzerland logo

DAB-Swiss hat sich bei AZ Medien für nähere Details erkundigt und hat von Florian Wanner umgehend Antwort erhalten. Demnach starten die beiden Angebote «Virgin Radio Hits Switzerland» und «Virgin Radio Rock Switzerland» bereits im Januar 2018. Der genaue Starttermin wird in den nächsten Tagen kommuniziert. Wünschenswert wäre dabei natürlich ein Rockformat, wie es bereits bei Virgin Radio in Italien besteht, nicht in direkter Konkurrenz zu «Spoon Radio»» oder Energy Rockit», welche beide bereits über DAB+ empfangbar sind. Wie vermutet werden auf den SwissMediaCast (SMC) Kanälen 7A (Nordschweiz), 8B (Bern-Freiburg-Solothurn) und 9B (Ostschweiz) «Radio Argovia Hitmix» und «Radio 24 Charts» durch die beiden neuen Angebote ersetzt. Auf die Frage, ob die beiden Programme auch moderiert sein werden, nimmt Florian Wanner wie folgt Stellung: «Auf Virgin Radio Hits gibt es eine moderierte Morgenshow von 06:00 bis 09:00 Uhr und auf Virgin Radio Rock eine moderierte Drivetime-Show von 16:00 bis 18:00 Uhr Uhr.» Dies ist insofern erfreulich, als dass moderierte Programme für DAB+ eine wirkliche Bereicherung sind, anstelle von Nonstopmusikprogrammen, von welchen es besonders aus der Sparte «Hits» bereits genügend zu hören gibt. Gemäss Florian Wanner ist die DAB+ Verbreitung momentan aus Kapazitätsgründen nur für die Deutschschweiz vorgesehen. Im Wallis seien bei SMC leider keine freien Plätze mehr frei und aufgrund der sprachregionalen Ausrichtung komme auch eine Verbreitung im Tessin nicht in Frage.

Schlussendlich noch ein Blick in die Zukunft: auf die Frage ob später noch weitere Virgin Spartenkanäle geplant sind, verrät man bei AZ Medien nur: «Ausgeschlossen ist es nicht. Abhängig ist dies von der Verfügbarkeit von weiteren DAB+ Plätzen. Zuerst wollen wir aber schauen, wie gut die beiden Sender performen.» Bleibt also zu hoffen, dass sich das Projekt erfreulich entwickelt und das BAKOM endlich noch weitere Übertragungskapazitäten auf DAB+ frei gibt.

Weitere Informationen folgen an dieser Stelle sobald verfügbar!

07.12.17 - Weitere Nationalstrassentunnels mit DAB+ Empfang
In den vergangenen Tagen wurden bereits wieder diverse Tunnels mit DAB+ Antennen ausgerüstet. Es sind dies die folgenden:

Eggrain (A3)
Hafnerberg (A3)
Uetliberg (A3)
Aescher (A3/A4)
Islisberg (A4)
Leissigen (A8)
Lungern (A8)
Spiezwiler (Spiez-Kandersteg)

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Im Uetliberg-Strassentunnel (Foto: wikipedia.org, Nelli Gebel) und Portal des Leissigen-Tunnels (Foto: ASTRA)

Damit ist in der Schweiz nun schon in 76 von 212 Nationalstrassentunnels ein DAB+ Empfang möglich. Der Weiterausbau schreitet rasch voran. Bis Ende 2018 will das Bundesamt für Strassen (ASTRA) die meisten Strassentunnels mit den nötigen Einrichtungen ausgestattet haben.

Zur Webseite von Sunradio

06.12.17 - Grosse Vielfalt von Musikprogrammen in der Schweiz
Es gab auch schon andere Zeiten auf DAB+! Heute ist die Vielfalt von Musikprogrammen im Schweizer Digitalradio erfreulich fortgeschritten, auch wenn die Hit- und Chartsanbieter noch die Nase vorn haben, so finden sich doch in allen Teilen des Landes interessante Programme, meistens auf den DAB-Inseln von Netzbetreiber dirgis. Die Angebote der grossen Verlage beschränken sich dabei fast alle auf die Ensembles von SwissMediaCast (SMC). Natürlich gibt es bei all den Nonstopmusikangeboten auch grosse qualitative Unterschiede, bei welchen man deutlich erkennen kann, ob ein Programm mit Liebe und Engagement zusammengestellt wurde oder einfach nur der Sende-PC laufen gelassen wird. Positive Beispiele: James FM, Spoon Radio. Negative Beispiele: Radio 24 Charts, Energy Hits. Nachfolgend eine aktuelle Übersicht der vorwiegend unmoderierten Programme mit den dazugehörigen Besitzverhältnissen:

Charts und Hits (9 Angebote)
Radio 24 Charts (AZ Medien)
Radio Argovia HitMix (AZ Medien)
Energy Hits (Ringier)
Luna Pop (Ringier)
RadioFr. music (RadioFr.)
IP Music (Keine Angaben)
Radio 2you (Radio BeO)
Vibration Poprock (Vibration 108)
Magic Radio (Verein)

Evergreens und Oldies (8 Angebote)
Swiss Pop (SRG)
Top Two (Top Medien, Günter Heuberger)
Energy Vintage (Ringier)
rro müsig pur (rro, Mengis AG)
Iischers Radio (Patrick Wyer, privat)
diis Radio (Patrick Studer, privat)
James FM (André Sidler, privat)
Radio Net+ (Multimediaanbieter Net+)

dab jaSchlager und Volksmusik (3 Angebote)
Radio Melody (NZZ)
rro swiss melody (rro, Mengis AG)
Radio Tell (Verein)

Klassik (2 Angebote)
Swiss Classic (SRG)
Energy Classix (Ringier)

Rock (2 Angebote)
Energy Rockit (Ringier)
Spoon Radio (privat)

Jazz (2 Angebote)
Swiss Jazz (SRG)
Jazz Ascona (Festivalverein)

Latino/Tropical (2 Angebote)
Latinos FM (privat)
Vibración Latina (Vibration 108)

Dance und Electronic (1 Angebot)
Maxxima (Stan Roehrich, privat)

Country (1 Angebot)
Country Radio Switzerland (David Bolli, privat)

Natürlich kommen dazu auch noch diverse Sender aus dem grenznahen Ausland, welche in einigen Teilen der Schweiz gut empfangen werden können.

Grosser Schwung in diese erfreuliche Entwicklung ist eigentlich erst mit der Entstehung von kleinen, finanzierbaren DAB-Inseln gekommen. Nun bleibt nur zu hoffen, dass sich diese Vielfalt mit einer möglichen Annahme der gefährlichen No-Billag Initiative nicht gleich mehr als halbiert und somit nur noch die Angebote der finanzstarken Verlage weiterbestehen können.

04.12.17 - Ringier ersetzt Radio del Mar mit Energy Hits
Leider wurde heute bereits wieder ein weiterer Schritt in Richtung «Chartseinheitsbrei» vollzogen. Auf den SMC DAB-Kanälen 7A (Nordschweiz), 8B (Bern-Freiburg-Solothurn) und 9B (Ostschweiz), wurde das ruhige Chilloutangebot «Radio del Mar» durch das Nonstopmusikprogramm «Energy Hits» ersetzt.

energy hits banner

Damit gesellt sich bereits wieder ein weiterer Mainstreamsender zur Schweizerischen DAB-Landschaft, welche von den grossen Verlagen wie Ringier immer mehr mit Festplattenprogrammen zugestopft wird.

04.12.17 - Programmänderungen bei digris im Tessin
Gemäss Angaben im Schweizer Radioforum, ist im Tessin, nebst Radio Tell, auch One Dance FM aus Italien auf digris Kanal 10C, Sopra- und Sottoceneri gestartet.
Das Programm besteht vorwiegend aus elektronischer Dancemusik. Details dazu sind jedoch nicht bekannt.

one dance fm logo     vibracion latina logo

Vibración Latina, welches sich seit einigen Wochen in einem neuen Erscheinungsbild präsentiert, hat die Verbreitung in der Südschweiz über DAB+ eingestellt und ist nun nur noch über die digris DAB-Insel Lausanne zu empfangen.

30.11.17 - Zwei neue SMC Sender nehmen den Betrieb auf
Gemäss Angaben im Schweizer Radioforum
stand heute die Aufschaltung der zwei SwissMediaCast-Sender Gurtnellen-Unter Axeli (Uri) und Lauterbrunnen-Männlichen (Berner Oberland) an.

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Der Sender Lauterbrunnen-Männlichen im Winter. (Foto: S. Grünig, Krattigen)

Verbreitet werden hier Deutschschweizkanal 7D und Nordschweizkanal 7A bzw. Bern-Freiburg-Solothurnkanal 8B. Damit verbessert sich der Empfang im Urner Haupttal entlang der Autobahn A2 und im Gebiet Grindelwald, Wengen, Lauterbrunnental deutlich. Die Aufschaltung ist von offizieller Seite noch nicht bestätigt und konnte von uns leider noch nicht getestet werden.

29.11.17 - DAB-Swiss Stellungnahme zur «No Billag» Initiative
Zu der bevorstehenden «No Billag» Abstimmung vom März 2018, nimmt DAB-Swiss Betreiber Stefan Grünig, wie folgt Stellung, da es dabei nicht nur um eine quasi Abschaffung der SRG geht, sondern auch um kleinere Privatradios in ländlichen Gebieten und Spartenradios. Die Vielfalt im Äther ist akut gefährdet:

«Noch selten habe ich mich über eine Initiative so gewundert, wie über die «No Billag», aus dem bürgerlichen Lager, welchem ich selbst notabene auch angehöre. Offensichtlich hat man nun jeglichen Boden unter den Füssen verloren und unterstützt einzelne Politiker, welche finanzielle Interessen in der Medienlandschaft hegen. Auch mir persönlich sind einzelne Beiträge der SRG zu links gerichtet, aber im Grossen und Ganzen ist es doch ein staatlicher Rundfunksender, welcher uns viele hochqualitative Radio- und TV- Sendungen bei guter Versorgung beschert und auf dem Markt als innovativ auftritt. Ganz abgesehen davon, dass man mit dieser Initiative auch kleinere private Radio- und TV-Stationen in ländlicheren Gebieten gefährdet. Der städtischen Jugend mag das vielleicht egal sein, aber die Zusammenhänge sind viel komplexer, als dass man einfach sagen kann: «Interessiert mich nicht - will ich nicht bezahlen!»

Konkret: kleine Anbieter wie beispielsweise Radio BeO, Radio Munot, Canal 3, neo1, Spoon Radio, Toxic FM oder Alternativprogramme müssten wohl den Betrieb einstellen, was indirekt auch wieder DAB-Netzbetreiber digris in Existenzprobleme bringen würde.

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Bei einer Annahme dieser Initiative ist beispielsweise zu befürchten, dass die letzten verbliebenen Spartenprogramme, welche nicht nur gewinnträchtigen Mainstream anbieten, vor die Hunde gehen. Wenn der freie Markt über die Angebote entschieden soll, hat nämlich praktisch keine Musiksparte mehr etwas zu bestellen, welche ausserhalb von aktuellen Hits und Charts liegt.

Zudem konnte unser Land in seiner Geschichte immer nur durch Solidarität und Kompromisse existieren. Wenn man überall das Verursacherprinzip anwenden möchte, wie es besonders die Jungen lautstark fordern, würden wir als Staat nicht mehr lange existieren. Egogesellschaft? Also, wenn Ihr Medien auf anderen Wegen konsumiert, so soll mir das recht sein, aber auch die bestehende, traditionelle Medienlandschaft muss mit Solidarität gefestigt sein. Da spielt es keine Rolle, ob man links oder rechts politisiert. Eine vielfältige Medienlandschaft trägt in jedem Falle zum Gemeinwohl bei.

Die Verarmung der Angebote nach einer Annahme dieser Initiative würde einer politisch motivierten "Mainstream-Gleichrichtung" nahe kommen und möchte ich wirklich nicht erleben. Deshalb ein wuchtiges NEIN an der Urne, zu diesem Unsinn! Es lebe Vielfalt, Qualität, Medienfreiheit und gegenseitige Toleranz in der Schweiz!»

13.11.17 - Neue Beantragungen für Sendestandorte von SMC
Bereits gibt es wieder Neuigkeiten zum Ausbau von DAB+ in der Schweiz. Diesmal hat Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC) bei der Deutschen Bundesnetzagentur (BNetzA) zahlreiche, interessante Anträge für die internationale Frequenzkoordination gestellt, welche zu Spekulationen anregen.

SMC Kanäle

Kanal 7A (Nordschweiz)
Bregenz Pfänder, 9'400 W, vertikal
Konstanz, 1'900 W, vertikal
Alt St. Johann Strichboden, 1'000 W, vertikal
Bischofszell, 200 W, vertikal
Buchs Hinterberg, 1'000 W, vertikal
Engi Lindenbodenberg, 1'000 W, vertikal
Fischenthal Waldsberg, 575 W, vertikal
Herisau Ramsen, 1'400 W, vertikal
Homburg Reutenen, 2'000 W, vertikal
Linthal Schleimen, 1'500 W, vertikal
Mammern Seehalde , 1'000 W, vertikal
Ottenberg, 1'300 W, vertikal
Rüthi Bismer, 4'200 W, vertikal
Schänis Biberlichopf, 5'500 W, vertikal
Schwellbrunn Fuchsacker, 1'300 W, vertikal
Sirnach, 2'200 W, vertikal
St Gallen Peter und Paul, 1'700 W, vertikal
Warth Weiningen Haslibuck, 3'300 W, vertikal
Wattwil Chapf, 3'200 W, vertikal
Wildhaus Säntis, 2'000 W, vertikal

Es ist anzunehmen, dass SMC damit sein Nordschweiz-Ensemble in Richtung Osten ausbauen will oder auf Kanal 7A gar ein 2. Deutschschweiz-Ensemble plant. Dann wäre jedoch die Region Bern-Solothurn-Freiburg nicht damit versorgt. Noch gibt es dazu keine offizielle Stellungnahme vom Netzbetreiber

sender wildhaus saentis kl     smc logo

Wieder einmal neue Kanäle und Programme für den weitreichenden Sender Wildhaus-Säntis. (Foto: S. Grünig, Krattigen)

Kanal 7B (neue Frequenz für Ostschweiz-Kanal?)
Bregenz Pfänder, 9'400 W, vertikal
Konstanz, 1'900 W, vertikal
Alt St. Johann Strichboden, 1'000 W, vertikal
Bischofszell, 200 W, vertikal
Buchs Hinterberg, 1'000 W, vertikal
Engi Lindenbodenberg, 1'000 W, vertikal
Fischenthal Waldsberg, 575 W, vertikal
Herisau Ramsen, 1'400 W, vertikal
Homburg Reutenen, 2'000 W, vertikal
Linthal Schleimen, 1'500 W, vertikal
Mammern Seehalde , 1'000 W, vertikal
Ottenberg, 1'300 W, vertikal
Rüthi Bismer, 4'200 W, vertikal
Schänis Biberlichopf, 5'500 W, vertikal
Schwellbrunn Fuchsacker, 1'300 W, vertikal
Sirnach, 2'200 W, vertikal
St Gallen Peter und Paul, 1'700 W, vertikal
Warth Weiningen Haslibuck, 3'300 W, vertikal
Valzeina Mittagplatte, 2'800 W, vertikal
Wattwil Chapf, 3'200 W, vertikal
Wildhaus Säntis, 2'000 W, vertikal

Hierbei handelt es sich um identische Sender und Leistungen wie bei Kanal 7A, ausser bei Valzeina-Mittagplatte. Ob SMC damit die Verschiebung vom bisherigen Ostschweiz-Kanal 9B auf 7B plant? Auch hierzu fehlen offizielle Informationen momentan noch.

Diese Beantragungen müssen nun noch von der BNetzA bewilligt werden, bevor eine Umsetzung vorgenommen werden kann.

Zur Webseite von Sunradio

06.11.17 - Die AZ Mediengruppe bringt Virgin Radio in die Schweiz
Die AZ Mediengruppe startet im kommenden Jahr, gemäss Pressemitteilung, deutschschweizweit mit zwei neuen Programmen über DAB+. "Virgin Radio Switzerland Hits" und "Virgin Radio Switzerland Rock".

AZ Medien sichern sich die Markenlizenz an «Virgin Radio» für die Schweiz. Im 1. Quartal 2018 starten die beiden Radiosender und werden in der ganzen Deutschschweiz auf DAB+ und IP-Streaming-Plattformen zu hören sein. Programmlich werden die beiden Sender unterschiedlich ausgerichtet und sprechen verschiedene Zielgruppen an. Virgin Radio Hits Switzerland wendet sich mit einem progressiven Musikprogramm an das junge Publikum von heute und spielt ausschliesslich die neuesten Hits. Virgin Radio Rock Switzerland bedient die Hörer rund um die Uhr mit bewährtem Rocksound von heute und den letzten Jahrzehnten.

virgin radio switzerland coming soon     az medien logo

Als Station-Voices für Virgin Radio Switzerland konnten die Schauspielerin und Sängerin Fabienne Louves sowie die beiden ehemaligen Radioprofis Sabine Renz und Christian Stoob verpflichtet werden. Die zwei nationalen Radiosender runden das Radioportfolio von AZ Medien TV und Radio um die bestehenden lokalen Sender Radio Argovia und Radio 24 ab.

Noch ist nicht bekannt, über welches Ensemble die beiden Programme dereinst ausgestrahlt werden sollen. Gibt es eventuell doch noch ein zweites SMC-Deutschschweiz-Ensemble? Oder werden damit vielleicht die eher nichtssagenden “Kanalfüller” Radio 24 Charts und Radio Argovia Hit Mix ersetzt?

01.11.17 - Weihnachtsradio für diverse digris DAB-Inseln
Das bereits aus dem Kurzversuch von Digital Oberland bekannte Weihnachtsprogramm, Christmasradio.fm, wurde heute laut Angaben im Schweizer Radioforum, auf die digris DAB-Inseln Basel (Kanal 10A), Bern (Kanal 10A) und Zürich (Kanal 9D) geschaltet. Über die Verbreitung auf anderen DAB-Inseln ist momentan noch nichts bekannt. Wahrscheinlich sendet der Anbieter mit nonstop Weihnachtsmusik bis Ende Jahr und wird dann wieder abgeschaltet. Eine gute Idee…!

christmasradio screenshot 2017-1

Internet: http://www.christmasradio.fm

31.10.17 - Weitere Nationalstrassentunnels mit DAB+ ausgerüstet
Gemäss unserem Empfangsbeobachter, Jean-Francois Laett, wurden in der Westschweiz bereits wieder Nationalstrassentunnels mit dem Digitalradio DAB+ ausgestattet. Die zwei neuen Tunnels der A5 (Umfahrung Biel Ost) wurden am letzten Freitag eröffnet. Folgender Empfang wurde festgestellt:

A5  Biel (Längholz 2,5 km & Büttenberg 1,5 km)

In Betrieb:
SRG SSR Westschweiz, Kanal 12A
RMS Westschweiz, Kanal 10B
SRG SSR Deutschschweiz, Kanal 12C
SMC Deutschschweiz, Kanal 7D
SMC D03 Bern-Freiburg-Solothurn, Kanal 8B

a5 biel tunnel

Neuer Tunnel der A5 Umfahrung Biel. (Foto: www.emchberger.ch)

Damit sind dies die ersten Tunnels mit fünf DAB+ Ensembles und mehr als 70 Programmen.

Dazu ist schon seit zirka einem Monat auch DAB+ Empfang in den Tunnels der A5 in Neuchâtel möglich.

A5 Neuchâtel Est und A5 Neuchâtel Ouest

In Betrieb:
SRG SSR Westschweiz, Kanal 12A
RMS Westschweiz, Kanal 10B

Gemäss Sascha Woodtli, sind im Islisbergtunnel (A4, Knonaueramt) nun auch die SMC und SRG Kanäle 7D und 12C (Deutschschweiz) empfangbar.

Vielen Dank für diese zeitnahen Mitteilungen.

30.10.17 - digris: die News der vergangenen drei Wochen
Während unserer Landesabwesenheit hat sich bei Netzbetreiber digris doch Einiges getan. Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung der Neuerungen:

DAB-Insel Chur Sarganserland
Ab dem Standort Vilters-Maienberg, Kanal 8B, werden jetzt die folgenden sieben Programme ausgestrahlt, jeweils mit 80 Kbit/s Übertragungsrate (Radio 3fach nur 72kbit/s) und gemischter Polarisation.

open broadcast

spoon radio

maxxima

3fach

rundfunk positiv

radio tell

toxic fm 2016


Die Aufschaltung der Sendeanlage Chur-Känzeli folgt später.

DAB-Insel Bern
Es werden nun auf Kanal 10A alle 17 Programme mit einer Übertragungsrate von 72 kbit/s ausgestrahlt. Zuletzt wurden noch La Fabrik, Radio X und Radio 2you (2. Programm von Radio BeO: offizieller Start: 01. November 2017) aufgeschaltet. Leider sendet dieses DAB-Ensemble noch nicht mit der vollen Leistung und die Gleichkanalbelegung mit der Insel-Biel Solothurn ist nach wie vor äusserst problematisch. Folgender Vermerk von digris, zur DAB-Insel Bern ist interessant: «Eine Erweiterung des Sendegebietes ist vom BAKOM noch nicht bewilligt.» Ein entsprechender Antrag scheint also pendent zu sein. Besonders ein Kanalwechsel würde vielen Problemen Abhilfe verschaffen.

DAB-Insel Berner Oberland
Hier senden nun 10 Programme, wobei Radio 74 wieder aus der Liste entfernt wurde und nicht on Air ging. Dafür sendet Radio 2you mit einer Übertragungsrate von 128 kbit/s. Alle anderen Programme werden mit 80 kbit/s übertragen.

Der Sender Harder sendet immer noch nicht mit voller Leistung. Die Sendeanlage Thun-KVA wird Ende November 2017 aufgeschaltet.

DAB-Insel Biel-Solothurn

sender solothurn-bürgerspital 01     sender solothurn-bürgerspital 02

Der Sender Solothurn-Bürgerspital und die Arbeiten im Inneren der Sendeanlagen. (Fotos: facebook digris)

Auf dieser DAB-Insel, Kanal 10A, ist noch Radio Tell dazu gekommen. Zudem läuft seit heute der Sender Solothurn-Bürgerspital im Testbetrieb.

Karte vergrössern!

Abdeckungskarte der DAB-Insel Biel-Solothurn ohne Berücksichtigung von Auslöschungen und Reflektionen.

DAB-Insel Aarau

sender dulliken-engelberg 01     sender dulliken-engelberg 02

Die Sendeanlage Dulliken-Engelberg bei der Installation. (Fotos: facebook digris)

Hier läuft momentan die Installation der Sendeanlage Dulliken-Engelberg für die Abdeckung von Olten mit Kanal 5D.

DAB-Inseln Sopra- und Sottoceneri
Auf den beiden Tessiner DAB-Inseln, welche jeweils auf Kanal 10C senden, wurde nun auch noch das Volksmusikprogramm Radio Tell - Heimatklang der Schweiz aufgeschaltet. Übertragungsrate, 80 kbit/s.

Internet: http://www.digris.ch

30.10.17 - SwissMediaCast: die News der vergangenen drei Wochen
Auch Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC) hat eine Medienmitteilung über seine weiteren Ausbaupläne herausgegeben. Teilweise haben wir ja schon darüber berichtet.

Ab Oktober/November 2017 kann SMC eine weitere Ausbaustufe seiner Netze einschalten und damit die Versorgung von Digitalradio in bestehende Regionen verstärken, aber auch in neue Regionen hinaustragen. Im Ganzen werden in dieser Ausbauphase für die Ensembles D02 (sprachregional Deutschschweiz), D03 (Regionalnetze Wallis, Bern-Freiburg, Nordschweiz, Ostschweiz) 35 neue Sendeanlagen in Betrieb genommen. Weitere Sendeanlagen folgen ab Mitte 2018. Vom heutigen Ausbau profitieren insbesondere die Regionen Innerschweiz, das Berner Oberland und das Wallis.

Wallis
Bereits im Sommer 2017 nahm SMC für den Kanal 11C die Sendeanlage Eggishorn in Betrieb, welche das Goms mit dessen Ensemble D03 (Region Oberwallis) wesentlich besser als bis anhin versorgt. Die neuen Sender in Saas-Fee, Zermatt und im Simplongebiet erweitern das Empfangsgebiet ganz wesentlich.

smc ausbau wallis 2017-1

2018 wird der Ausbau mit der Erschliessung von Leukerbad und dem Lötschental abgeschlossen.

Berner Oberland
Das DAB-Netz D02 (Deutschschweiz) auf Kanal 7D, ist zurzeit vom Bodensee bis weit in die Romandie, von Basel bis zum Vierwaldstättersee und Chur empfangbar. Das Netz D03 (Region Bern-Freiburg) auf Kanal 8B, wird heute im Gebiet von Aarau bis in die Romandie und zum Brünig empfangen.

smc ausbau berner oberland 2017-1

Mit den je 8 neuen Sendeanlagen können nun diese beiden Netze mit ihren 36 Radioprogrammen auch im Berner Oberland empfangen werden (DAB-Swiss berichtete am 18.07.17).

Innerschweiz
Mit dem Ausbau der Strecke Amsteg-Andermatt schliesst SMC für die Netze D02 (Deutschschweiz) auf Kanal 7D und D03 (Region Nordschweiz) auf Kanal 7A einerseits die letzte Lücke der A2 Basel-Gotthardtunnel, andererseits wird nun auch das Urserental mit DAB+ versorgt.

smc ausbau innerschweiz 2017-1

Im Raum Einsiedeln füllt SMC bestehende Versorgungslöcher, im Entlebuch wird das Netz bis bis Escholzmatt gezogen. Dazu kommen noch die Sendeanlagen Engelberg und Eschenmosen. Letztere wird die Versorgung im Raum Zürich Nord-Eglisau massiv verstärken.

Ostschweiz
In der Ostschweiz wird mit der Sendeanlage Strichboden die Versorgung der Netze D02 (Deutschschweiz) auf Kanal 7D und D03 (Region Ostschweiz) auf Kanal 9B im Toggenburg entscheidend verstärkt.

smc ausbau ostschweiz 2017-1

In der gesamten Region Ostschweiz ist für 2018 eine nächste Ausbaustufe geplant. So werden 8-10 neue Standorte die aktuelle Situation im Gebiet Bodensee-Eglisau/Thurgau wesentlich verbessern.

Internet: http://www.swissmediacast.ch

05.10.17 - Weitere Programmaufschaltungen auf der digris DAB-Insel Bern
Auf der dirgis DAB-Insel für die Agglomeration Bern (Kanal 10A), wurden nun die folgenden Programme aufgeschaltet, allesamt mit 72kbit/s (Maxxima: 80kbit/s):

open broadcast

radio rabe

radio kaiseregg

ip music 2016

latinos fm

spoon radio

skuizz radio 2017

3fach

radio italia solo musica italiana

kanal k

world radio switzerland

radio tell

toxic fm 2016

maxxima



Es fehlen noch:

- La Fabrik
- Radio 2you (Radio BeO 2)

Die Sendeleistung beträgt momentan nur 80 Watt (später 1’000 Watt). Es finden in den nächsten Tagen noch Testfahrten statt, bevor der Sender hochgefahren wird. Bleibt zu hoffen, dass sich die Inseln Bern und Biel-Solothurn auf den identischen Kanälen nicht zu stark ins Gehege kommen!

Internet: http://www.digris.ch

03.10.17 - DAB+ Ausbau des DAB+ Sendernetzes der SRG
Die SRG fördert die DAB+-Nutzung. Dafür baut sie die Versorgung deutlich aus. Rund 80 Prozent der bestehenden DAB+ Sender bekommen mehr Leistung zudem sind rund 90 neue Sender geplant.

Bis Ende 2019 soll die Abdeckung der Schweizer Bevölkerung bei 99,7 Prozent sein.

sender niederhorn 2017-2     srg sender grafik     srg ssr

Leistungserhöhung mit neuen Antennen auch am Niederhorn. (Foto: S. Grünig, Krattigen)

In den letzten Wochen wurde die Leistung folgender Sender erhöht:

- Beatenberg Niederhorn (Kanal 12C: 15'136 W, vertikal)
- Bettingen St. Chrischona (Kanal 12C: 40'748 W, vertikal)
- Küttingen Wasserfluh (Kanal 12C: 30'200 W, vertikal)
- Valzeina Mittagplatte 8Kanal 12C: 38'905 W, vertikal)
- Visperterminen Gebidem (Kanal 12C: 32'259 W, vertikal)
- Ins Schaltenrain (Kanal 12A/12C: je 2’000 W, vertikal)

Internet: http://www.broadcast.ch

03.10.17 - SMC Senderaufschaltungen erfolgt
Wie von uns angekündigt, hat Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC) am 29. Oktober 2017 die folgenden 8 Sender für seine DAB-Kanäle in Betrieb genommen.

- Alt St. Johann Strichboden (Kanäle 7D, 9B: 800 W, vertikal)
- Bülach Eschenmosen (Kanäle 7A, 7D: 1'290 W, vertikal)
- Einsiedeln Chummweid (Kanäle 7A, 7D: 550 W, vertikal)
- Oberiberg (Kanäle 7A, 7D: 600 W, vertikal)
- Wolfenschiessen Stöck (Kanäle 7A, 7D: 850 W, vertikal)
- Zwischenbergen-Feerberg (Kanal 11C: 2500 W, vertikal)
- Saas-Fee Plattjen (Kanal 11C: 1’850 W, vertikal)
- Zermatt-Riffelalp (Kanal 11C: 1’500 W, vertikal)

smc logo

Damit verbessert sich der Empfang vorallem in der östlichen und zentralen Deutschschweiz sowie im Oberwallis.

Internet: www.swissmediacast.ch

29.09.17 - SwissMediaCast Senderaufschaltungen im Wallis
Soeben melden unsere Empfangsbeobachter die folgenden Senderaufschaltungen von SwissMediaCast (SMC) für Kanal 11C im Wallis:

Zwischbergen-Feerberg (Gebiet Simplon)
Saas-Fee Plattjen (Saastal)
Zermatt-Riffelalp (Mattertal)

matterhorn     Karte vergrössern!

Auch nördlich des Matterhorns kann neu das Oberwallis-Ensemble von SMC gehört werden und aktuelle Abdeckungskarte, ohne Berücksichtigung von Reflektionen, zum Vergrössern. (Foto: S. Grünig, Krattigen)

Bis zum 01. November 2017 laufen diese Sendeanlagen noch im Testbetrieb, danach ist die Abstrahlung offiziell. Nun fehlen nur noch das Lötschental, Leukerbad und Törbel, danach ist die SMC-Versorgung im Oberwallis komplett.

Herzlichen Dank für die zeitechte Mitteilung!

29.10.17 - Die digris DAB-Insel Bern hat den Testbetrieb aufgenommen
Seit heute Freitagnachmittag läuft die digris DAB-Insel Bern auf Kanal 10A im Testbetrieb, jedoch noch mit sehr schwacher Leistung. Die Techniker von digris wollen damit die befürchteten Gleichkanalauslöschungen zwischen Bern und Biel-Solothurn testen.

sender bern-forsthaus kl     Karte vergrössern!

Die Sendeantenne auf der KVA Bern-Forsthaus und das künftige, ungefähre Versorgungsgebiet des Senders zum Vergrössern. (Foto: S. Grünig, Krattigen)

Momentan laufen drei Testprogramme auf diesem vom Standort Bern-Forsthaus, KVA ausgestrahlten Ensemble.

Im Berner Oberland, beispielsweise, sind die gegenseitigen Auslöschungen bereits bemerkbar. Hier ist auf Kanal 10A nun gar kein Signal mehr auszumachen.

29.09.17 - Schwierige Zeiten für kleine DAB-Radiosender ab 2020
Ursprünglich war angedacht, dass sich dank dem Netz von digris auch kleinere Internetradios eine terrestrische Verbreitung via DAB+ leisten können. Die Programmvielfalt sollte damit gefördert werden. So startete Netzanbieter digris vor einigen Jahren mit sehr günstigen, attraktiven Konditionen. Diese wiederum riefen Platzhirsch SiwssMediaCast (SMC) auf den Plan, welcher eine Wettbewerbsverzerrung befürchtete und per Gerichtsentscheid eine Anpassung der digris Preise bewirkte. So kommt es nun, dass eine DAB+ Verbreitung für kleinere, private Radioangebote weiterhin unerschwinglich bleiben wird. Ganz im Sinne der grösseren Player.

sender niederhorn 2016-1     sender brienz 2017-1     sender harder 2017-1

SRG-Sender Niederhorn, SMC-Sender Brienz und digris-Sender Harder. (Fotos: S. Grünig, Krattigen)

Zwar werden momentan noch 80% der Verbreitungskosten vom Bund subventioniert, als sogenannte, zeitlich begrenzte Technologieförderung. Finanziert wird diese aus angesammelten Konzessionsgeldern von uns allen. Doch wer jetzt auf DAB+ starten will, wird sich nicht lange freuen können. Die Gelder werden immer erst ein halbes Jahr im Nachhinein vergütet, sodass der Programmanbieter von Anfang an die Bank spielt. Zudem werden die 80% wohl nur noch bis spätestens 2020 ausgezahlt, danach gibt es jährlich weniger Fördergelder bis im Jahr 2022 gar nichts mehr subventioniert wird. So ist anzunehmen, dass sich ab 2020 die Schweizer DAB-Netze wieder zu leeren beginnen, denn wer kann sich schon Zehntausende von Franken Verbreitungskosten leisten? Und falls ein Programm sich mit Radiowerbung finanzieren möchte, braucht es Hörerzahlen. Diese gibt es bei Medipulse zum horrenden Jahrespreis von Fr. 6'500.00 (ein neuer Tarif ist in Verhandlung). Ein totaler Schwanzbeisser also.

In konkreten Zahlen sieht das für einen kleinen Internetradiosender, ohne BAKOM-Subventionen und Luxus, also wie folgt aus (jährliche Kosten):

Suisa Musikrechte - ab Fr. 2'400.00
Webstream mit min 192kbit/s Qualität - Fr. 300.00
Netzmiete auf einer günstigen DAB-Insel - ca. Fr. 8'000.00
Mediapulsedaten - Fr. 6'500.00

Nur für diese drei wiederkehrenden Dinge ohne Webpräsenz und anderen Aufwänden also bereits stolze Fr. 17’200.00. Eindeutig zu viel für das Hobbykässeli oder einen kleinen Verein! Man stelle sich die Verbreitung auf mehreren DAB-Inseln oder gar dem Netz von SMC vor. Schlichtweg nicht finanzierbar!

airlite studio 01 kl     mairlist screenshot 01 kl

Studioeinrichtung von D&R und Screenshot der beliebten Sendesoftware mAirList. (Foto: D&R Webseite / Screenshot: mAirList)

Dazu kommen noch eine Sendesoftware, Station ID’s, Musikankäufe, Studioausrüstung, EDV, ein Gerät zur DAB-Signalaufbereitung und eines für die DAB-Signalübergabe, damit das Angebot im terrestrischen Digitalradio auch einigermassen ansprechend klingt. Schnell einmal ergeben dabei sich Investitionen von rund Fr. 20'000.00 für eine einfache Ausrüstung.

So wird der Traum vom eigenen, via DAB+ verbreiteten Radioprogramm für viele weiterhin unerreichbar bleiben und werden sich ab 2020 die Reihen wohl wieder deutlich lichten. Durchalten wird nur, wer die subventionierte Zeit dafür genutzt hat, sein Programm finanziell abzusichern, Reserven anzulegen, Netzwerke aufzubauen und Werbeverträge abzuschliessen. Die Hände reiben werden sich die bestehenden, kommerziellen Privatradios mit ihren meist langweiligen Mainstreamprogrammen, welche dafür sorgen, dass die Schweizer Radiowelt auf DAB+ künftig beinahe wieder so aussehen wird, wie die bisherige auf UKW.  Man darf gespannt sein, welche kleineren, innovativen Anbieter in welchen Sendegebieten dereinst noch übrig bleiben werden.

27.09.17 - Neue Programme auf der digris DAB-Insel Biel-Solothurn
Auf der digris DAB-Insel Biel-Solothurn (Kanal 10A), wurden jetzt die Programme Radiologisch, aus Solothurn und, wie von uns angekündigt, Canal 3 F aus Biel aufgeschaltet. Zudem läuft auf diesem Ensemble jetzt die französischsprachige Variante von Radio Positive.

radiologisch screenshot

Bei Radiologisch ist momentan noch nicht bekannt, ob es sich dabei um einen Kurzversuch oder um eine dauerhafte Ausstrahlung handelt.

Damit ist in der Schweiz neo1 aus dem Emmental das letzte kommerzielle Privatradio, welches noch nicht auf DAB+ zu hören ist.

26.09.17 - Geplante Kanalaufschaltungen von SwissMediaCast
Gemäss nicht offiziell bestätigter Meldung im Schweizer Radioforum, will der DAB-Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC) am Freitag, 29. September 2017 folgende Sendeanlagen für seine DAB-Ensembles in Betrieb nehmen:

- Alt St. Johann Strichboden (Kanäle 7D, 9B: 800W, vertikal)
- Bülach Eschenmosen (Kanäle 7A, 7D: 1'290 W, vertikal)
- Einsiedeln Chummweid (Kanäle 7A, 7D: 550W, vertikal)
- Oberiberg (Kanäle 7A, 7D: 600W, vertikal)
- Wolfenschiessen Stöck (Kanäle 7A, 7D: 850W, vertikal)

smc logo

Von Seiten SMC liegt uns leider keine entsprechende Bestätigung dafür vor. Mittlerweile wurden die von SMC bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) beantragten Aufschaltungen der Kanäle 7D, 8B und 9B international koordiniert. Siehe unsere Meldung vom 18. Juli 2017. Wann diese Kanäle jedoch dann aufgeschaltet werden, ist momentan ebenfalls noch nicht bekannt.

Internet: http://radioforum.foren.mysnip.de/read.php?11947,423771,page=16

18.09.17 - Sunradio soll DAB+ mit hierzulande unbekannter Musik anreichern
Momentan beschäftigt sich der Herausgeber von DAB-Swiss, Stefan Grünig, mit einem einzigartigen Radioprojekt, welches die bereits sehr vielseitige Schweizer DAB-Radiolandschaft um ein gutes Stück attraktiver machen soll.
Seit den frühen 90er Jahren beschäftigt er sich bereits intensiv mit der Radioszene, führte einen erfolgreichen UKW-Radiokurzversuch durch und betrieb lange Zeit ein eigenes Internetradio. Jetzt scheint die Zeit gekommen, für ein neues Radioprojekt: «SUNRADIO - Best international Music» soll Pop, Rock und Evergreens spielen, wie sie hierzulande in keinem Programm gehört werden. Stefan Grünig dazu: «Radiosender in Italien, Frankreich, Spanien, Norwegen, Schweden, Holland, Deutschland oder Griechenland, um nur wenige zu nennen, spielen so viele tolle Musik, welche in der Schweiz völlig unbekannt ist. Das ist die Idee von Sunradio, welches Ferienfeeling das ganze Jahr hindurch vermitteln soll. Gerade in touristisch stark geprägten Gebieten, könnte diese Musik auf offene Ohren stossen.» Zu Beginn soll das Programm deshalb auf der digris DAB-Insel Berner Oberland (Kanal 6A) starten und später auch auf der Insel Biel-Solothurn (Kanal 10A) verbreitet werden. Auch das Oberwallis wäre sicherlich interessant. Das vorerst als Nonstopmusikprogramm konzipierte Angebot soll 70% melodiöse, internationale, unbekanntere Musik beinhalten und 30% bekannte Pop- und Rock-Evergreens. Später möchte man am Abend moderierte Sendungen und den Tag hindurch Wetterberichte, positive News und Verkehrsinfos anbieten. Stefan Grünig weiter: «Während den ersten drei Jahren finanziere ich Sunradio grösstenteils selbst und durch Gönner, nach drei Jahren sollte es mit Stundensponsoring selbsttragend werden. Ansonsten wird Sunradio nach der ‘Probezeit’ wieder eingestellt.»

sunradio logo 2017-1

Wie kann das Projekt momentan von Gleichgesinnten unterstützt werden? «Gesucht sind jetzt vorallem mp3-Musikfiles in einer Qualität von 256kbit/s. Aber auch Station ID’s müssen noch angefertigt werden. Dafür startet Sunradio, sobald die neue Webseite online ist, einen Wettbewerb, bei welchem dem Gewinner mit den besten Station ID’s ein toller Preis winkt. Und natürlich braucht es noch technisches KnowHow und finanzielle Unterstützung.», so der Initiant. Kontakt: stefan.gruenig(at)qualimail.ch

DAB-Swiss Informiert künftig laufend über die Weiterentwicklung des Projekts «SUNRADIO - Best international Music».

Internet: http://www.sunradio.ch

03.09.17 - Entwicklung der DAB-Programmanbieter in der Schweiz
Wieder einmal ist es Zeit, sich um die Statistik zu kümmern und dabei zu schauen, wie sich die DAB+ Programmvielfalt in den vergangenen Jahren, seit 2013, entwickelt hat.

Für die Statistik haben wir jeden in der Schweiz ausgestrahlten Anbieter einmal gezählt (unabhängig von Mehrfachverbreitung in verschiedenen Ensembles). Auch die diversen Regionalversionen von SRF 1 gelten als ein Programm.

dab-enwticklung schweiz 2017 kl

Das ergibt Ende 2013 29 Programme, Ende 2014 76 Programme, Ende 2015 95 Programme, Ende 2016 schon 113 Programme und per heute sage und schreibe 124 Programme. Erfasst wurden die Netze von SRG, SwissMadiaCast, RomandieMédias, digris. Nicht zuletzt dank digris, Tendenz merklich und erfreulich steigend.

02.09.17 - Definitive Programmaufschaltungen im Berner Oberland und in Biel
Auf den digris DAB-Inseln für das Berner Oberland (Kanal 6A) und Biel-Solothurn (Kanal 10A), wurden in der vergangenen Nacht (!) die definitiven Programmbelegungen aufgeschaltet.

Berner Oberland

open broadcast

radio rabe

spoon radio

3fach

kanal k

radio 2you

radio 74

maxxima

ip music 2016

rundfunk positiv

 

 

 

 


Es fehlt hier momentan noch Radio 74. Fünf weitere Anbieter könnten sich jetzt auf diesem Ensemble noch einen preisgünstigen Platz schnappen. Der Sender Thun-KVA folgt Ende Oktober 2017.

Biel-Solothurn

open broadcast

spoon radio

maxxima

ip music 2016

radio rabe

3fach

canal 3

rundfunk positiv

 

 

 

 

 

 


Es fehlt noch die französischsprachige Programmversion von Canal 3. Dafür wurde Radio Smash wieder aus der Liste entfernt. Somit wäre noch Platz für sieben zusätzliche Anbieter. Der Sender Solothurn-Spital folgt dann im Verlaufe des Oktobers, falls alles technische Material verfügbar ist.

Alle Programme senden mit einer Übertragungsrate von 80 kbit/s und klingen sehr ansprechend.

Internet: http://www.digris.ch

01.09.17 - Neuer digris Sender für Schaffhausen
Heute hat digris wie angekündigt seinen Neuen Sender Neuhausen am Rhein-Engiwald für Kanal 5D, Winterthur-Schaffhausen, in Betrieb genommen. Sendeleistung 1'000 Watt, Polarisation vertikal. Die Sendeanlage arbeitet im SFN-Betrieb zusammen mit Winterthur-Brüelberg.

sender neuhausen digris 01     sender neuhausen digris 02

Antennenmast in Neuhausen am Rhein und Sender der digris-Anlage. (Fotos: facebook, Stan Roehrich)

Dank dem neuen Standort sollte dieses DAB-Ensemble nun auch im Kanton Schaffhausen und in den grenznahen, Deutschen Gebieten besser empfangbar sein.

Internet: http://www.digris.ch

31.08.17 - Vorerst wohl keine neue DAB-Kapazitäten in der Schweiz
Wie digris in ihrem aktuellen Facebookpost richtig bemerkt, wird es wohl mit der Neuzuteilung von zusätzlichen DAB-Kapazitäten in der Schweiz eine leidige Sache, so wie mit dem 2. Deutschen Bundesmux, um welchen sich momentan - und wohl noch für längere Zeit - die Gerichte kümmern. Hierzulande herrscht jedoch eine ganz andere Ausgangslage. Die Vorsteherin des UVEK hat momentan mit Initiativen à la «No Billag» genügend um die Ohren und findet grundsätzlich, dass die Medienvielfalt in der Schweiz gegenwärtig vielseitig genug ist. Das Geschäft scheint ihr wohl auch einfach zu wenig wichtig. So bleibt anzunehmen, dass mit Doris Leuthard, als Bundesrätin, diesbezüglich nichts mehr gehen wird. Auch beim Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) scheint das Interesse nicht gross genug zu sein. Das Amt in Biel vertröstet die Branche seit über einem Jahr immer wieder von Neuem. Problematisch dabei ist aber, dass bereits ab dem Jahr 2020 die Technologieförderungsbeiträge des BAKOM wieder wegzufallen beginnen. Will konkret heissen, dass ein allfälliger, fünfter Netzbetreiber in der Schweiz sämtliche Investitionen selbst stemmen müsste. Dies wiederum lässt erahnen, dass wohl nur noch die bisherigen Anbieter SRG, SwissMediaCast, Romandie Médias SA und digris realistisch mit neuen Kanälen rechnen dürfen. Alles andere ist Utopie und wäre mit Investitionen verbunden, welche nicht einfach so aus dem Sack gezaubert werden können. Die Frage lautet sowieso, wie viele von den momentanen Angeboten auf DAB+ ab 2020 noch weiterbestehen werden. Fallen erst die Subventionen weg, werden sich die Reihen wieder lichten und es muss befürchtet werden, dass ab 2024 nur noch der bisherige Privatradioeinheitsbrei auf den nationalen und sprachregionalen Ensembles zu hören sein wird, dominiert von Energy/Riniger.

Karte vergrössern!

Die aktuelle Abdeckungskarte von Netzbetreiber digris, mit der Insel Bern und dem Sender für Schaffhausen, zum Vergrössern.

Auf dem Netz von digris wird es aber auch ohne Subventionen möglich sein, relativ günstig zu einem DAB-Sendeplatz zu kommen, mit einer doch mittlerweile recht guten Abdeckung, wie die aktuelle Karte zeigt. Werden dereinst alle geplanten und verdichteten DAB-Inseln von digris auf Sendung sein, kann man durchaus von einem flächendeckenden Netz sprechen. Bleibt nur zu hoffen, dass das BAKOM digris bei der Kanalverteilung nicht noch weiter schikaniert (leidige Gleichkanalbelegungen).

29.08.17 - Fast 60 Prozent hören Radioprogramme digital
Digitalradio stösst in der Schweiz weiterhin auf grosses Interesse, meldet das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM): dank des Treibers DAB+ werden die Radioprogramme bereits zu 57 Prozent digital konsumiert. Per Ende Juni 2017 sind 3.25 Millionen DAB+-Geräte im Umlauf, die Ausrüstung von Neufahrzeugen ist stark zunehmend, und auch der Bekanntheitsgrad von DAB+ zeigt einen positiven Trend. Bemerkenswert dabei, dass die Nutzung von DAB+ (32%) nun bereits höher ist als bei den Streamingdiensten/Internetradio (25%).

radio zieht um 2017-1

Im Frühjahr 2017 nutzten die Schweizerinnen und Schweizer von 100 Radiominuten pro Tag durchschnittlich 57 Minuten auf digitalem Weg. Die digitale Radionutzung ist somit in eineinhalb Jahren um 8 Prozentpunkte gestiegen: von 49 Prozent im Herbst 2015 auf 57 Prozent im Frühjahr 2017. Gleichzeitig ist die UKW-Nutzung um 8 Prozentpunkte von 51 Prozent auf 43 Prozent gesunken. Diese Zahlen hat die Arbeitsgruppe Digitale Migration (DigiMig) am 24. August bekannt gegeben. Bis Ende Juni 2017 wurden insgesamt 3.25 Millionen DAB+-Radiogeräte verkauft, während die Zahl verkaufter UKW-Geräte kontinuierlich sank. In den 3.25 Millionen enthalten sind auch die rund 750'000 Fahrzeuge mit DAB+-Empfang. Diese Zahl hat sich innerhalb eines Jahres beinahe verdoppelt. Weit fortgeschritten ist auch die Ausrüstung mit DAB+-Geräten in neuen Fahrzeugen: In rund zwei Dritteln aller Neuwagen wird DAB+ heute ohne Aufpreis angeboten.

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Grafik: DigiMig –Arbeitsgruppe für die digitale Migration

Stark angestiegen ist auch die Bekanntheit von DAB+. Kannten im Herbst 2016 rund 25 Prozent der im Auftrag des BAKOM Befragten diese digitale Radioverbreitungstechnik, sind es ein halbes Jahr später bereits 33 Prozent.

Internet: https://www.bakom.admin.ch

26.08.17 - Die Rückwärtsrolle zu Radio Lac
Radio Lac kommt wieder zurück. Offiziell per 01. September 2017 wird aus dem wenig erfolgreichen Yes FM wieder das altbekannte Radio Lac, wie die Westschweizer Medien berichten. Bereits ist die neue Internetseite aufgeschaltet.

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Dank dem Genfer Alexandre de Raemy, welcher bereits Eigentümer von One FM und Lausanne FM ist, gelingt diese erfreuliche Rückwärtsrolle. Auf RMS-Westschweizkanal 10B, läuft das Nonstopmusikprogramm nun bereits mit 72 kbit/s Übertragungsrate. Moderierte Sendungen starten im September. Manchmal lohnt es sich offensichtlich, sich wieder auf Altbewährtes zu besinnen.

Internet: http://www.radiolac.ch

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25.08.17 - Neuste Informationen von digris zu aktuellen Entwicklungen
Zu unserer grossen Freude, hat uns heute digris Geschäftsführer, Thomas Gilgen, in Krattigen besucht um aus erster Hand über die laufenden Entwicklungen zu informieren. Im interessanten, offenen Gespräch wurden viele Unklarheiten beseitigt. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Netzbetreiber digris grundsätzlich gut auf Kurs ist, auch wenn ab und zu politische oder technische Steine in den Weg gelegt werden.

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Thomas Gilgen, Präsident und Geschäftsführer von digris. (Foto: digris AG)

Zu den kommenden Aufschaltungen von DAB-Inseln nimmt Thomas Gilgen wie folgt Stellung. «Noch heute Abend arbeiten die Techniker am Kanal 6A-Sender Brienz-Hofstetten, um diesen im SFN-Betrieb mit dem Standort Unterseen-Harder in Betrieb nehmen zu können.» Hier wird nun eine technische Weltneuheit eingesetzt, an welcher im Vorfeld viele Brancheninsider gezweifelt haben. So wird einer der weltweit ersten virtuellen Open Source Multiplexer für digris betrieben. Patric Perret, Techniker von Radio BeO, hat das Prozedere vor wenigen Wochen technisch wie folgt beschrieben: «Bei der Firma TcNet, mit welcher Radio BeO zusammenarbeitet, kommt die IP und Broadcastwelt zusammen. Kosteneffizient, agil und trotzdem hochverfügbar. Die bis zu 15 Programme kommen aus dem Internet und werden dann über ein LAN als EDI zu den Sendern geführt, schlägt dies fehl geht das EDI Signal als Backup über das Internet zu den Sendern. Während dies alles Zeitsynchron (Single Frequency Network) über reines IP gemacht wird. digris und TcNet monitoren aktiv sämtliche relevanten Stati, sodass Abweichungen schnell detektiert werden können.» Aus technischer Sicht sind digris, aber auch Radio BeO also immer wieder für Überraschungen gut.

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Senderinbetriebnahme und Feinjustierung in Brienz-Hofstetten. (Fotos: digris, facebook)

Auf dem weiteren Programm stünden nun die Inbetriebnahmen der DAB-Inseln Bern, Chur-Sargans, St. Gallen, Rheintal und der Sender für Schaffhausen. Doch leider können die, bereits im April 2017 beim Hersteller bestellten, Filter nicht geliefert werden, sodass sich die Inbetriebnahmen um drei bis vier Wochen verzögern können. Sehr ärgerlich für digris, aber leider nicht weiter beeinflussbar. Momentan versucht man noch einen reparierten Filter aus Deutschland zu erhalten, um in wenigen Tagen wenigstens doch noch die Insel Bern in Betrieb nehmen zu können. Auch auf dem Harder ist die Fehlersuche und Eruierung noch nicht ganz abgeschlossen. Man ist der Sache jedoch bereits ein Wenig nähergekommen. Gerenell ist es so, dass digris mit den zugewiesenen Sendestandorten sehr stark von Reflektionen profitiert und die Reichweiten daher meistens viel besser sind als auf den Abdeckungskarten prognostiziert.

Und zu guter Letzt noch die leidige Angelegenheit mit den Gleichkanalbelegungen auf 5D und 10A. Dazu Thomas Gilgen: «Ursprünglich hatten wir vom BAKOM noch einen Kanal mehr zugesprochen bekommen, welcher uns jedoch nachträglich wieder gestrichen wurde. Hätten wir Kanal 11C immer noch, könnten wir Basel, Bern und Neuchâtel-Yverdon auf 10A senden lassen, ohne grosse, gegenseitige Störung. Biel-Solothurn und Freiburg könnte man dann auf Kanal 11C nehmen. Doch nun gibt es bei fünf nahe aneinander liegenden DAB-Ensembles wirklich unglückliche Überschneidungen, welche uns besonders für die Inseln Freiburg und Biel-Solothurn Kopfzerbrechen bereiten.» Bleibt zu hoffen, dass sich das BAKOM diesen eigentlich rein politischen Entscheid noch einmal durch den Kopf gehen lässt, spätestens wenn dann die gegenseitigen Auslöschungen zu grösseren Problemen führen werden. Vorderhand setzen die Netzplaner von digris jedoch auf sehr stark gerichtete Antennen, um den Schaden zu minimieren. Thomas Gilgen weiter: «Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie viele Sendestandorte wir durchgecheckt haben, um eine einigermassen brauchbare, störungsfreie Abdeckung auf Kanal 10A zu erhalten. Ursprünglich wollten wir ja mit der Insel Bern auf den Bantiger, aber das wurde uns leider von den Behörden verwehrt.» Es muss daher angenommen werden, dass hinter diesem Kanalbelegungsentscheid des BAKOM politisches Kalkül, die Angst vor einem zu grossen Netzbetreiber digris und der Druck von anderen gewichtigen Radioplatzhirschen steht.

Grafik Kanal 10A vergrössern!

Die problematischen, vom BAKOM verursachten Netzüberschneidungen auf Kanal 10A, noch ohne die Insel Freiburg, zum Vergrössern.

Die Leute von digris lassen sich jedoch durch all die technischen und politischen Rückschläge nicht entmutigen und bauen ihr Netzwerk von DAB-Inseln kontinuierlich auf, mit viel Innovation, Begeisterung für die Sache und Ausdauer. Wo würden denn sonst die Techniker am Freitagabend statt hinter dem Feierabendbier, hinter Antennenanlagen, Koaxialkabeln, Sendern, Splittern und Filtern stecken? Da ist auf jeden Fall eine Menge persönliche Begeisterung dabei! DAB-Swiss wünscht weiterhin viel Erfolg beim Aufbau.

Der Kommentar:
Es ist mittlerweile offensichtlich geworden, dass die bisherigen Radioplatzhirsche die einstmals belächelte und vor Gericht bekämpfte digris zu fürchten beginnen. Man wähnte sich sicher in seinen eigenen Pfründen, konnte mit SwissMediaCast beinahe jeden Preis für eine DAB+ Übertragung verlangen und rechnete sowieso nicht mit einem so grossen Erfolg des neuen, terrestrischen Digitalradios. Doch nun zeichnet sich ab, dass digris mit seinen DAB-Inseln grosse Teile der Schweiz sauber abdeckt, nicht zuletzt dank sorgfältig ausgewählten Sendestandorten, stark gerichteten Antennen und Reflektionen. Trotz vielen Alternativprogrammen in den Ensembles gibt es dabei beliebte Spartenprogramme wie beispielsweise Spoon Radio, welche dank digris zu relativ günstigen Konditionen beinahe die ganze Schweiz abdecken. Und eben, die Techniker von digris sind gewitzt und setzen eine Innovation nach der anderen um. Da liegt es auf der Hand, dass die grossen Branchenlobbyisten beim BAKOM intervenieren. Viel bedenklicher ist es jedoch, dass ein solches eidgenössisches Bundesamt, finanziert von unseren Steuern, beeinflussbar ist. Ich wage den Verantwortlichen zu unterstellen, dass es hier oftmals nicht mehr um die Sache und um eine künftige, vielseitige Schweizer Radiolandschaft geht, sondern um Grabenkämpfe zwischen den einzelnen Medienverantwortlichen und Verlagshäusern. Neutralität und Gerechtigkeit sind eindeutig anders! Und schon sind wir wieder in der guten alten UKW-Zeit, wo man die Sendegebiete der Privatradios stark einschränkte und so den Markt regulierte. War das bei DAB+ nicht ursprünglich anders geplant? Doch die digris-Welle kann auch von den Lobbyisten nicht mehr gestoppt werden. Und sowieso: wenn ab 2020 die Technologieförderungssubventionen wegfallen, werden sich die Reihen der Programmanbieter wieder lichten und einige werden versuchen, einen günstigen Sendeplatz bei digris zu erhalten. Die Zukunft wird es bringen…

24.08.17 - Informations- und Ausbaufunkstille bei SwissMediaCast
Während der Netzausbau von digris trotz allen möglichen Herausforderungen technischer Art schnell voranschreitet und die Techniker in der ganzen Schweiz zugegen sind, scheint bei Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC) gerade ein Wenig die Zeit still zu stehen. In den letzten Monaten hat SMC kaum noch neue Sender in Betrieb genommen, obwohl irgendwann im Frühjahr ein zügiger Netzausbau angekündigt wurde. Die Sender Bülach-Eschenmosen, Oberiberg und Einsiedeln-Chummenweid für Kanal 7D fehlen beispielsweise immer noch. Zwar hat man bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) diverse Sendestandorte für verschiedene Kanäle beantragt, aber nun geht irgendwie trotzdem nichts mehr. Die letzten News auf der damals neu gestalteten Webseite stammen vom 14. November 2016 und auf facebook ist SMC seit dem 09. Januar 2017 inaktiv. Wie bereits Usus, wird die Öffentlichkeit überhaupt nicht orientiert. Die eigentlich erfreuliche Aufschaltung des Senders Fiesch-Eggishorn (1'800 Watt) von Oberwallis-Kanal 11C, hat man gar nicht erst kommuniziert! Ob dies wohl mit dem Abgang von Geschäftsführer Rolf Schurter, per Ende Jahr und der Umstrukturierung im Verwaltungsrat zu tun hat, sei dahingestellt. Neu wird ja der Firmensitz an den Standort der Energy-Gruppe verlegt, hat Energy-Chef Dani Büchi das Amt des Verwaltungsratspräsidenten übernommen und wurden beinahe alle Verwaltungsratsmitglieder ersetzt. Hinter den Kulissen scheint es bei SMC also gewaltig zu «rumoren».

Karte vergrössern!     smc logo

Abdeckungskarte Sender Fiesch-Eggishorn zum Vergrössern.

digris hingegen informiert seit einiger Zeit via soziale Medien und Webseite zeitnah über seine Aktivitäten. Bemerkenswert, auch wenn die erwähnten Termine manchmal nicht gehalten werden können. So weiss die Öffentlichkeit doch wenigstens immer, mit welchen Arbeiten sich der Netzbetreiber gerade beschäftigt und auf was sie sich freuen kann. Das macht den kleinsten Schweizer DAB-Netzbetreiber irgendwie greifbar und sympathisch.

Gespannt warten wir also auf Neuigkeiten und Planungsinformationen von SwissMediaCast.

23.08.17 - Drei neue Programmanbieter bei dirgis
Kurz bevor im Kanton Bern alle drei DAB-Inseln von digris gestartet sind, sorgt der Netzbetreiber noch einmal mit drei neuen Programmanbietern für Schlagzeilen.

Einerseits der christlich orientierte Rundfunk Positiv mit: «Starker, stimmungsvoller und überzeugender Musik und Beiträgen mit positiver Energie.», so der Anbieter von sich selbst. Dieses Programm ist künftig auf den Inseln Aarau, Berner Oberland, Biel-Solothurn, Luzern-Zug-Nidwalden, Sottoceneri, Sopraceneri und Winterthur-Schaffhausen zu hören.

rundfunk positiv logo     studio star logo 2017

In der Südschweiz startet Studio Star FM aus Italien, mit einem Programm aus Pop, Rock, Charts und Informationen in italienischer Sprache. Zu hören auf den Inseln Sotto- und Sopraceneri, auf welchen momentan noch genügen Platz für neue Angebote vorhanden ist.

Das Programm “Sout Al Khaleej” ist ein 24-Stunden Programm in arabischer und deutscher Sprache mit moderner arabischer Musik. Es startet auf der Insel Luzern-Zug-Nidwalden und soll einen Beitrag zur Gastfreundschaft und Weltoffenheit leisten. Es richtet sich vorrangig an Araber und arabischsprachige Touristen. Künftig sollen die Nachrichten komplett und die Integrationsinhalte mehrheitlich in deutscher Sprache gesendet werden.

sout al khallej logo

Sout Al Khaleej ist bereits auf dem europäischen Markt tätig. So ist das Programm in London über Mittelwelle, Digitalradio und Livestream hörbar und wird auch in Österreich im DAB-Versuch Wien verbreitet. Ob die Aufschaltung einen Zusammenhang mit der Eröffnung des Bürgenstock-Ressorts hat, welches sich fest in Arabischer Hand befindet, kann nur vermutet werden.

An religiösen Programmen mangelt es in der Schweiz auf DAB+ nun aber wirklich nicht mehr.

Internet: http://www.digris.ch

19.08.17 - Die digris DAB-Insel Biel-Solothurn läuft im Testbetrieb
Seit heute ist nun auch die digris DAB-Insel Biel Solothurn, von Sendestandort Port Jäissberg, auf Kanal 10A on Air (Sendeleistung: 630 Watt, vertikal, im Endausbau). Dank des hervorragend gelegenen Standortes, kann das Ensemble sogar problemlos in Teilen des entfernt liegenden Berner Oberlands empfangen werden. Es laufen momentan wiederum vier Testprogramme mit je 80 kbit/s Übertragungsrate:

Test1: Open Broadcast
Test2: Spoon Radio
Test3: Maxxima
Test4: IP Music

open broadcast

spoon radio

maxxima

ip music 2016

radio rabe

3fach

canal 3

rundfunk positiv

 

 

 

 

 

 


Momentan stören sich auf bestimmten Empfängern (Beispielsweise Yamaha T-D500) die Testprogramme aus dem Berner Oberland (Kanal 6A) und aus Biel (Kanal 10A) noch gegenseitig, wohl aufgrund vom identischen ID’s.  So kommen aus Biel alle vier Programme an, vom Harder jedoch nur noch «Test 4», Radio BeO 2. Über die endgültige Programmbelegung der Insel Biel-Solothurn ist momentan noch nichts bekannt.

Abdeckungskarte vergrössern!     sender port jaeissberg 2017-1

Die Abdeckungskarte des Senders Port Jäissberg, zum Vergrössern und der entsprechende Sendemast dazu. (Foto: digris, facebook)

Wenn Ende August auch noch die Insel Bern auf Kanal 10A zu senden beginnen wird, kann es durchaus sein, dass in grossen Gebieten beide Kanäle stumm bleiben, da sie sich gegenseitig auslöschen werden. Siehe Artikel über die problematischen Gleichkanalbelegungen, weiter unten.

18.08.17 - Offizieller Sendestart von “Radio BeO 2” verschoben
Gemäss heutigen, an uns gelangten Informationen, geht das  Musikspartenprogramm von Radio BeO nun leider noch einmal off Air, bis  wichtige Fragen mit BAKOM und Suisa geklärt sind und die drei Berner  Oberländer digris-Sendestandorte Harder, Brienz und Thun Ende Oktober  definitiv in Betrieb sind. Somit verschiebt sich der offzielle  Sendestart wohl auf Anfang November. Das Programm erhält dann noch einen neuen Namen anstelle von "Radio BeO 2".

17.08.17 - Ein Lösungsvorschlag für die Gleichkanalbelegungen in der Schweiz
In der vergangenen Monaten ergaben sich in der Schweiz vermehrte Probleme mit Gleichkanalbelegungen auf DAB+. Will heissen: geografisch zu nahe aneinander gelegene DAB-Ensembles stören sich gegenseitig und löschen das Signal aus. Auf diesen Kanälen wo sich Sendegebiete überschneiden, bleibt das Radio also stumm. Konkret geht es um die digris DAB-Inseln Aarau, Winterthur-Schaffhausen und Luzern-Zug-Nidwalden auf Kanal 5D, um die Inseln Basel, Bern, Biel-Solothurn und Neuchâtel-Yverdon, auf Kanal 10A, aber auch um die beiden Tessiner Inseln Sopra- und Sottocenerei auf Kanal 10C.

Grafik Kanal 5D vergrössern!     Grafik Kanal 10A vergrössern!

Die beiden Grafiken zeigen deutlich die rot markierten, problematischen Gebiete, wo sich die Signale der Kanäle 5D und 10A gegenseitig auslöschen oder auslöschen werden.

Radio DXer Christian Brülhart befasst sich schon seit Jahren intensiv mit dem Radioempfang, Sendestandorten und Koordinationen. Er hat unter Berücksichtigung der internationalen Frequenzkoordination einen Lösungsvorschlag für die problematischen Gleichkanalbelegungen ausgearbeitet, welchen er in einer von uns zusätzlich ergänzten Excel-Tabelle (zum Download) zusammengestellt hat, als sogenannte Zerobase-Alternative. In dieser Tabelle ist klar ersichtlich, dass es problemlos funktionieren würde, die verschiedenen DAB-Ensembles störungsfrei aneinander vorbeizubringen. Längerfristig müsste seiner Ansicht nach jedoch auch der Kanal 13 (A-F) aktiviert werden.

Die Kanalbelegung der digris DAB-Inseln würde nach diesem Vorschlag wie folgt aussehen:

Aarau - Kanal 5D
Basel - Kanal 7B
Bern - Kanal 9D
Berner Oberland - Kanal 6A
Biel-Solothurn - Kanal 10C
digris logo grGenf - Kanal 10D
Glarus - Kanal 7C
Lausanne - Kanal 8C
Luzern-Zug-Nidwalden - Kanal 5B
Neuchâtel-Yverdon - Kanal 10A
Oberwallis - Kanal 11C
Sargans-Chur - Kanal 8A
Sottoceneri - Kanal 10C
Sopraceneri - Kanal 10B
Unterwallis - Kanal 10D
Winterthur-Schaffhausen - Kanal 5D
Zürich - Kanal 5A

Die kursiv geschriebenen Inseln sind momentan noch nicht on Air.

Und falls es dann tatsächlich einmal noch zu einem zweiten Deutschschweiz-Kanal von SwissMediaCast (SMC) kommen würde, so wäre dafür Kanal 10D nicht schlecht geeignet.

Es ist der Öffentlichkeit immer noch nicht verständlich, warum in der Schweiz momentan so viele, geografisch ungünstig gelegene Gleichkanalbelegungen vorgenommen werden. Wie bereits mehrmals erwähnt, will man damit vielleicht die einzelnen Sendegebiete der DAB-Inseln künstlich begrenzen und nimmt dabei in Kauf, dass in den Grenzgebieten gar kein Empfang mehr möglich ist. Aus diesem Grunde sind die Überlegungen von Christian Brülhart zwar mehr als wünschenswert, stossen aber bei den Netzbetreibern und dem Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) wohl nicht auf offene Ohren. Schade…!

Danke, Christian Brülhart, für diese interessanten Anregungen und Vorschläge.

15.08.17 - Der aktuelle digris Netzplanungsstand
Freundlicherweise erhielten wir von digris-Geschäftsführer, Thomas Gilgen, wiederum zeitnahe Informationen zur weiteren DAB-Netzplanung. Daraus ist ersichtlich, von wie vielen Faktoren der zügige und termingerechte Ausbau abhängig ist. Die Technik hat immer noch ihre Tücken und es treten oftmals noch nie dagewesene Probleme auf. Dies fordert die Techniker von Netzbetreiber digris immer wieder von Neuem.

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Der Sender Brienz-Hofstetten mit UKW und DAB+ Antennen (Foto: S. Grünig, Krattigen) und der aktuelle Stand der DAB-Inseln von digris.

Folgendes läuft momentan an der «digris-Front»:

Kanal 9D (Zürich)
Der Sender läuft jetzt mit 3'000 Watt Leistung, 4 Dipolen und Tilt. Das Wärmeproblem ist endlich gelöst. Ziel ist, mit der 4 Dipolantenne im Verbreitungsgebiet den Indoorempfang zu verbessern. Auf jeden Fall kann man die Frequenz 9A und 9D nicht direkt vergleichen. 9A war ungestört, 9D ist das nicht mehr.

Kanal 6A (Berner Oberland)
Die Antenne Harder Kulm läuft seit 11. August 2017 mit halber Leistung (250 Watt). Problem: reflected Power. Ursache: noch unklar. Die digris Techniker suchen den Fehler. Der Sender Hofstetten Brienz ist noch nicht fertig. Der Lieferant und Installateur schuldet noch Einzelteile. Die Anlage Thun KVA wird voraussichtlich im Oktober in Betrieb gehen.

Kanal 10A (Bern)
Die Sendeanlage Bern Forsthaus wird Ende August in Betrieb genommen.

Kanal 10A (Biel-Solothurn)
Die Sendeanlage Port Jaeissberg wird Ende August in Betrieb gehen.

Kanal 5D (Schaffhausen)
Die Sendeanlage wird voraussichtlich Anfangs September im SFN mit Winterthur in Betrieb genommen.

Kanal 8B (Sargans, Chur)
Die Sendeanlage Vilters Maienberg wird voraussichtlich Mitte September in Betrieb gehen. Die Baubewilligung für Chur ist jetzt eingetroffen. Diese Installation soll im Oktober in Betrieb gehen.

Alle Termine unter Vorbehalt von Verzögerungen technischer Art. Weitere, aktuelle Informationen folgen, sobald verfügbar.

Internet: http://www.digris.ch

18.07.17 - Neue Beantragungen für Sendestandorte von SMC und digris
Die DAB-Netzplanung in der Schweiz schreitet zügig voran. Nun haben die Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC) und digris bei der Deutschen Bundesnetzagentur (BNetzA) bereits wieder neue Anträge für die internationale Frequenzkoordination gestellt. Bei SMC diesmal mit Schwergewicht im Berner Oberland (Simmen-, Kander- und Lauterbrunnental), was sicherlich Radio BeO freuen wird, dessen Kernversorungsgebiet bislang mit SMC-Kanal 8B sehr schlecht abgedeckt war. Auch die Ostschweiz wird mit zusätzlichen Sendern profitieren. Bei digris handelt es sich um zwei Frequenzen für die DAB-Insel Neuchâtel-Yverdon, welche gemäss Planung im September-Oktober 2017 starten sollte.

SMC Kanäle

Kanal 7D (Deutschschweiz)
Adelboden Wintertal , 2’041 W, vertikal
Bischofszell, 199 W, vertikal
Boltigen Adlemsried, 246 W, vertikal
Diemtigen Ufem Chrütz, 955 W, vertikal
Kandersteg Büel, 891 W, vertikal
Konstanz (D), 1'905 W, vertikal
Lauterbrunnen Männlichen, 2'224 W, vertikal
Lenk Metschstand, 501 W, vertikal
Mammern Seehalde, 1'000 W, vertikal
Saanen Hornflue, 758 W, vertikal
Schwelbrunn Fuchsacker, 1'258 W, vertikal
Zweisimmen Heimersberg, 602 W, vertikal

Kanal 8B (Bern-Freiburg-Solothurn)
Adelboden Wintertal , 2’041 W, vertikal
Boltigen Adlemsried, 246 W, vertikal
Diemtigen Ufem Chrütz, 955 W, vertikal
Kandersteg Büel, 891 W, vertikal
Lauterbrunnen Männlichen, 2'224 W, vertikal
Lenk Metschstand, 501 W, vertikal
Saanen Hornflue, 758 W, vertikal
Zweisimmen Heimersberg, 602 W, vertikal

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Abdeckungskarte der neuen SMC-Sender im Berner Oberland für Kanal 7D und 8B (zum Vergrössern) und Ansicht des Senders Lauterbrunnen-Männlichen. (Foto: S. Grünig, Krattigen)

Kanal 9B (Ostschweiz)
Bischofszell, 199 W, vertikal
Konstanz (D), 1'905 W, vertikal
Mammern Seehalde, 1'000 W, vertikal

Schwelbrunn Fuchsacker, 1'258 W, vertikal

digris Kanäle

Kanal 10A (Neuchâtel-Yverdon)
Vully Vallamand, 1'995 W, vertikal
Yverdon Rue Neuchâtel, 398 W, vertikal

Karte vergrössern!

Das grossräumige Versorgungsgebiet der digris DAB-Insel Neuchâtel-Yverdon zum Vergrössern.

Diese Anfragen geben nach wie vor keine Auskunft über die tatsächliche Inbetriebnahme der Anlagen und den allfälligen Inbetriebnahmetermin.

Auffallend ist bei digris wiederum die Gleichkanalbelegung mit den Inseln Bern und Biel-Solothurn. Diese Ensembles befinden sich aus geografischer Sicht sehr nahe beieinander und werden sich in den Grenzgebieten gegenseitig auslöschen. Den Grund für diese leidigen Gleichkanalbelegungen konnte bisher noch niemand nennen, könnte jedoch mit dem Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) zu tun haben, welches die Reichweiten der einzelnen Inseln eingrenzen will.

14.07.17 - Neue Formen der Zusammenarbeit bei DAB+
Es ist eine Premiere in der Schweiz, dass Netzbetreiber digris beim Aufbau einer DAB-Insel intensiv mit einem lokalen Programmanbieter zusammenarbeitet. Zugleich ist es eine Chance auf eine neue Ära, für viel technische Innovation und hohe Übertragungsqualität. Auch wenn sich die Anbieter bei der gestern auf Kanal 6A im Testbetrieb gestarteten DAB-Insel Berner Oberland noch zurückhalten, wäre es sinnvoll, eine Verbreitung in diesem Ensemble zu prüfen. Gemäss noch inoffiziellen Informationen, welche uns jetzt vorliegen, ist man das Ganze diesmal technisch völlig anders angegangen, hat aus Erkenntnissen von vergangenen Inbetriebnahmen und dem Projekt Digital Oberland gelernt und versucht, das Beste für Netzstabilität und Übertragungsqualität herauszuholen. Aufgrund der Sperrfrist, können wir an dieser Stelle leider noch nicht detailliert über die technischen Hintergründe und Planungen berichten, werden dies jedoch nachholen, sobald wir dafür grünes Licht haben. Eines ist aber jetzt schon sicher: die Zusammenarbeit zwischen dirgis und Radio BeO gestaltet sich sehr fruchtbar und wird bei den Hörern ganz deutlich wahrnehmbar sein. Von der technischen Entwicklung wird auch die digris DAB-Insel Bern profitieren können, welche im Verlaufe des Augusts 2017 on Air gehen soll.

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Das Rack des Senders Harder (Foto: digris, facebook) und Empfänger des Ensembles in Spiez (Foto: S. Grünig, Krattigen).

Bereits hat Radio BeO auch sein geplantes Spartenprogramm zum Leben erweckt, momentan noch als «Test 4» zu hören. Gesendet wird ein bunter Musikmix aus Pop, Evergreens, wenigen aktuellen Hits, vielen Schweizer Songs und Musik aus anderen Ländern in den Sprachen Italienisch, Französisch und Spanisch, jedoch noch ohne Stationserkennung. Mit diesem neuen Angebot hegt Radio BeO ebenfalls attraktive, noch nicht offizielle, Pläne und technische Innovationen. Der Testbetrieb läuft bis 31. August 2017. Offiziell geht’s dann ab dem 01. September 2017 los. Auffallend ist dabei jetzt schon die gute Klangqualität aller vier Testprogramme, Open Broadcast, IP Music, Maxxima und dem BeO Spartenprogramm. Sie senden momentan mit 80 kbit/s Übertragungsrate. Die Bässe klingen angenehm rein und die Höhen ohne lästiges Scheppern oder gar Klirren. Es ist praktisch kein Fading aufgrund von Datenreduktion auszumachen. Man darf gespannt sein, welche anderen Anbieter sich noch für dieses Ensemble entscheiden werden.

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Streamadresse des BeO Spartenprogrammes für alle, welche ausserhalb des Versorgungsgebietes von Kanal 6A wohnen: http://radiobeo.mp3.green.ch:8080/beo1.mp3.m3u

13.07.17 - Die digris DAB-Insel Berner Oberland läuft jetzt im Testbetrieb
Nachdem ein defekter Splitter den digris Leuten noch einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte und nur mit 15 Watt Leistung gesendet werden konnte, laufen seit heute Abend vier Testprogramme über den Sender Unterseen Harder-Kulm (500 W). Auf "Test 3" ist momentan das Programm von IP Music, auf “Test 1” Open Broadcast und auf "Test 2" Maxxima, von Stan Roehrich, zu hören. Letzteres sendet auf vielen digris-Inseln meistens als Lückenfüller. Leider ist das Interesse an Berner Oberland-Kanal 6A noch nicht gerade gross. Es wollen bislang nur die folgenden acht Anbieter mitmachen:

open broadcast

radio rabe

spoon radio

3fach

kanal k

radio 2you

radio 74

maxxima

 

 

 

 

 

 


Viel freier Platz ist also vorhanden und es ist zu hoffen, dass sich noch andere Anbieter für dieses interessante, weitreichende DAB-Ensemble in dieser beliebten Tourismusregion entscheiden werden. Ende Juli folgt der Sender Sender Hofstetten bei Brienz-Breiten (500 W) und Ende Oktober der Sender Sender Thun-KVA (500 W) im Gleichwellennetzbetrieb (SFN).

Weitere Infos folgen, sobald verfügbar!

Internet: http://www.digris.ch

06.07.16 - Neue DAB-Aufschaltungen in Strassentunnels, jetzt auch mit dirgis
Empfangsbeobachter aus dem Schweizer Radioforum berichten, dass jetzt in St. Gallen die Strassentunnels Rosenberg (A1) und Schoren (Anschluss A1) mit den DAB-Kanälen 7D, 9B und 12C versorgt sind. Zudem sind, gemäss Mitteilung von Sacha Woodtli an uns, als Novum ab sofort der Luzerner Rathausen-, Sonnenberg-, Reussport-, Spier- und der Schlundtunnel (A2) seit kurzer Zeit mit digris Kanal 5D, Luzern-Zug-Nidwalden, ausgerüstet. Damit kann nun eine digris DAB-Insel erstmals auch in Strassentunnels gehört werden. Weitere Aufschaltungen folgenden hoffentlich in Kürze.

04.07.17 - Die leidige Kommerzialisierung des Digitalradios

Eine Situationsanalyse von Stefan Grünig.

Bereits in den 90er Jahren erkannte man in Europa, dass das UKW-Band immer mehr überfüllt wurde und zahlreiche Anbieter schlichtweg keinen Platz mehr darauf fanden. Gegenseitige Störungen nahmen zu. Die Frequenzknappheit trieb teilweise seltsame Blüten und veranlasste in der Schweiz auch das BAKOM dazu, die Konzessionsgebiete der Privatradios einzuschränken und so die Vielfalt an Programmangeboten einzuschränken. Eine neue Lösung musste also her. Durchgesetzt hat sich, wie wir mittlerweile wissen, die Technologie DAB/DAB+, welche sich auf dem früher vom analogen Fernsehen genutzten VHF-Band (174-230 MHz) befindet. Natürlich wollte man gleichzeitig mit mehr Programmplätzen auch die Möglichkeit von Zusatzinformationen zur Attraktivitätssteigerung schaffen. Slideshows mit News, Verkehrs-, Wetterinfos und nützliche Angaben zum Programm sollten das Medium Radio spürbar attraktiver machen. Zudem plante man, ganz im Sinne des Erfinders, eine deutlich bessere Übertragungsqualität der einzelnen Programme. Diese war bei der Technologie DAB (alt) gegenüber UKW ganz klar hörbar. Mit dem neuen Verfahren DAB+ wäre sie problemlos auch machbar, mit anständigen Übertragungsraten, ab 80 kbit/s aufwärts.

dab frequenzen

Die DAB+ Kanal- und Frequenzaufteilung. Grafik: wikipedia.org

Doch auch hier hat man die Rechnung mal wieder ohne den schnöden Mammon gemacht. Die an sich innovative Technologie wurde in den vergangenen Jahren gnadenlos kommerzialisiert und zerpflückt. Mehr Quantität statt Qualität, lautet die Devise. Die Netzbetreiber und Anbieter haben schnell einmal herausgefunden, dass sich mehr verdienen, beziehungsweise einsparen lässt, wenn man die einzelnen Kanäle mit möglichst vielen Programmen vollstopft. Auf der Strecke geblieben sind dabei die gute Tonqualität und die eigentlich innovativen Zusatzinfos. Seit spätestens November 2016 wissen wir auch, dass selbst die SRG ebenfalls nicht davor zurückschreckt, die Qualitäten von DAB+ einzuäschern. Die Slideshows bei ihren Programmen wurden ohne Vorankündigung eingestellt, gerade jetzt, wo die Autoradios immer häufiger mit grossen Displays angeboten werden. Zudem sind die Übertragungsraten mit 64 kbit/s für das beliebteste Radioprogramm der Schweiz, SRF 1, und für die Kanäle von SwissMediaCast (SMC) schlichtweg zu tief. So darf man sich bei der neuen DAB+ Kampagne des BAKOM wirklich nicht auf die bessere Tonqualität gegenüber UKW berufen. Wenn 18 Programme auf einen einzigen Kanal gequetscht werden, ist schlichtweg keine vernünftige Übertragungsqualität mit Zusatzinfos mehr möglich. Hochtöne scheppern in der heimischen Stereoanlage oder im Autoradio und Bässe faden hörbar weg. Die feinen Töne leiden merklich. Es müssten ja auch wirklich nicht alle Regionaljournale von SRF 1 in der ganzen Deutschschweiz zu hören sein. Das nennt man in Fachkreisen unnötige «Kanalverstopfung». Zudem lässt sich das BAKOM unverschämt viel Zeit mit der Bewilligung neuer Übertragungskapazitäten, welche vielleicht wieder etwas mehr Platz auf den DAB-Kanälen schaffen würden.

radio zieht um

Die aktuelle “Radio zieht um” Kampagne des BAKOM wirbt fälschlicherweise ebenfalls mit besserem Klang!

So zerstört der Durst nach Gewinnmaximierung einmal mehr auch den gut gemeinten Plan, das Radio innovativer und attraktiver zu machen, mit mehr Qualität und Dienstleistung. Schade drum… Ein kleiner Trost bleibt: wenigstens ist die Vielfalt im Äther durch DAB+ merklich grösser geworden, auch wenn viele Programme nach Wegfall der Bundessubventionen sicherlich wieder verstummen werden.

04.07.17 - Veranstaltungsfunk auch auf DAB+
Wer kennt sie nicht, die Schülersender oder Veranstaltungsradios, welche meistens für eine bis zwei Wochen auf kleinen Gebieten über UKW verbreitet wurden. Manchmal waren es Lagerradios, Projekte von Schulen, Programme von grossen Festivitäten oder sonst einfach Programme von Radiobegeisterten, wie beispielsweise im Jahr 1997 Hitradio Niesen, im Berner Oberland. Mit jeweils schwachen, vom BAKOM bewilligten Sendern, erreichte man die lokale Bevölkerung und trieb einen grossen Aufwand mit der Planung und Finanzierung. Nun hat die Ära das Veranstaltungsfunks auch via DAB+ unser Land erreicht, so wie dies der SWR aus Deutschland schon seit längerem vormacht. Von 08. bis 15. Juli 2017, geht die offene Jugendarbeit mit Jugendlichen aus Kreuzlingen nach 6 intensiven Vorbereitungsmonaten auf Sendung und zwar mit dem Jugendradio «Hafenfunk», in Zusammenarbeit mit der Radioschule klipp+klang.

radio hafenfunk logo

Der Name soll auf die Zeit der Radiopiraten anspielen. Denn illegale Stationen funkten damals oft von hoher See aus, weil sie an Land keine Genehmigung bekamen, so die Radiomacher. Und oh Wunder: man sendet erstmals nicht auf einer schwachen UKW-Frequenz, sondern gleich auf SMC Ostschweizkanal 9B und somit in einem riesigen Empfangsgebiet. Ein Projekt welches durchaus Schule machen darf und die heimische DAB-Landschaft angenehm anreichert, wenn auch leider nur für kurze Zeit.

Internet: http://hafenfunk.ch

27.06.17 - digris plant die Netzverdichtung seiner DAB-Inseln
Nebst dem Aufbau neuer DAB-Inseln, will Netzbetreiber digris im weiteren Verlauf des Jahres 2017 auch die Netzverdichtung vorantreiben, was nach Inbetriebnahme von über 50% der im Endausbau geplanten DAB-Inseln auch durchaus Sinn macht. Die folgenden Senderneuaufschaltungen werden künftig im SFN-Betrieb (Gleichwellennetz) noch bessere Versorgungsqualität bieten:

DAB-Insel Zürich
Sendeanlage Zürich West: ab November 2017
Sendeanlage Zürich Ost: ab Dezember 2017

DAB-Insel Aarau
Sendeanlage Olten: ab Oktober 2017

DAB-Insel Winterthur-Schaffhausen
Sendeanlage Schaffhausen: ab Juli 2017

DAB-Insel Luzern-Zug-Nidwalden
Sendeanlage Zug: ab Herbst 2017

digris logo 2016-1

Über die Inbetriebnahme der SFN-Sender im Kanton Bern haben wir ja kürzlich schon berichtet.

digris tut gut daran, den Programmveranstaltern eine saubere Grundversorgung zu bieten, damit die grossen Lücken in den einzelnen Netzen gestopft werden können. Interessant wäre noch zu wissen, wie sich digris die Tunnelversorgung künftig vorstellt.

Internet: http://www.digris.ch

20.06.17 - Neues vom SRG-Branchenforum
Gemäss dem SRG-Branchenforum vom vergangenen Montag, 19. Juni 2017, will Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC) noch im laufenden Jahr seine DAB-Ensembles mit zusätzlichen 50 Sendeanlagen ausrüsten. Leider wurde dabei nicht konkret kommuniziert, um welche Sender und Kanäle es sich handelt. Zudem wurde, wie von uns bereits thematisiert, beim BAKOM Antrag für ein 6. SMC-Netz gestellt.

sender ravoire 2017     sender säntis 2017     sender bantiger 2017

Die drei SRG-Sender Martigny-Ravoire, Wildhaus-Säntis und Bolligen-Bantiger. Fotos: S. Grünig, Krattigen.

Die SRG ihrerseits wird ab Ende 2019 für den Umzug von UKW auf DAB+ bereit sein. Um eine möglichst hohe Empfangsqualität bieten zu können, startete sie eine Grossoffensive beim DAB+ Netzausbau. Rund achtzig Prozent der bestehenden Sendeanlagen werden verbessert, 88 neue erstellt. Dereinst werden über die DAB+ Netze der SRG 99,6 Prozent der Schweizer Bevölkerung erreicht.
Zum langsamen Ausbau der Nationalstrassentunnels mit dem DAB+ Signal, nahm man wie folgt Stellung: «Schliesslich schreitet auch die Ausrüstung von 250 Strassentunnel mit DAB+ voran, wenn auch zaghaft. Das liegt jedoch nicht am Bundesamt für Strassen (Astra), das dafür zuständig ist. Der Gründe gibt es viele: Dass in den meisten der dafür vorgesehenen Tunnel erst Ende 2018 DAB+ Programme gehört werden können, liegt auch daran, dass sich das Astra als Bundesbetrieb an die Verordnung über öffentliche Beschaffungswesen (VöB) halten muss. Das bedeutet: WTO-Ausschreibungen. Und solche brauchen viel Zeit. Dazu kommen weitere Vorgaben und der Bauaufwand inklusive Tunnelsperrungen, die in der Bevölkerung nicht gerade beliebt sind.», so die SRG in ihrer Medienmitteilung.

gotthard strassentunnel

Der Gotthard-Strassentunnel (A2), als Symbol eines mit DAB+ versorgten Tunnels. Foto: S. Grünig, Krattigen.

Schlussendlich pries Kabelnetzbetreiber UPC noch seinen laufenden DAB-Versuch in Luzern als Erfolg an, obwohl in der Branche bekannt ist, dass dieser Test innerhalb der UPC äusserst kritisch betrachtet wird und momentan aufgrund des geringen Echos keine Fortsetzung finden wird. Die UPC dazu schönfärberisch: «UPC ist weltweit das erste Unternehmen, das einen solchen Kabelstandard anbietet und auch anderen Netzbetreibern zur Verfügung stellt. Das Ergebnis des Pilotversuches: keine technischen Probleme und vor allem kein einziges negatives Kundenfeedback. Das lässt aufhorchen.»

Tatsächlich geht es in der Schweiz mit dem Digitalradio DAB+ vorwärts, auch wenn nicht alles ganz reibungslos klappt. Am UKW-Abschaltungstermin 2024 wird jedoch in der Branche mit Überzeugung festgehalten.

Internet: https://www.srgd.ch/de

20.06.17 - Der digris-Fahrplan für den Kanton Bern steht
digris Geschäftsführer, Thomas Gilgen, hat uns heute freundlicherweise die weiteren Senderaufschaltungen im Kanton Bern mitgeteilt, welche nun in einer ersten Etappe schön gestaffelt stattfinden.

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Das künftige Sendegebiet von digris im Berner Oberland, gesehen vom Niesen. Foto: S. Grünig, Krattigen.

DAB-Insel Berner Oberland (Kanal 6A)
29.06.17 - Sender Unterseen Harder-Kulm (500 W)
26.07.17 - Sender Hofstetten bei Brienz-Breiten (500 W)
30.10.17 - Sender Thun-KVA (500 W)

DAB-Insel Bern (Kanal 10A)
28./29.08.17 - Sender Bern Forsthaus (KVA) (1'000 W, stark gerichtet)

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Die Abdeckungskarte der digris DAB-Ensembles Bern und Berner Oberland, noch ohne den Standort Thun, zum Vergrössern! Antennenrichtdiagramme und Reflektionen an den Bergen sind nicht berücksichtigt!

Damit ist digris ist nun gar nicht schlecht im Fahrplan. Man darf gespannt sein, auf das Programmbouquet im Berner Oberland, welches sicherlich auch Radio BeO wesentlich mitbestimmen wird. Vielleicht darf man ja sogar einige Überraschungen erwarten. Mit gutem Empfangsequipment sollte in Bern auch die Insel für das Berner Oberland empfangbar sein und umgekehrt ebenfalls, zumindest im nördlichen und zentralen Berner Oberland.

Internet: http://www.digris.ch

14.06.17 - digris ist im Tessin erfolgreich gestartet
Wie von uns angekündigt, werden in diesen Tagen die digris DAB-Inseln für das Tessin aufgeschaltet. Gestern erfolgte die Inbetriebnahme der Insel Sottoceneri vom Standort Monte San Marzio (I), auf Kanal 10C. Noch sind im Testbetrieb nicht ganz alle angekündigten Programme aufgeschaltet. Heute erfolgte nun die aufwändige Montage des Senders San Bartolomeo (I) für die DAB-Insel Sopraceneri, welche mit Muskelkraft erfolgen musste, wie im facebook Profil von digris eindrücklich zu sehen ist. Dieses Ensemble ging später, im Verlauf des Abends ebenfalls auf Kanal 10C on Air. Gemäss digris Homepage wird jedoch der 01. Juli 2017 als offizieller Starttermin angegeben. Zudem sind für Bellinzona (Sopraceneri) und Mendrisio (Sottoceneri) wohl noch weitere Sender geplant. Nähere Informationen dazu liegen uns derzeit nicht vor.

digris inbetriebnahme monte san marzio01     digris inbetriebnahme monte san bartolomeo01

Abenteuerliche Senderinbetriebnahme auf dem Monte San Marzio und in San Bartolomeo, auf Italienischem Boden, dicht an der Grenze zur Schweiz. Fotos: facebook, digris.

Mittlerweile ist die Programmbelegung beider Inseln identisch geworden, sodass man eigentlich einen SFN-Betrieb betreiben könnte. Es werden vorerst je 11 Programme mit einer Übertragungsrate von je 80kbit/s zu hören sein. Danke für die Info, Rete_Svizzera. Im Tessin sind somit ab sofort 27 Anbieter aus der Schweiz zu hören. In Teilen des Südtessins kommen noch die Ensembles aus Italien dazu. Das Digitalradio, DAB+ bereichert den Äther des Schweizer Südkantons also merklich.

Karte vergrössern!     Karte vergrössern!

Die Versorgungskarten für die digris DAB-Inseln Sotto- und Sopraceneri zum Vergrössern!

Im Verlaufe des Julis startet dann hoffentlich die angekündigte, lange erwartete Inbetriebnahme der zwei Berner DAB-Inseln, Bern (Kanal 10A) und Berner Oberland (Kanal 6A). Zudem soll im Juli ebenfalls der Sender für Schaffhausen in Betrieb gehen (DAB-Insel Winterthur-Schaffhausen, Kanal 5D). DAB-Swiss informiert wie gewohnt zeitnah, aus erster Hand.

06.06.17 - Media Broadcast und Absolut Radio für den 2. Deutschen Bundesmux
Heute wurde in Deutschland der Plattformbetreiber des zweiten, nationalen DAB-Ensembles (2. Bundesmux) bekannt gegeben. Wie sich im Vorfeld bereits abzeichnete, handelt es sich dabei um das Konsortium von Netzbetreiber Media Broadcast und Absolut Radio. Es ist durchaus möglich, dass man noch im Verlaufe dieses Jahres mit 18 Programmen startet. Dabei werden Musikspartenprogramme aus dem Hause Absolut Radio, aber auch andere, bereits bekannte Anbieter von Vollprogrammen mit von der Partie sein. Interesse gezeigt haben im Vorfeld Anbieter wie Kultradio und die Rock Antenne aus Bayern, Hitradio FFH oder ERF Pop.

absolut spartenprogramme dab     media broadcast logo

Mögliche Spartenprogramme von Absolut Radio, gemäss erster, bereits überholter Planung und Logo Media Broadcast.

In einer ersten Ausbauetappe will die Antenne Deutschland GmbH & Co. KG, welche nun von den Medienanstalten ausgewählt wurde, mit 71 Sendestandorten starten. Von einem weiteren Ausbau darf ausgegangen werden. Ob sich in der Netzplanung auch grenznahe Sendestandorte wie der Hochrhein oder der Feldberg im Schwarzwald befinden, ist momentan noch nicht bekannt. Somit ist noch unsicher, ob dieser 2. Bundesmux auch bei uns in der Schweiz empfangen werden kann. Der 1. Bundesmux wird ja bald schon über rund 120 Sendestandorte verbreitet und ist damit bis weit ins Mittelland hinein zu hören.

05.06.17 - Die digris Programmbelegungen für das Tessin und Bern
Jetzt ist die Katze aus dem Sack und die Programmanbieter für die digris DAB-Inseln Sopra-, Sottoceneri und Bern sind bekannt. Im Tessin scheint das Interesse nach Programmplätzen momentan noch eher beschränkt zu sein. Folgende Anbieter können gemäss der Webseite des Netzanbieters ab Mitte Juni im Tessin auf den beiden Kanälen 10C empfangen werden:

Sopra- und Sottoceneri

open broadcast

radio gwendalyn

phare fm romandie

vibracion latina

radio fiume ticino

ip music 2016

radio italia solo musica italiana

skuizz radio 2017

radio onyx 2014

jazz ascona

spoon radio

 

 

 


Interessant ist hier besonders das neue Angebot von Radio Fiume Ticino, welches sich mit Musik aus Italien befassen wird. Sowieso fällt positiv auf, dass in diesen zwei Ensembles sehr viel Italienische Musik zu hören sein wird. Dafür sorgen nebst RFT auch Radio Onyx und Radio Italia solo Musica Italiana (RISMI). Ebenfalls überraschend ist die Nachnominierung von Jazz Ascona, welches für eine völlig neue Musiksparte bei digris sorgt. Man darf gespannt sein, ob bald noch weitere Anbieter die DAB-Inseln nutzen werden, vielleicht sogar Radioveranstalter aus dem benachbarten Italien.

Auch die DAB-Insel für die Bundeshauptstadt, Bern, welche im Verlaufe des Julis startet, wurde nun von digris publiziert. Auf Kanal 10A werden von Beginn an 16 Programme zu hören sein. Die Nachfrage ist damit hier merklich höher. Folgende Anbieter sind vertreten:

Bern

open broadcast

radio rabe

radio kaiseregg

ip music 2016

latinos fm

la fabrik

spoon radio

skuizz radio 2017

3fach

magic radio

radio italia solo musica italiana

kanal k

world radio switzerland

radio tell

jam on radio

toxic fm 2016

radio beo 2017

 

 

 

 


Überraschungen sind in Bern nicht viele dabei: wie immer in der Deutschschweiz, sehr viele Alternativ- und Jugendprogramme und die bereits von anderen digris Inseln bekannten Musiksender. Positiv auffallend sind hier jedoch Radio Italia solo Musica Italiana, Radio Kaiseregg, World Radio Switzerland, das momentan noch unbekannte Musikspartenprogramm von Radio BeO und Radio Tell vertreten, welche sich einen Sendeplatz schnappen konnten und doch etwas Abwechslung in den Äther bringen werden. Entgegen unserer Vermutungen ist James FM aus Zug leider in Bern nicht dabei. Schade!

Die Angebote der Hauptstadt lassen schon ein Wenig erahnen, wie die beiden DAB-Inseln Berner Oberland und Biel-Solothurn belegt sein könnten. Für diese zwei Ensembles sind momentan von digris noch keine Angaben verfügbar.

Internet: http://www.digris.ch

01.06.17 - SwissMediaCast wird neu von Energy/Ringier dominiert
An der gestrigen Generalversammlung von SwissMediaCast (SMC) wurden, gemäss den uns jetzt vorliegenden Informationen, alle Anträge genehmigt. Das heisst unter Anderem konkret, dass die Büros von SMC an den Hauptsitz von Energy/Ringier nach Zürich verlegt werden und Dani Büchi, Chef der Energy-Gruppe, Verwaltungsratspräsident der Firma wird. Die befürchtete Machtkonzentration hat also stattgefunden. Nun bleibt zu hoffen, dass das UVEK und das BAKOM diese Entwicklung ebenfalls wahrgenommen haben und SMC nicht noch mehr Macht auf DAB+ zuschreiben!

01.06.17 - Wichtige Entscheide und Zukunftsplanungen für DAB+ in Deutschland
Bei unseren Deutschen Nachbarn geht es nicht nur in Bayern vorwärts mit DAB+ (siehe Bericht vom 17.05.17). Auf dem landesweiten Kanal 11B von DigitalRadioSüdwest (DRS) in Baden-Württemberg, werden nach dem Rückzug von SWR 4 Stuttgart und Schwarzwaldradio gleich drei neue Programme aufgeschaltet: die Antenne 1, welche sich bislang immer gegen DAB+ gesträubt hatte, Radio Regenbogen 2 und die beliebte Rock Antenne aus Bayern, allesamt voraussichtlich mit 72 kbit/s. Die Aufschaltungen erfolgen Ende Jahr 2017. Kanal 11B ist leider in der Schweiz nur in wenigen, grenznahen Gebieten zu empfangen. Es fehlt immer noch die Verbreitung vom Feldberg, welche auch Südbaden mit dem Schwarzwald besser versorgen würde.

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Die drei neuen Anbieter auf Baden-Württemberg Kanal 11B.

Am 06. Juni 2017 wird zudem durch die Gremienvorsitzendenkonferenz der Landesmedienanstalten der Entscheid über das zweite bundesweite Ensemble bekanntgegeben. Sollten Media Broadcast und Absolut Radio den Zuschlag bekommen, könnte man innerhalb eines halben Jahres mit 71 Sendeanlagen in ganz Deutschland starten, berichtet Michael Fuhr auf teltraif.de. Eine Kombination aus eigenen Formatprogrammen und Drittanbietern ist hier geplant. Zuerst werden flächendeckend noch verschiedene Kanäle eingesetzt.

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Die Kanalauftailung für den 2. Bundesmuxx, aus dem Deutschen Digitalradioforum zum Vergrössern. Quelle: http://radioforum.foren.mysnip.de/list.php?35326

Nach der Räumung des Kanals 5A vom analogen Polizeifunk, könnte das Ensemble dann bundesweit auf diesem einheitlichen Kanal senden. Wer die Übertragungsrechte jedoch wirklich erhält, wird erst an besagtem Termin im Juni offiziell bekannt.

Aufgrund der grossen Nachfrage nach DAB+ Übertragungskapazitäten überlegt man sich in Deutschland jetzt auch die Koordinierung des Kanals 13 (A-F). Dieser befindet sich im Frequenzbereich zwischen 230.784 und 239.200 MHz. Sämtliche DAB-Empfangsgeräte auf dem Markt können diesen Kanal problemlos empfangen, er wird jedoch momentan bei den nördlichen Nachbarn noch von der Bundeswehr benutzt. In der Schweiz und in Deutschland haben bislang keine DAB-Übertragungen auf Kanal 13 stattgefunden. Auf jeden Fall wären diese Überlegungen auch für unser Land prüfenswert. Das früher genutzte, ausbreitungstechnisch eher begrenzte L-Band möchte das BAKOM in der Schweiz übrigens gerne dem Mobilfunk zuschreiben.

30.05.17 - Viele offene Fragen vor der Generalversammlung von SwissMediaCast

Eine Situationsanalyse von Stefan Grünig.

Gemäss Informationen des Branchenportals persoenlich.com, stehen beim Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC) grössere Änderungen bevor. Nicht nur, dass Ende Jahr die Geschäftsführung wechselt und Rolf Schurter damit seine Arbeit abgibt; auch die diversen Neubesetzungen im Verwaltungsrat, geben zu reden. Fünf von sieben Verwaltungsräten aus der Branche werfen das Handtuch, weil sie offensichtlich teilweise mit der Weiterentwicklung von SMC und DAB+ nicht mehr einverstanden sind. Nun soll möglicherweise an der morgigen Generalversammlung Energy-Chef Dani Büchi den Vorsitz des Verwaltungsrates übernehmen und der Firmensitz vom Kanton Schwyz an den Hauptsitz der Energy-Gruppe (Ringier) in Zürich verlegt werden. Gegen diese «Machtkonzentration» wehrt sich jetzt, unter anderen, ausgerechnet DAB-Verweigerer Roger Schawinski (Radio 1 und Planet 105), welcher sich noch vor nicht allzu langer Zeit mit seinem Radio 1 lautstark vom Digitalradio zurückgezogen hat und nichts mehr von dieser Technologie wissen wollte. Zwar ist er danach wieder auf das Nordschweiz-Ensemble von SMC zurückgekehrt, aber als DAB-Förderer darf man ihn mitnichten bezeichnen und schon gar nicht als Freund des mächtigen Netzbetreibers. Dani Büchi seinerseits, wiegelt die Sache ab und erklärt keine bösen Absichten: “Wir müssen gemeinsam DAB+ vorwärtsbringen. Politische Störfeuer bringen uns nicht wirklich weiter”, sagt er in seiner Funktion als  SMC-Verwaltungsrat auf Anfrage von persoenlich.com.
Kommt dazu, dass es künftig vom BAKOM geschaffene Probleme mit der Konzessionierung der Schweizer Privatradios geben könnte. Persoenlich.com schreibt dazu wie folgt: «Ab 2020 sollen regionale Radioveranstalter in den städtischen Agglomerationen mehr Autonomie erhalten. Dann unterliegen sie keiner Konzessionspflicht mit Leistungsauftrag mehr. Dieser Vorschlag ist Teil des Revisionsentwurfs der Radio- und Fernsehverordnung RTVV. Gleichzeitig wird ab 2020 das Digitalradio DAB+ die analoge UKW-Verbreitung in der Schweiz schrittweise ablösen. Die Radiosender müssen sich dabei selber um einen Platz auf einem DAB+-Netz bemühen. In der Schweiz gibt es derzeit drei grosse Netzanbieter: SRG, digris und SMC. Die SRG benötigt ihr Netz für die eigenen Sender und digris ist nicht flächendeckend, womit faktisch für kommerzielle Radiosender nur das Netz von SMC infrage kommt. Das alles führt bei den Privatradios zu Sorge oder sogar zu Existenzängsten.»

smc logo

All diese Entwicklungen bergen durchaus Konfliktpotenzial und verursachen vielschichtige Probleme:

- Zwar hat sich die Energy-Gruppe immer für DAB+ stark gemacht, aber die momentane Machtkonzentration und die Belegung von zahlreichen DAB-Sendeplätzen mit ziemlich lieblos zusammengestellten Nonstop-Musikprogrammen, kann für andere private Anbieter tatsächlich problematisch werden. Bereits belegt Ringier acht Programmplätze mit seinen Angeboten (3x Energy / 5x Musikprogramm).

- Netzbetreiber SMC (Konsortium aus SRG und Privaten) kann sich auch künftig beinahe alles erlauben, denn ihm fehlt es eindeutig an Konkurrenz. Damit werden die Verbreitungskosten künstlich hochgehalten.

- Das BAKOM stiehlt sich seinerseits aus der Konzessionsverantwortung und überlässt die Schweizer Radiolandschaft einfach dem freien Wirtschaftsmarkt, ganz nach dem Prinzip: jeder kann dann programmlich machen was er will und ist an kein fixes Konzessionsgebiet mehr gebunden. Da ist ein weiterer Qualitätszerfall der Programminhalte bereits vorprogrammiert. Oder löschen sich die vielen gleichklingenden Programme in denselben Sendegebieten am Ende sogar gegenseitig aus? Wenigstens bleiben die ländlichen Anbieter, welche schon heute von Gebührengeldern profitieren, noch einigermassen geschützt.

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- Gestärkt werden künftig die Anbieter, welche sowieso schon einen grossen, finanzstarken Partner im Rücken haben (siehe Bericht vom 20.03.17). Sie werden wohl auch ohne die Subventionen des Bundes existieren können. Für die anderen Anbieter kommt ab 2020 das böse Erwachen, wenn die Verbreitungskosten wieder selbstständig getragen werden müssen.

- Kleinere, innovative Anbieter, wie beispielsweise James FM, Iischers Radio oder Radio Kaiseregg, bleiben auf den räumlich sehr begrenzten DAB-Inseln von digris sitzen, welche teilweise wesentliche Versorgungsdefizite aufweisen. Der Zugang zu den teuren Netzen von SRG und SMC wird ihnen aus finanziellen Gründen wohl immer verwehrt bleiben.

So bleibt die Krux, wie man die Vielfalt und Qualität der Schweizer Privatradiolandschaft künftig, nach dem Umstieg auf DAB+, hochhalten kann. Ein Problem, welches nur das UVEK zusammen mit dem BAKOM lösen kann. Wobei angezweifelt werden darf, ob sich diese Behörden dem Ernst der Lage wirklich bewusst sind. Wenn sich der Markt alleine reguliert, wird der Einheitsbrei künftig noch krasser und werden kleine Nischenprogramme wohl über die Klinge springen, oder ein Schattendasein auf den digris DAB-Inseln fristen müssen. Sollte sich die Machtkonzentration bei SMC und Ringier noch weiter zuspitzen, dann stehen uns einmal mehr monopolistische Zustände ins Haus.

Eine kleine Hoffnung bleibt: vielleicht wird nach all den Wechseln an der Spitze von SMC die Kommunikationspolitik des Unternehmens etwas innovativer und professioneller weitergeführt. Bei diesem Thema liegt nämlich aktuell so Einiges im Argen und kann man sich nicht gerade mit Lorbeeren schmücken! Momentan gleicht SMC eher einem schwerfälligen Koloss, als einem innovativen Unternehmen, welches Transparenz schafft und Möglichkeiten für alle Interessierten anbietet.

18.05.17 - Neue digris DAB-Inseln in den Startlöchern
Ursprünglich für Ende 2016 vorgesehen, erfolgt die Inbetriebnahme der digris DAB-Inseln Sopra- und Sottoceneri im Tessin nun definitiv im Verlaufe des kommenden Junis. Verzögerungen haben sich mit dem italienischen Partner ergeben. Thomas Gilgen, Geschäftsführer von digris, bestätigte gegenüber DAB-Swiss den Sendermontagetermin von 12. bis 16. Juni 2017. Auf Kanal 10C werden also demnächst die auf Italienischem Staatsgebiet stehenden Sender San Bartololmeo (Sopraceneri) und Monte St. Marzio (Sottoceneri) on Air gehen. Über die Programmbelegung der beiden Ensembles sind momentan leider noch keine Details bekannt.

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Ausblick auf die Agglomerationen Lugano und Locarno. Foto: S. Grünig, Krattigen.

Wahrscheinlich im Verlaufe des Julis und Augusts, werden wohl die drei DAB-Inseln im Kanton Bern starten. Berner Oberland (Kanal 6A), Bern Kanal 10A und Biel-Solothurn (Kanal 10A). Da steht man unmittelbar vor der Erteilung der nötigen Baubewilligungen, meldet Thomas Gilgen. Wenn diese eingegangen sind: «…dann legen wir in Bern los!». Siehe auch unsere Berichterstattung vom 10.05.17. DAB-Swiss nimmt an, dass dann zwischen August und Oktober die Inseln St. Gallen, Chur-Sarganserland, Neuchâtel-Yverdon und Glarus starten könnten. Verzögerungen und Änderungen in der Netzplanung sind jedoch jederzeit möglich.

Internet: http://www.digris.ch

17.05.17 - Tiefgreifende DAB-Netzumgestaltung in Bayern
In diesem Sommer wird sich die DAB-Landschaft bei unseren Deutschen Nachbarn, in Bayern, tiefgreifend verändern. Diverse Sendernetze werden neu geordnet und das bisher bundeslandweit sendende Ensemble auf Kanal 10D wird voraussichtlich aufgegeben. Wie bereits in der Schweiz gang und gäbe, arbeitet der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Freistaat künftig Sendernetechnisch enger mit den privaten Anbietern zusammen. Dabei wechselt die Antenne Bayern am 01. Juli 2017 auf den Bayern-Kanal 11D des Bayerischen Rundfunks (BR). Gleichzeitig werden die drei bestehenden, regionalen Ensembles für die privaten Anbieter geöffnet. Es handelt sich dabei um Unterfranken (Kanal 10A), Oberfranken (Kanal 10B), Mittelfranken (Kanal 8C). Neu dazu kommen die Ensembles Oberpfalz-Niederbayern (Kanal 12D) und Oberbayern-Schwaben (Kanal 10A), ab dem 01. September 2017. Letzteres Ensemble kann dann auch in Teilen der Ostschweiz gehört werden. Der Bayerische Rundfunk (BR) wird mit seinen Regionalprogrammen ebenfalls auf den diversen Ensembles vertreten sein.
Das bisher im ganzen Bundesland verbreitete Radio Galaxy wird zu Gunsten von Regionalversionen eingestellt. Die Rock Antenne, Kultradio und Absolut Hot wechseln ab dem 01. September in die regionalen Ensembles. Für die verschieden Netze können sich nun auch noch weitere Anbieter bewerben, landesweit (1x) und regional (mehrere).

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Die neue DAB-Kanalaufteilung in Bayern ab Herbst 2017, zum Vergrössern. Grafik: bayern.de

Im Radioforum wird zudem noch über die folgende Entwicklung spekuliert. Zitat: «2018 starten wohl noch zusätzlich zwei kleinräumigere Netze der Bayern Digitalradio für das Allgäu und das Oberland, wo vermutlich die UKW-Lokalradios landen werden. Das dürfte dann Kanal 8B für das Allgäu werden (Grünten mit 10kW in Koordinierung, sowie Kanal 7D für das Oberland.»

Diese Umgestaltung der DAB-Netze ist übrigens bisher in Deutschland einmalig und wird Vorteile für den ganzen Freistaat Bayern bringen. Sie basiert auf einer Infrastrukturvereinbarung zwischen dem Bayerischen Rundfunk (BR), der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der Bayern Digital Radio GmbH (BDR).

Internet: https://www.blm.de/infothek/aktuell.cfm

11.05.17 - Aus Radio Industrie wird Jam on Radio
Am 17. Mai 2017 wird sich Radio Industrie aus dem Kanton Zug zu Jam on Radio umwandeln. Das Programm ist auf den digris DAB-Inseln Zürich, Aarau, Basel, Luzern-Zug-Nidwalden zu empfangen und eine Aufschaltung in Bern ist ebenfalls geplant. Als neue, musikalische Inhalte geben die Veranstalter folgendes an: «Ob Rap und fette Bässe, feinster R'n'B, gemütlicher Reggae oder dann doch explosive Dancehall, Soca und Jungle Musik - für all diese Richtungen gab es bisher keine explizite Radiostation.»

jam on radio logo

Der Name von Radio Industrie wird voraussichtlich nicht ganz verschwinden, sondern am Sonntag jeweils wieder bei Jam on Radio auftauchen. Auch in Zukunft wird man jedoch an jungen Moderatoren festhalten, Praktikanten ausbilden und sein Programm auf die jüngere Zielgruppe ausrichten.

Internet: http://www.jam-on.ch

10.05.17 - Neue Beantragungen für Sendestandorte
In den vergangenen Wochen wurden bei der Deutschen Bundesnetzagentur (BNetzA), welche die DAB-Frequenzen auch für die Schweiz koordiniert, wiederum zahlreiche neue Eintragungen vorgenommen, welche auf den künftigen Sendernetzausbau in unserem Land schliessen lassen. Da die Netzbetreiber die Öffentlichkeit meistens nicht über ihre Ausbaupläne informieren, verraten diese Daten doch Einiges über die Planungsarbeiten im Hintergrund und die weitere Entwicklung. Es handelt sich dabei vorderhand um Anfragen an die BNetzA, welche noch nicht definitiv koordiniert wurden.

SMC Kanäle

Kanal 7A (Nordschweiz)
Andermatt Bäzberg, 800 W, vertikal
Bülach Eschenmosen, 1'290 W, vertikal
Einsiedeln Chummweid, 550 W, vertikal
Gurtnellen unter Axeli, 650 W, vertikal
Oberiberg, 600 W, vertikal
Schüpfheim Voglisbergegg, 510 W, vertikal
Wolfenschiessen Stöck, 850 W, vertikal

Kanal 7D (Deutschschweiz)
Andermatt Bäzberg, 800 W, vertikal
Alt St. Johann Strichboden, 1'000 W, vertikal
Bülach Eschenmosen, 1'290 W, vertikal
Einsiedeln Chummweid, 550 W, vertikal
Gurtnellen unter Axeli, 650 W, vertikal
Oberiberg, 600 W, vertikal
Schüpfheim Voglisbergegg, 510 W, vertikal
Wolfenschiessen Stöck, 850 W, vertikal

Kanal 9B (Ostschweiz)
Bregenz Pfänder, 8'000 W, vertikal > Leistungserhöhung!
Alt St. Johann Strichboden, 1'000 W, vertikal
Altstätten Hoher Kasten, 4'260 W, vertikal
Ottenberg, 5'000 W, vertikal > Leistungserhöhung!

Karte vergrössern!

Die Abdeckungskarte des Ensembles Ostschweiz zeigt deutlich die kompakte Abdeckung mit den neuen Standorten.

digris Kanäle

Kanal 6A (Thun-Interlaken)
> Leistungserhöhungen!
Hofstetten b. Brienz Breiten, 500 W, horizontal
Thun KVA, 500 W, vertikal
Unterseen Harderkulm, 500 W, vertikal

Kartre vergrössern!l     Karte vergrössern!

Ungefähre Abdeckungskarten der digris-Inseln Berner Oberland  und Chur-Sarganserland zum Vergrössern.

Kanal 8B (Chur Sarganserland)
Chur Känzeli, 1'000 W, horizontal
Vilters Maienberg, 1'000 W, mixed

Kanal 10A (Biel-Bienne)
Port Jäissberg, 600 W, vertikal
Solothurn Spital, 300 W, vertikal

Kanal 10A (Bern)
Bern Forsthaus, 1’000 W, vertikal (wahrscheinlich KVA)

Karte vergrössern!     Karte vergrössern!

Deutlich zeigen sich die unglücklichen Überschneidungsgebiete der digris-Inseln Bern und Biel-Solothurn.

Demnächst sollte nun auch die Aufschaltung von SRG-Kanal 12C und RMS-Kanal 10B auf den Sender Fribourg Lorette erfolgen, wobei das RMS-Ensemble mit deutlich weniger Leistung senden wird als die SRG (50 W / 630 W). Zudem wurden von der BNetzA auch die diversen, markanten Leistungserhöhungen auf den Hauptsendern bewilligt, welche im Agglomerationsbereich eine bessere Mauerdurchdringung der DAB-Signale von SRG-Kanal 12C bringen werden.

Einmal mehr fällt die wiederum unglückliche Frequenzverteilung von digris im Raum Biel-Solothurn-Bern auf. Aufgrund der auf unseren Abdeckungskarten deutlich sichtbaren Überschneidungen (Antennenrichtdiagramme nicht berücksichtigt), werden sich diese Kanäle in grossen Gebieten gegenseitig auslöschen. Will heissen: im Radio wird von beiden Ensembles einfach nichts zu hören sein. Auf demselben Kanal sendet ja auch noch die digris Insel Basel, ab dem gut gelegenen Standort St. Chrischona, welcher im Mittelland ebenfalls noch dazwischen funken kann. Diese Gleichkanalbelegungen sind wirklich eine sehr ärgerliche Sache, zumal immer noch nicht bekannt ist, ob dies von digris so gewollt ist oder dem Netzbetr.eiber aufgebürdet wurde. Erstmals taucht nun auch die Koordinierung der digris-Insel Chur Sarganserland auf Kanal 8B auf.

churer rheintal

Ausblick auf das Churer Rheintal. Foto: S. Grünig, Krattigen.

Bei SMC ist deutlich die Netzverdichtung zu erkennen, welche die Kanäle 7A, 7D und 9B betrifft. Besonders der Ostschweizkanal wird dank den neuen Standorten Strichboden und Hoher Kasten und der Leistungserhöhung auf dem Pfänder und Ottenberg deutlich an Versorgungsqualität und Reichweite gewinnen. Aber auch das Entlebuch und die Innerschweiz, inklusive der wichtigen Verkehrsachsen durch den Kanton Uri, kommen künftig in besseren Genuss des Deutsch- und Nordschweizkanals.

Wichtig auch diesmal die folgende Bemerkung: bei all den Angaben handelt es sich nur um bewilligte Eintragungen zur internationalen Frequenzkoordination. Die Einträge bedeuten nicht, dass auf den genannten Kanälen und Sendern dereinst auch wirklich so wie geplant gesendet wird. Änderungen können kurzfristig immer wieder vorgenommen werden. Für eine ungefähre Entwicklungsprognose taugen die Angaben jedoch alleweil.

04.05.17 - Verein Digitalradio Deutschland: Gemeinsam für neues DAB+ Logo
Der Verein Digitalradio Deutschland setzt sich aktiv für das neue DAB+ Logo ein und begrüßt den Start einer DAB+ Kampagne. Im April ist das neue Logo offiziell vorgestellt worden, das die ARD im Einvernehmen mit dem Verein entwickelt hatte. Der bundesweite Einsatz der neuen Gestaltungselemente inklusive Radiospots wird seit dem 2. Mai 2017 konsequent umgesetzt. Teilnehmer sind ARD, Deutschlandradio, private Anbieter, DAB+ Radiohersteller und ein Netzbetreiber.

„Alle Marktteilnehmer sind herzlich eingeladen, sich an der neuen Markenführung zu beteiligen. Sie ist eine Riesenchance für DAB+“, so Dr. Willi Steul, Vorsitzender des Vereins Digitalradio Deutschland und Intendant von Deutschlandradio.

dab logo mehr radio deutschland farbig

„Das neue Logo überzeugt und hat die Kraft, DAB+ bundesweit einheitlich und stringent über alle Kommunikationskanäle zu bewerben. Die ARD hat Gestaltungselemente entwickelt, die nun auch über das Büro des Vereins abgerufen werden können und allen Marktteilnehmern kostenlos zur Verfügung stehen. Der Verein Digitalradio Deutschland begrüßt das neue Design als wichtigen strategischen Schritt für die weitere Marktentwicklung pro DAB+.“

Die Vereinsmitglieder werden sich an der Markteinführung beteiligen, sei es über Spotschaltungen im öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunk, oder im Netz, auf Events und im Handel am Point of Sale. Die Einführung des neuen Logos wird gestützt von vielfältigen Kommunikationsmaßnahmen des Vereinsbüros in Richtung Handel und Industrie, über Branchenverbände und den Einzelhandel.

dab logo mehr radio deutschland werbung

Die neu geschaffene, ikonographische Wort-Bild-Marke in Form eines Radios erklärt zusammen mit dem Claim „Mehr Radio“ universell verständlich und einfach erkennbar, wofür der technische Standard DAB+ steht. Zusammen mit ausdrucksstarker Typografie und einem Farbverlauf, entsteht für die Marke ein prägnantes Gestaltungsprinzip über alle Kommunikationskanäle.

Das neue Logo aus Deutschland würde sich auch für die Schweiz ganz gut machen. DAB-Swiss setzt sich deshalb mit dem Gedanken auseinander, künftig ebenfalls dieses Logo als Erkennungsmal für das Digitalradio einzusetzen.

Internet: http://digitalradio.de/index.php/de/haendlerbereich

01.05.17 - Valcava: Ein Sendestandort der Superlative in Norditalien
Eine der wohl imposantesten und leistungsstärksten Sendeanlagen Italiens befindet sich auf dem Pass Valcava, in der Provinz Lecco, welcher sonst vorwiegend in Radfahrerkreisen bekannt ist. Von diesem Standort werden Radio- und digitale TV-Programme teilweise mit einer Sendeleistung von bis zu sagenhaften 200'000 Watt (200 kW) ausgestrahlt. Man versorgt damit nebst der Agglomeration Milano auch gleich die ganze Poebene, zwischen Turin, Bologna und Venedig. Die Sendeleistungen sind dermassen stark, dass einzelne UKW-Programme von diesem Standort sogar auf der Alpennordseite gehört werden können. Dies dank Reflektionen an den Bergen. Interessantestes Beispiel dafür ist Radio Zeta auf 102,8 MHz, welches dank den Reflektionen von Finsteraar- und Schreckhorn zwischen Spiez, Thun und Bern teilweise sogar störungsfrei gehört werden kann. Die Frequenz wird mit 100'000 Watt abgestrahlt.

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Die mit “nur” 40kW gerechnete DAB-Abdeckungskarte, da das Programm keine höheren Sendeleistungen (wie 100 oder gar 200 kW) zulässt und der westliche Turm der Firma sogepotel s.r.l. Grafik und Foto zum Vergrössern. (Foto: S. Günig, Krattigen)

DAB-Swiss hat sich auf der Durchreise diesem interessanten Standort fotografisch gewidmet, welcher bereits im Jahr 1975 operativ wurde. Mittlerweile stehen auf rund 1'350 Meter über Meer sieben Sendetürme, wobei sich einer davon momentan noch gerade in Bau befindet. Aus Sicht des Digitalradios DAB+ sind die folgenden zwei Ensembles interessant:

Kanal 12D, EuroDAB Italia, 200'000 Watt, vertikal, 12 Programme
Kanal 12C, DAB Italia, 100'000 Watt, vertikal, 18 Programme

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Panoramaansicht der östlichen sechs Sendetürme. Ganz links der neue, sich noch in Bau befindliche, Turm. (Fotos: S. Grünig, Krattigen)

Vor Ort fallen sofort die stark gebündelten, gestapelten Antennenpakete auf, welche allesamt gegen streng gegen Süden ausgerichtet sind. Der höchste Turm steht etwas abgegrenzt von den anderen, alleine in westlicher Richtung. Die restlichen sechs Türme befinden sich gruppiert auf dem ausgesetzten Bergkamm. Am westlichsten davon, werden momentan gerade die neuen Sendeantennen montiert. Auf dem Pass selbst ist kein digitaler Radioempfang möglich, da die starken Sendeleistungen sich gegenseitig auslöschen. Dafür aber kann die Reichweite von Valcava-Torre de Busi jedoch in der Ferne sehr gut getestet werden, da EuroDAB Italia ausschliesslich hier den Kanal 12D einsetzt. So verwundert es nicht, dass die Signale auf der Strecke Milano, Piacenza, Parma bis hinein in die Hügelzüge der Abruzzen problemlos empfangen werden. In Richtung Schweiz ist der Standort Valcava durch die Berghänge doch recht stark abgeschattet. So funktioniert der Empfang hier nur gerade bis etwas nach Mendrisio.

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Einige Impressionen vom «Senderberg» Valcava. Man beachte die gestapelten, nach Süden gerichteten Antennenpakete. Fotos zum Vergrössern. (Fotos: S. Grünig, Krattigen)

Dermassen starke Sendeleistungen wären hierzulande schlicht undenkbar und im Berggebiet auch nicht nötig. Um die ganze Poebene jedoch mit einem einzigen Sendestandort zu versorgen und in dicht bebauten Städten wie Milano eine gute Mauerdurchdringung zu erreichen, machen die hohen Leistungen von Valcava durchaus Sinn. Zum Glück sind sämtliche Ortschaften nahe das Standorts durch Geländestufen abgedeckt, ansonsten würden sich die starken Leistungen wohl nicht gerade gesundheitsfördernd auf die Bewohner auswirken. Seit jeher ist Italien jedoch in Sachen Rundfunktechnologie ein hochinteressantes Land, wenn auch mit einem gewissen Wildwuchs und technischen Einrichtungen, bei welchen man nicht allzu genau hinsehen darf (siehe auch die Story von Radio 24 mit dem Pizzo Groppera).

DAB-Swiss interessiert sich ebenfalls für Ihre eigenen Erfahrungen mit DAB+ bei unserem südlichen Nachbarn. Hat jemand eventuell auch schon Digitalradiosignale vom Standort Valcava auf der Alpennordseite empfangen können? Kontaktieren Sie uns über das Gästebuch, facebook oder per Mail und berichten Sie über Ihre Beobachtungen.

30.04.17 - Aktuelle Infos von Netzbetreiber digris
Im vergangenen Monat hat sich bei Netzbetreiber dirgis so einiges getan. Zuerst sei an dieser Stelle der ohne Vorankündigung durchgeführte Kanalwechsel der DAB-Insel Zürich, von 9A auf 9D, erwähnt. Dieser Frequenzwechsel erfolgte offensichtlich in Absprache mit dem Deutschen Bundesland Baden-Württemberg, wo Kanal 9A künftig für ein anderes Angebot genutzt werden soll.

digris sender san bartolomeo     digris sender monte san marzio

Urwaldverhältnisse für den auf Italienischem Boden stehenden Sender San Bartolomeo (Sopraceneri) und Besprechung beim Sender Monte St. Marzio (Sottoceneri). (Fotos: digris, facebook)

Aktuell steht man in den Startlöchern mit den DAB-Inseln «Sopraceneri» (oberhalb des Monte Ceneri, also das Locarnese, Bellinzonese) und Sottoceneri (unterhalb des Mone Ceneris, also Luganese) beide auf Kanal 10C. Die technischen Anlagen sind gemäss Facebookpost von digris soweit bereit und die Inbetriebnahme kann in Kürze erfolgen. Welche Programme auf die Inseln geschaltet werden, steht jedoch noch in den Sternen. Ziemlich klar ist aber, dass Radio Italia solo Musica Italiana (RISMI) mit von der Partie sein wird und dass sich die beiden identischen Kanäle in den Überschneidungsgebieten gegenseitig auslöschen werden, es sei denn, man plant nun doch nur eine einzige Tessiner DAB-Insel im SFN-Betrieb.

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Die Versorgungskarten für die digris DAB-Inseln Sotto- und Sopraceneri zum Vergrössern!

Weiter hat man bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) diverse, neue Frequenzen für die kommenden digris Ensembles beantragt. Für die Insel Chur-Sarganserland wurden auf Kanal 8B die Sender Chur-Känzeli mit einer Sendeleistung von 1'000 Watt, horizontal und Vilters-Maienberg, mit ebenfalls 1'000 Watt, aber gemischter Polarisation koordiniert. Die Insel soll voraussichtlich im Juni 2017 auf Sendung gehen.
Für die Insel Berner Oberland, auf Kanal 6A, ist nebst den Sendern Thun KVA und Unterseen-Harderkulm noch der Standort Hofstetten bei Brienz-Breiten mit 500 Watt, horizontal dazugekommen. Start müsste hier gemäss aktuellen Angaben im Verlaufe des Mais sein. Eine Verzögerung ist jedoch ziemlich sicher.

DAB-Swiss Informiert umgehend, sobald konkrete Schritte erfolgen.

Internet: http://www.digris.ch

31.03.17 - Unsichere DAB-Weiterentwicklung ab 2020
Bis Ende April sollte sich nun definitiv entscheiden, ob das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) weitere DAB-Kapazitäten frei gibt, wir haben ausführlich berichtet. Unter anderem geht es auch um ein weiteres Netz für die Deutschschweiz, das sogenannte 5. Layer. Hierfür hat sich beispielsweise der Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC) beworben. Es ist noch offen, welche Abdeckungsvoraussetzungen das Netz zu erfüllen hat (evtl. inklusive Wallis und Graubünden). Bei den lokalen Netzen ist bisher nur das Projekt Digital Oberland von Radio BeO bekannt.

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Sender Martigny-Ravoire und Symbolbild Mischpult. Fotos: S. Grünig, Krattigen / Pixabay.

Es darf angenommen werden, dass sich die Verantwortlichen des BAKOM eingehende Gedanken darüber machen, wie sich die Radiolandschaft in der Schweiz ab dem Jahr 2020 gestalten wird. Ab dann dürften nämlich die vom Bund beschlossenen Technologiefördergelder wegfallen und die Anbieter müssen die Kosten für die digitalterrestrische Verbreitung wieder vorwiegend selbst stemmen (ausser in bergigen Randgebieten). Natürlich fallen dann nach und nach die Kosten für die UKW-Versorgung weg, aber dennoch ist eine deutschschweizweite DAB-Abdeckung alles andere als günstig. Bei SMC muss ein Anbieter dafür jährlich mehrere hunderttausend Franken berappen. Dieses Geld muss zuerst mal verdient werden! Auch bei dirgis könnten sich die Preise möglicherweise gegen oben entwickeln. So wird sicherlich momentan beim BAKOM darüber sinniert, wie viele und welche Anbieter nach 2020 noch überleben können und vom Markt getragen werden. Irgendein Spartenprogramm ohne Werbung ist zwar günstig in der Produktion, kostet aber in Sachen Verbreitung genau gleich viel wie ein von Werbung und Sponsoring getragenes Angebot. Da wird es Medienhäuser geben, welche in Sachen DAB+ wieder zurückkrebsen werden und einzelne Angebote einstellen müssen. Insofern ist es fraglich, ob der Markt tatsächlich genügend stark für ein 2. Deutschschweiz-Ensemble sein wird. Bereits heute ist ja eine gewisse Marktsättigung unübersehbar. Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass ab 2020 diverse Verbreitungskapazitäten in den Netzen von SMC und digris wieder frei werden. Ist es da sinnvoll, wenn man danach zwei halbleere Deutschschweiz-Ensembles on Air hat?

Aufgrund der hohen Netzkosten ist es auch eher unwahrscheinlich, dass die Firma SwissMediaCast künftig auf mehr Qualität als Quantität setzen wird. Man wird auf Biegen und Brechen versuchen, 18 Anbieter auf ein Ensemble zu quetschen, anstatt vielleicht nur mit 12-14 Angeboten und besserer Übertragungsrate inklusive Zusatzdiensten zu senden. Für die einzelnen Anbieter würden dann die Kosten zu hoch, das zeichnet sich leider bereits jetzt ab.

Man darf also wirklich gespannt sein, wie sich BAKOM und UVEK Ende April entscheiden und welche Lösung sie vorlegen werden. Sicherlich wird es nichts Unüberlegtes sein, sondern eine Strategie, welche auch nach den grossen Umwälzungen ab 2020 Bestand haben wird. Bei dieser Strategiebekanntgabe ist nicht zu erwarten, dass die Kapazitäten bereits endgültig für einen Anbieter freigegeben werden. Vielmehr können sich danach noch weitere Netzbetreiber auf die Kapazitäten des 5. Layers bewerben, so diese auch wirklich zur Verfügung gestellt werden, vermuten wir.

31.03.17 - Zusätzlicher Sender für die Kanäle 7D und 8B
Heute ging, gemäss Ankündigung von SwissMediaCast, der geplante SMC-Sender Fribourg-Hôpital für die Kanäle 7D (Deutschschweiz) und 8B (Bern-Freiburg-Solothurn) im Testbetrieb mit einer Leistung von 477 Watt, vertikal auf Sendung. Der Regelbetrieb folgt dann ab 01. Mai 2017.

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Abdeckungskarte des Senders Fribourg-Hôpital zum Vergrössern!

Schon jetzt sind diese beiden Kanäle, unterwegs im Auto, dank dem Standort Chasseral bis weit hinunter an den Genfersee und ins Unterwallis empfangbar. Dank dem neuen Sender wird sich der bisher kritische Indoorempfang in der zweisprachigen Agglomeration Freiburg noch einmal deutlich verbessern. Es folgen in Kürze noch die Standorte Bülach Eschenmosen, Einsiedeln-Chummenweid, Oberiberg für Kanal 7D (Deutschschweiz) und Fiesch-Eggishorn für Kanal 11C (Oberwallis).

Internet: http://www.swissmediacast.ch

28.03.17 - Erste Sendeleistungserhöhungen abgesegnet
Wie bereits angekündigt, wurden bei der Bundesnetzagentur diverse massive Sendeleistungserhöhungen für DAB+ auf Schweizer Höhenstandorten beantragt. Nun sind die ersten Einträge für den SRG-Kanal 12C in die Kategorie 4 umgewandelt worden, was heissen will, dass die Erhöhungen international bewilligt wurden und entsprechend ausgeführt werden können. Die folgenden drei Sendestandorte sind davon in einer ersten Etappe betroffen:

Wildhaus Säntis von heute 15’849 auf 20’893Watt
Arth Rigi Kulm von heute 8’710 auf nun 35481 Watt
Zürich Uetliberg von heute 1’995 auf 31’623 Watt

Die allfälligen Antennenabsenkungen (Downtilt), welche sich auf die Ausbreitungsdistanz auswirken, sind dabei jedoch nicht berücksichtigt.

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Anhand des Senders Rigi wird die Ausbreitung mit 8'710, bzw. 35'481 Watt ersichtlich (Grafiken zum Vergrössern!).

Von diesen wirklich massiven Erhöhungen, wird sicherlich auch das grenznahe Ausland profitieren, welches den SRG-Deutschschweizkanal künftig besser empfangen kann. Landesintern hat der Leistungsausbau einerseits eine bessere Durchdringung von dicken Wänden (z.B. in Kellern oder Städten) zur Folge, aber auch zunehmende Probleme mit dem Gleichwellennetz (SFN), welches von den Technikern gut im Auge behalten werden muss.

Weitere Sendeleistungserhöhungen sollen folgen.

23.03.17 - Bekanntgabe von neuen DAB-Übertragungskapazitäten noch im Frühjahr
Auf abermalige Nachfrage von DAB-Swiss beim Bundesamt für Kommunikation (BAKOM), gibt René Wehrlin zur Neuausschreibung von DAB-Übertragungskapazitäten bekannt, dass mit einer Veröffentlichung der Resultate im Verlaufe des Frühjahrs 2017 zu rechnen sei. Dies nachdem es zuerst «Anfang 2017» geheissen hatte. Unter anderem geht es dabei um die Bewilligung eines zweiten Deutschschweiz-Ensembles von SwissMediaCast (SMC), um das Projekt Digital Oberland von Radio BeO und allfällige weitere Anträge auf DAB-Netze.

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DAB-Bedeckungsplanung in der Schweiz zum Vergrössern.

Ursprünglich hätte die Bekanntgabe bereits im August/September 2016 stattfinden sollen. UVEK und BAKOM wollen die Sache jedoch sehr genau prüfen, damit keine Präzedenzfälle geschaffen werden, sorgfältig mit den Übertragungsreserven umgegangen wird und nicht plötzlich jeder Anbieter den Bedarf für ein eigenes DAB-Netz anmeldet.

20.03.17 - Beteiligungen und Zukunft von Schweizer Privatradios: eine kritische Betrachtung
Die meisten Privatradios in der Schweiz werden heute von grösseren Medienhäusern dominiert, welche bei der Netzbetreiberfirma SwissMediaCast (SMC), nebst der öffentlich-rechtlichen SRG, federführend sind. So verwundert es auch nicht, dass sich kleinere, ländliche Radiostationen lange schwer mit dem Umstieg auf das Digitalradio DAB+ getan haben. Für die eigenständigen Sender, wie Radio BeO oder neo1, hätte der unsubventionierte Umstieg auf die neue Technologie durchaus existenzielle Probleme verursachen können. Aus diesem Grunde sind die DAB-Fördergelder und die Roadmap des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM) berechtigt und überaus wichtig für die Zukunft und die Vielfalt des Rundfunks in der Schweiz. Kleinere Anbieter wären sonst von der finanzstarken Konkurrenz einfach an die Wand gedrückt worden. Das Wichtigste dabei ist jedoch, dass wenn die Fördergelder auslaufen, wirklich das UKW Band abgeschaltet wird und wieder für alle gleich lange Spiesse gelten.

Nachfolgend haben wir einmal aufgelistet, wie es um die Beteiligungen und die Einflussnahme von Verlagen und Medienhäusern in der Schweizer Radioszene steht. Dabei ist sofort festzustellen, dass es doch einige sehr dominante Medienhäuser gibt, welche über finanzielle Ressourcen verfügen, die kleineren Anbietern schlichtweg verschlossen bleiben:

ringier logo 2017Ringier
Energy Zürich
Energy Basel
Energy Bern
Luna Radio
Vintage Radio
Classix Radio
Rockit Radio
Radio del Mar

BT Holding (AZ Mediengruppe)
Radio 24
Radio Argovia
Radio 32 (mit Zofinger Tagblatt und Netbasket AG)

nzz logo 2017NZZ Mediengruppe
FM 1
Radio Melody
Radio Pilatus

Top Medien (Günter Heuberger)
Radio Top
Top Two

Zürichsee Medien AG
Radio Bern 1
Radio Zürisee

SO Media
Radio Südostschweiz

Matthias Hagemann
Radio Basilisk

Neue Medien Zentralschweiz (Alfonso Spirig)
Radio Central
Radio Eviva
Sunshine Radio

zofinger tagblatt logo 2017Zofinger Tagblatt AG
Radio 32
Radio Inside

Roger Schawinski
Radio 1
Planet 105

Rotten Multimedia (Mengis AG)
rro
rro müsg pur
rro swiss melody

Meier + Cie AG (Verlag)
Radio Munot

Radio Berner Oberland AG
Radio BeO

gassmann ag logo 2017Gassmann AG, Büro Cortesi, Biel
Canal 3 D
Canal 3 F

Radio Emme AG
neo1

Pierre Steulet
RFJ
RJB
RTN
GRIFF

Groupe Rouge
Rouge FM
Yes FM

Durch solche Bündnisse und Beteiligungen kann man es sich in der Schweiz auch leisten, dass beinahe sämtliche kommerziellen Privatradios den genau gleichen Mainstreamsound auf und ab leiern. Auch die Qualität der Sendegefässe und moderierten Beiträge ist teilweise wirklich fraglich, wenn nicht sogar bedenklich.

Spätestens wenn ab dem Jahr 2020 die DAB-Technologiebeiträge wieder wegzufallen beginnen und 2024 UKW abgeschaltet wird, könnte es in der Schweizer Privatradioszene ein böses Erwachen geben, ohne schwarz zu malen. Warum diese Annahme? Auf dem UKW-Band waren die Sendegebiete bislang ziemlich konkret zugeteilt und abgegrenzt. So konnte sich jede Region ihren eigenen «08:15 Anbieter» leisten. Mit DAB+ fallen diese Grenzen weitgehend weg und werden keine lokalen Konzessionen wie früher mehr verteilt. Schon jetzt senden die meisten Privatradios sprachregional oder zumindest in einem grösseren regionalen Layer. Dabei fällt wie erwähnt auf, dass beinahe jedes Programm gleich klingt, mit einer minimalen Rotation von aktuellen Hitparadensongs und einzelnen Evergreens. «Adult Contemporary», nennt man diese Programmgestaltung in der Branche wohlklingend. So kommt es, dass wenn der Hörer nicht auf’s Display blickt, er oftmals gar nicht mehr merkt ober er jetzt beispielsweise Radio Südostschweiz, Energy, Argovia, Sunshine oder Pilatus hört. Da kein Mensch auf längere Zeit dutzende von identisch klingenden Programmen konsumieren kann und will, könnte dies nach Abschaltung von UKW durchaus zu einem Problem werden, von welchem dann hoffentlich die kleineren Anbieter profitieren werden, welche sich durch Programmvielfalt, Themensendungen und hohe Moderationsqualität profilieren.

Karte vergössern!

Das grossflächige, aktuelle Versorgungsgebiet der Anbieter auf SMC-Nordschweizkanal 7A (zum Vergrössern).

Ein mutiger Schritt wäre es beispielsweise, sein Programm bereits heute etwas nationaler auszurichten, ohne dass jedoch der lokale Bezug vernachlässigt wird. Einfach umzusetzen, mit nationalen Wetterberichten, grossflächigeren Verkehrsmeldungen oder Veranstaltungshinweisen für das neue, grössere Sendegebiet. Nehmen wir noch einmal das bisher eher kleine Radio BeO, welches neu bis weit in den Aargau oder zum Jurasüdfuss gehört werden kann: mit kleinem Aufwand könnte sich das Programm nun auf das neue Versorgungsgebiet ausrichten, dies entsprechend kommunizieren und in einem Wisch zahlreiche neuen Hörer abholen, welche bislang keine terrestrische Empfangschance hatten. Das geht aber nur, wenn man DAB+ auch wirklich ansprechend und aktiv vermarktet, nicht wie Canal 3, welches im Digitalradio buchstäblich unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf Sendung ging. Das Deutsche Schwarzwaldradio macht’s mit seinem Evergreen-Programm eindrücklich vor, wie eine Erweiterung von einem lokalen auf ein nationales Sendegebiet unter Einbezug der Hörerschaft erfolgreich umgesetzt wird!

schwarzwaldradio dab-verbreitung

Hinweis auf die bundesweite DAB-Verbreitung von Schwarzwaldradio.

Man darf also durchaus gespannt sein, auf die Weiterentwicklung der Schweizer Privatradioszene, welche momentan ganz sicher noch grosses, qualitatives Entwicklungspotenzial aufweist. Ansonsten werden ab 2020 einzelne Anbieter still aus dem Äther verschwinden oder Fusionieren, ohne dass es überhaupt jemanden stört oder dass es bemerkt wird.

12.03.17 - Weitere DAB+ Aufschaltungen in den Nationalstrassentunnels
In den vergangenen Wochen wurden wiederum zahlreiche, neue Strassentunnels und Galerien mit DAB+ ausgerüstet, wie die Frequenzlisten des Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM) verraten. Dabei konzentrieren sich die Aufschaltungen auf die Agglomeration Genf und die A2 am Gotthard, auf Urner Seite. Folgende Neuaufschaltungen können verzeichnet werden:

Agglomeration Genf (Kanal 12A)
Confignon (A1)
Vernier (A1)
Bachet de Pesay (A1a)
Saconnex d’ Arve (A1a)
Arare (A1a)
Des Palettes (A1a)

Urner Haupttal (Kanal 12C)
Galerie Gurtnellen Güetli (A2)
Galerie Gurtnellen Rippistal (A2)
Galerie Gurtnellen Wilerplanggen (A2)
Galerie Pfaffensprung (A2)
Intschi (A2)

Misox (Kanal 12A / 12D)
San Fedele (A13)

Axenstrasse (Kanal 12C)
Tellsplatte (A4)

agglomeration genf     Grafik vergrössern!

Die Lichter der Agglomeration Genf im Winter (Foto: S. Grünig, Krattigen) und die aktuelle Tunnelversorgungskarte zum Vergrössern.

Damit ist der Kanton Genf der erste Schweizer Kanton, in welchem sämtliche Nationalstrassentunnels mit DAB+ ausgerüstet sind. Erstaunlich ist jedoch, dass bei diesen Neuaufschaltungen nur die Ensembles der SRG berücksichtigt wurden. Aus den BAKOM-Listen ist zu entnehmen, dass die Kanäle von SwissMediaCast (SMC) und Romandie Médias SA (RMS) in den oben erwähnten Tunnels und Galerien noch nicht ausgestrahlt werden. Oftmals ist dabei jedoch mit gutem Equipment ein Empfang von aussen möglich.

In Kürze werden, bei ihrer Eröffnung, auch die zahlreichen neuen Tunnels der Transjurassienne (A16) im Vallée de Tavannes mit DAB+ verfügbar sein.

Gegenwärtig sind in der Schweiz nun also 54 von 206 Nationalstrassentunnels, welche länger als 300m sind, mit dem Digitalradio DAB+ ausgerüstet. Dies entspricht einer Quote von 26%. Es gibt in den kommenden Monaten noch viel zu tun für das ASTRA.

Mehr dazu jetzt auch in unserem aktuellen Tunnelverzeichnis auf der Seite Empfangsgebiete.

09.03.17 - Kanal 7A nun auch im Baselland besser empfangbar
Gemäss der Senderliste auf map.geo ist jetzt der SMC-Kanal 7A (Nordschweiz) auch im Baselland aufgeschaltet. Folgende Sender laufen neu, vertikal polarisiert:

- Läufelfingen (724W)
- Waldenburg Richtifluh (380W)
- Ziefen-Köpfli (589W)

Damit setzt SwissMediaCast die im Januar angekündigten Aufschaltungen nun wirklich recht zügig um.

abdeckungskarte kanal 7a baselland kl

Die Karte (zum Vergrössern) zeigt das Versorgungsgebiet der neuen drei Sender, ohne Berücksichtigung von Antennendiagrammen oder Reflektionen.

Internet: http://www.swissmediacast.ch

01.03.17 - Neue digris-Starttermine und Ensemble-Bezeichnungen
Einmal mehr hat Netzbetreiber digris den Zeitplan für den Start seiner weiteren DAB-Inseln angepasst und Verschiebungen nach hinten vorgenommen. Im Tessin scheint es gewaltig zu "harzen", denn die zwei Südschweizer-Ensembles wurden nun bereits auf April 2017 verschoben. Wahrscheinlich werden sie dann tatsächlich erst im Sommer starten.

Weiter fällt auf, dass die Insel "Thun" in "Berner Oberland" und "Biel-Bienne" in "Biel-Solothurn" umbenannt wurde. Wie digris jedoch gedenkt, das bergige Berner Oberland sauber abzudecken, bleibt noch offen. Eventuell entwickelt sich da tatsächlich eine Kooperation mit dem Projekt "Digital Oberland" von Radio BeO. Auch hier ist aber nicht sicher, ob als Startmonat der Mai gehalten werden kann.

01.03.17 - Neuer SMC DAB+ Sender im Wallis gestartet
Für den SwissMediaCast-Kanal 11C, Oberwallis, startete über das vergangene Wochenende nun auch der seit einiger Zeit geplante Sender Savièse, bei Sion, mit einer Leistung von 200 Watt, vertikal. Damit ist gemäss Beobachtungen von Julien Schroeter nun auch das Unterwallis, besonders die Agglomeration Sion, indoor sauber mit diesem Kanal abgedeckt.

sender saviese quer     Karte vergrössern!

Der Sender Savièse bei Sion und die Abdeckungskarte des Senders zum Vergrössern. (Foto: S. Grünig)

Der Sendemast wurde früher für Mittelwellenausstrahlungen verwendet und beherbergte seither keine Rundfunkantennen mehr. Gemäss Julien Schroeter ist die Region um Sion nun mit vier DAB-Ensembles einwandfrei versorgt, welche dort allesamt eine Signalqualität von 100% aufweisen. Als nächstes folgt in diesem Ensemble der Sender Fiesch-Eggishorn.

28.02.17 - Vier Bewerber für den zweiten Deutschen Bundesmux
Interessante News wiederum aus unserem Deutschen Nachbarland. Für das zweite, bundesweite DAB-Ensemble haben sich bis am vergangenen Freitag diverse, mögliche Plattformbetreiber gemeldet, wie die folgende Pressemeldung bestätigt: «Bis heute (Freitag) um 12 Uhr sind insgesamt vier Bewerbungen von Plattformanbietern bei der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM), die als zuständige Landesmedienanstalt bestimmt wurde, eingegangen.

Bei den Bewerbern handelt es sich um die

- Digital Audio Broadcasting Plattform DABP GmbH, vertreten durch  die Geschäftsführer Dr. René Laier und Florian Schuck, Leipzig
- Absolut Digital GmbH & Co. KG, vertreten durch den Geschäftsführer Willi Schreiner, Nürnberg
- MEDIA BROADCAST Digital Radio GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Wolfgang Breuer, Köln
- Radi/o digital GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Caspar Schilgen, München.

Der Fachausschuss Netze, Technik, Konvergenz der Medienanstalten wird sich am 7. März mit den Bewerbungen befassen und eine erste Bewertung in Bezug auf die Zulässigkeit und Qualität der Anträge vornehmen. Es ist vorgesehen, die Bewerber zu dieser Sitzung einzuladen. Danach werden der weitere Ablauf und der Zeitplan bis zur Zuweisungsentscheidung konkretisiert. Noch in der ersten Jahreshälfte 2017 könnte dann die Zuweisung durch ZAK oder – im Fall einer Auswahlentscheidung – durch die GVK erfolgen. Die Ausschreibung hatte sich ausschliesslich an Plattformanbieter für ein bundesweit einheitliches Programmangebot gerichtet. Eine Regionalisierung war nicht vorgesehen, weil dafür ausreichend DAB+-Kapazitäten in den Ländern bereitstehen.»

Besonders interessant und überraschend ist die Bewerbung der Absolut Digital GmbH & Co. KG, welche offensichtlich die Stärke von DAB+ erkannt hat und anstatt auf Mainstream, mit 16 verschiedenen Spartenprogrammen auf Vielfalt und Abwechslung setzen will. Die folgenden Kanäle sind in diesem Projekt geplant:

absolut spartenprogramme dab

Grafik: radioszene.de

Absolut Radio (Album Hits) / Absolut Hot Hits (Newcomer) / Absolut 70er / Absolut 80er / Absolut 90er / Absolut 2000er / Absolut Bella (Italo Hits) / Absolut Country / Absolut Rock / Absolut Disco Classics / Absolut Jazz / Absolut Magic (Lounge Music) / Absolut Oldies (50er/60er) / Absolut Melodie (ehemals Radio Melodie, Volksmusik) / Absolut Holiday (Urlaubshits) / Absolut Live (Livemusik)

Mit seinen Programmen Absolut Relax und Absolut Radio ist das Unternehmen ja bereits heute auf DAB+ aktiv. Es könnte aber durchaus auch sein, dass sich für die definitive Vergabe noch Allianzen bilden und gemeinsame Synergien genutzt werden.

Der Kommentar:
Bei all diesen Interessenten und Entwicklungen darf man getrost darüber spekulieren, wann wohl in Deutschland sogar ein dritter Bundesmux ausgeschrieben wird, solange noch genügend Frequenzen zur Verfügung stehen. Einmal mehr zeigt sich auch, dass auf UKW starke Anbieter wie RTL Radio absolut kein Interesse am Digitalradio DAB+ zeigen, da sie den Verlust von eigenen Marktanteilen fürchten. Dieser Schuss geht nun aber doch langsam gegen hinten los, da die digitale Migration beim Medium Radio auch in Deutschland zunehmend deutlicher wird. Nach wie vor sind die webbasierten Dienste eine ungenügende Alternative zum terrestrischen Hörfunk. Bleibt nur zu hoffen, dass diese zweite, neue Plattform auch im Süden rasch ausgebaut wird, damit wir in der Schweiz doch auch ein Wenig von der Vielfalt profitieren könnten. Standorte wie der Feldberg im Schwarzwald oder der Hochrhein wären attraktiv dafür.

22.02.17 - Wie weiter bei dirgis?
Bereits ist wieder einige Zeit vergangen, seit den letzten News von digris. Die Problematik mit dem SFN-Betrieb (Verbund mehrerer Sender im Gleichwellennetz) innerhalb der DAB-Insel Luzern-Zug-Nidwalden, scheint immer noch nicht gelöst zu sein. Offensichtlich konnte der Senderhersteller das Problem nicht wie gewünscht beheben. Abwarten und hoffen, ist hier also angesagt. Gemäss der Webseite des Netzbetreibers, müssten nun im Verlaufe des Monats März endlich die zwei DAB-Inseln im Tessin starten.

panorama sottoceneri

Panorama des Sottoceneri vom Monte San Salvatore (Tessin). Foto: S. Grünig, Krattigen.

Koordiniert dafür sind gemäss Bundesnetzagentur (BNetzA) zwei Senderstandorte auf Italienischem Staatsgebiet: San Bartololmeo (Sopraceneri) und Monte St. Marzio (Sottoceneri), komischerweise beide für Kanal 10C. Die nachfolgenden Abdeckungskarten zeigen eine mögliche Versorgung mit den beiden digris DAB-Inseln. Dabei sind, wie gewohnt, keine Antennendiagramme und Signalreflektionen berücksichtigt. Beim Sottoceneri-Ensemble fällt besonders der starke Spot genau gegen Milano auf. Schade, dass hier durch das Massiv des Monte San Salvatore grosse Gebiete des südlichen Tessins verdeckt werden. Auch Chiasso ist mit diesem Standort suboptimal versorgt. Im Sopraceneri könnte sich mit der geplanten Versorgung der Empfang in Richtung Bellinzona schwierig gestalten. Doch nur die Realität wird die Versorgungsqualität auch wirklich aufzeigen.

Karte vergrössern!     Karte vergrössern!

Die Versorgungskarten für die digris DAB-Inseln Sotto- und Sopraceneri zum Vergrössern!

Die Termine für den Start in der Südschweiz wurden bislang leider immer wieder hinausgeschoben und auch über eine definitive Programmbelegung ist nichts bekannt. Vieles hängt vom Italienisches digris-Partner ab.

Für den Monat Mai sind danach gleich vier weitere DAB-Inseln geplant und können hoffentlich termingerecht on Air gehen. Thun-Interlaken, auf Kanal 6A (Sender: Thun KVA), Bern, auf Kanal 10A (Sender: Bern-Forsthaus), Neuchâtel-Yverdon, wahrscheinlich auf Kanal 10A, und Rheintal, voraussichtlich auf Kanal 5D. Auch hier darf man auf die Kanalbelegungen gespannt sein. Die Inbetriebnahme im angegebenen Monat kann sich jedoch aus Erfahrung wesentlich gegen hinten verschieben. Die Problematik ist, dass Netzbetreiber digris nur sehr spärlich über die laufenden Prozesse orientiert. Auf neue Programme freuen, darf man sich aber alleweil.

Internet: http://www.digris.ch

17.02.17 - Der Sender Valzeina wird endlich umgeschaltet
Gemäss Informationen im Schweizer Radioforum, wird nun der Sender Valzeina-Mittagplatte (GR), am Mittwoch, 22. Februar nach dem Mittag, endlich umgeschaltet. Zu diesem Zeitpunkt wird Kanal 9D endgültig verstummen.

sender valzeina mittagplatte

Der elegante Sender Valzeina-Mittagplatte. Foto: S. Grünig, Krattigen.

Das SMC-Ensemble für die Ostschweiz ist dann, wie ab allen anderen Sendern, auf Kanal 9B zu hören. Zusätzlich wird auch noch SMC Kanal 7A für die Nordschweiz aufgeschaltet. Damit löst SwissMediaCast ein bereits seit längerer Zeit bestehendes Versorgungsproblem und schafft im Rheintal gleichzeitig eine attraktive Radiovielfalt.

Quelle: http://radioforum.foren.mysnip.de/read.php?11947,1002017,page=44

17.02.17 - Politiker bringen die beliebten SRG-Spartensender in Gefahr
Die nationalrätliche Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) beantragt dem Bundesrat die Schliessung der SRG-Spartenprogramme Swiss Pop, Swiss Classic, Swiss Jazz, SRF Musigwälle, SRF Virus und RTS Option Musique. Vordergründig wird mit der unnötigen Verschleuderung von Gebührengeldern argumentiert, hintergründig geht es den vorwiegend bürgerlichen Politikern jedoch viel mehr um einen politischen Schlagabtausch und um die Wahrung von Eigeninteressen. Das Spiel ist jedoch recht einfach zu durchschauen und stösst bei Behörden und Bevölkerung zugunsten der Programmvielfalt im Äther hoffentlich auf breite Ablehnung. Die sechs betroffenen SRG-Angebote haben alle eine eigene Geschichte und eine begeisterte Stammhörerschaft.

srg spartensender

Es ist fraglich, ob die Privatradios nach einer allfälligen Einstellung der SRG Angebote tatsächlich in diese Presche springen würden. Nischenprogramme sind auf dem Werbemarkt nach wie vor weitgehend uninteressant. Die ausführliche, persönliche Betrachtung dieses politischen Hickhacks hat DAB-Swiss-Betreiber, Stefan Grünig, für die Radioszene zusammengestellt, sie ist unter: http://www.radioszene.de/101384/srg-bashing-schweiz-virus-swiss-pop-jazz-musikwelle.html zu finden. Nicht zuletzt stellen die SRG-Spartenprogramme erstklassige Zugpferde für den Umstieg auf DAB+ dar. Bewährtes sollte von einer starken Gemeinschaft getragen werden, denn nicht immer führt mehr Wettbewerb auch wirklich zu einem Gewinn für das Publikum.

15.02.17 - Radio BeO startet den DAB-Regelbetrieb
Im Zuge der digitalen Migration verbreitet Radio Berner Oberland (BeO) überraschenderweise seit heute sein Programm auch über das Digitalradio, DAB+. Der Anbieter aus Interlaken ist neu auf Kanal 8B (Bern-Freiburg-Solothurn) von SwissMediaCast (SMC) zu hören, wie uns der Chef Technik, Patric Perret, heute exklusiv am Telefon verriet. Die Kennung lautet: «B E O+ / Radio BeO - vo hie für hie». Einziger Wehmutstropfen: da SMC generell mehr auf Quantität als Qualität setzt (momentan befinden sich 18 Programme zusammengequetscht auf Kanal 8B), wird momentan mit einer Übertragungsrate von nur gerade 64kbit/s gesendet. Mit der eventuellen Aufschaltung eines 2. Deutschschweiz-Ensembles könnte hier jedoch vielleicht in absehbarer Zeit Besserung zu erwarten sein. Momentan wird das Signal von Radio BeO noch ab Webstream zugeführt, in Kürze wechselt man jedoch auf eine Standleitung, um die nötige Qualität zu gewährleisten. Auch möchte man mit SMC den zügigen Ausbau in Richtung Simmental, Kandertal, Saanenland und Jungfrauregion verhandeln.

Karte vergrössern!     radio beo logo 2017-1

Das neue, riesige, digitale Versorgungsgebiet von Radio BeO (Karte zum vergrössern).

Im bergigen Gebiet profitiert Radio BeO sehr stark von den Reflektionen des Kanals 8B. So ist das Programm mit gutem Autoequipment im Simmental bis nach Grubenwald vor Zweisimmen, im Diemtigtal bis nach Tiermatten, im Kandertal bis kurz vor Adelboden und bis nach Kandersteg, in der Jungfrauregion bis nach Grindelwald, bzw. Lauterbrunnen und am Brünigpass bis nach Sarnen (OW) praktisch lückenlos zu empfangen. Diese Empfangsmöglichkeiten wurden von uns bereits eingehend getestet, gelten jedoch nur für den mobilen und nicht für den stationären Indoorempfang.

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Radio BeO Techniker Patric Perret, mit einem DAB-Radio und der Blick ins BeO Studio. Fotos: Radio BeO.

Der Aufschaltung sind zahlreiche tiefgreifende Abklärungen und Abwägungen vorausgegangen, ist doch beim Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) immer noch der Antrag für ein eigenes DAB-Netz hängig. Doch offensichtlich wollte man nun vorwärts machen, im Berner Oberland, um den Anschluss nicht zu verlieren. Kommt dazu: «…dass uns das BAKOM eine Zusammenarbeit mit SMC nahegelegt hat.», so Patric Perret weiter. Der Entscheid, auf das im Kerngebiet von Radio BeO noch schlecht ausgebaute SMC-Ensemble zu setzen, bedeutet jedoch nicht, dass das Projekt «Digital Oberland» damit gestorben ist. Es ist jedoch offensichtlich, dass das BAKOM lieber keinen Präzedenzfall für ein privat betriebenes DAB-Netz schaffen möchte, im Hinblick darauf, dass dies auch bei anderen Anbietern Begierden auslösen könnte. Ebenfalls steht man immer noch in Verhandlungen mit Netzbetreiber digris, mit welchem eine Zusammenarbeit ebenfalls möglich wäre. Gerade für kleinere Anbieter, ohne grosse Verlagshäuser im Rücken, ist die digitale Migration eine riesige, finanzielle Herausforderung, zudem die bisherigen Konzessionsgebiete noch nicht durchwegs versorgt werden können. Dafür ist man jedoch in den Entscheiden und in der Programmgestaltung weitgehend unabhängig und kann es sich leisten, den Mainstream zu verlassen um auf die spezifischen Hörerbedürftnisse einzugehen. Das beweist Radio BeO seit Jahren eindrücklich und erfolgreich.

radio beo radioplayer

Screenshot aus Andis DAB Player, mit dem Empfangsdaten von Radio BeO, auf Kanal 8B.

Internet: http://www.radiobeo.ch

Der Kommentar:
Mit dem regulären Start von Radio BeO auf DAB+, verbleibt nun nur noch ein einziger, kommerzieller Privatsender ausschliesslich auf UKW: neo1 aus dem Emmental, welches ebenfalls ein noch unvollständig ausgebautes Konzessionsgebiet zu versorgen hat. Doch gemäss Informationen aus Langnau, befindet sich auch neo1 bereits in Verhandlungen um eine Lösung. Diese Tatsache zeigt auf eindrückliche Weise, dass die Schweiz auch in Sachen Digitalradio weltweit führend ist. Im Gegensatz zu den anderen Europäischen Staaten, werden hierzulande in Kürze restlos alle kommerziellen Privatradios im neuen Übertragungsstandard angeboten. Dazu kommen natürlich noch all die Sparten-, Alternativ- und Kleinstanbieter, welche heute schon über DAB+ zu hören sind. Eine wahrlich attraktive Auswahl, welche dem Internet durchaus starke Paroli bieten kann.
Was Radio BeO anbelangt, so ist es für die Radiomacher aus Interlaken wirklich ein gut durchdachter, wichtiger Schritt in die digitale Zukunft. Es ist jedoch trotzdem ratsam, die Pläne von Digital Oberland nicht ganz aufzugeben. Das auf das gebirgige Berner Oberland zugeschnittene DAB-Ensemble wäre ein Musterstück für die Versorgung einer topografisch schwierigen Region mit einem attraktiven Angebot. Ganz im Sinne der Programmvielfalt, der Unabhängigkeit und des Versorgungsauftrages der Konzessionsnehmer, sind solche Projekte in Zukunft wohl kaum verhinderbar. Es könnte jedoch durchaus auch Sinn machen, dass sich digris und Radio BeO auf ein gemeinsames Netz «Berner Oberland» einigen würden. Dabei könnte man gemeinsame Synergien nutzen und gleichzeitig eine wirtschaftlich tragbare Lösung anbieten. Bedingung dafür wäre jedoch der saubere Ausbau im gesamten, bisherigen Konzessionsgebiet, zu welchem man vielleicht tatsächlich noch das Emmental nehmen könnte. Ein Netz Berner Oberland-Emmental wäre für alle Beteiligten ein Gewinn und böte vielleicht sogar eine Plattform für einige Spartenprogramme aus den jeweiligen Radiohäusern. Doch lassen wir nun vorerst einmal die Spekulationen beiseite und freuen uns darüber, dass es wieder ein ländlicher Sender mehr zum DAB-Regelbetrieb geschafft hat. Herzliche Gratulation und «let’s go digital!»

14.02.17 - Radio wird in der Schweiz zunehmend digital gehört
Der Trend zur Digitalisierung setzt sich gemäss Medienmitteilung weiter fort: demnach wird Radio in der Schweiz bereits heute zu 54 Prozent auf digitalem Weg konsumiert. Das zeigt eine Befragung von GfK Switzerland zur Radionutzung in der Schweiz, die anlässlich des Atelier Radiophonique Romand in Neuenburg vorgestellt worden ist. Die Einwohner der Schweiz haben im zweiten Halbjahr 2016 von 100 Radiominuten durchschnittlich 54 Minuten auf digitalem Weg gehört, also per DAB+ oder IP-Radio (Internetradio). Das ist 1 Minute mehr als noch im ersten Semester 2016.

Seit der Befragung zur digitalen Radionutzung im Herbst 2015, hat das digitale Radio um 5 Prozent auf 54 Prozent zugelegt - auf Kosten des analogen Radios, das via UKW-Frequenz übertragen wird. Die Geschwindigkeit der Digitalisierung wurde im letzten Halbjahr leicht gebremst, der Trend geht aber klar hin zur digitalen Nutzung. Das digitale Radio konnte bei allen Altersgruppen zulegen: die älteren Radionutzer steigen dabei eher auf DAB+ um, bei den Hörern zwischen 15 und 34 Jahren wachsen die Nutzeranteile des Internetradios prozentual am stärksten. Von Herbst 2015 bis Herbst 2016 stieg der Anteil des IP-Radios dort um 8 Prozent.

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Symbolbilder: Digitalradioangebot im Mediamarkt und DAB-Programmliste mit Heimempfänger. Fotos: S. Grünig, Krattigen.

Mit 28 Prozent wird in der Deutschschweiz weiterhin mehr DAB+ gehört als in den anderen Sprachregionen. Im letzten Halbjahr hat die Westschweiz um 2 Prozent zugelegt - auf 25 Prozent. Der Löwenanteil der DAB+ Nutzung insgesamt passiert auf stationären Radiogeräten, dort ist im letzten Halbjahr ein zweiprozentiges Wachstum der DAB+ Nutzung zu verzeichnen. Auch bei Autoradios wächst DAB+: Innerhalb des letzten Jahres um 4 auf 21 Prozent. Dennoch geschieht hier 73 Prozent der Nutzung im Auto analog mit UKW-Radio. Hier wird sich künftig sicher der laufende Nationalstrassen-Tunnelausbau positiv auswirken.

Seit Frühling 2015 ermittelt GfK Switzerland im Auftrag der Arbeitsgruppe DigiMig mit einer Online-Befragung und telefonischen Interviews halbjährlich den Stand der digitalen Radionutzung in der Schweiz: Im zweiten Semester 2016 wurden dazu 2530 Personen ab 15 Jahren befragt.

dab ja mi

Die positive Entwicklung bei DAB+ ist sicher auch der rasant ansteigenden Programmvielfalt und der guten, flächendeckenden Versorgung zuzuschreiben. Gespannt sein darf man indies auf die Folgen der vom BAKOM beauftragten, grossangelegten Werbekampagnen, welche nun im Verlaufe des Jahres ins Rollen gebracht werden. Auch die mögliche Aufschaltung eines 2. Deutschschweiz-Ensembles von SwissMediaCast (SMC) und von weiteren digris DAB-Inseln dürfte DAB+ weiter beflügeln.

08.02.17 - Das grosse Rätselraten über ein 2. Deutschschweiz-Ensemble von SMC
Auch wenn sich BAKOM und UVEK ausserordentlich viel Zeit mit der Bekanntgabe neuer DAB-Netze lassen (ursprünglich war die Bekanntgabe von Resultaten der Interessensabklärung für August 2016 geplant), darf heute schon über die möglichen Anbieter im 2. Deutschschweiz-Ensemble von SwissMediaCast (SMC) spekuliert werden, so dieses denn auch wirklich bewilligt wird. Aber eben, es handelt sich dabei um reine Annahmen ohne jegliche, offizielle Bestätigung. Einige Programme sind jedoch ganz heisse Kandidaten für dieses Ensemble, welches theoretisch noch im Verlaufe des Jahres 2017 auf Sendung gehen könnte:

  • Radio Melody, aus dem Hause FM1, mit Schlagern und Oldies, gilt bereits als gesetzt. Dabei würde ein Platz im Ostschweiz-Ensemble frei.
  • Sunshine Radio, aus dem Hause Radio Central, wechselt ziemlich sicher von den Regionallayern auf einen 2. Deutschschweizlayer.
  • Radio 32 Goldies, mit seinem attraktiven Oldiesprogramm, wäre ein gerne gesehenes Programm für eine deutschschweizweite Verbreitung. Radio 32 hält sich jedoch nach wie vor bedeckt.
  • Radio Italia solo Musica Italiana und Radio Onyx wären zwei heisse, italienischsprachige Kandidaten für eine Verbreitung in der Deutschschweiz.
  • Radio 1 von Roger Schawinski, das einzige Schweizer Privatradio für Erwachsene, wäre in der gesamten Deutschschweiz eine Bereicherung und würde so seinen Platz im Nordschweiz-Ensemble freigeben.
  • Die vier neuen Spartenprogramme von Energy/Ringier (Vintage, Radio del Mar, Rockit und Classix) könnten allesamt aus den Regionallayern verschoben werden und sich zu Luna Radio (ehemals LandLiebe Radio) gesellen.
  • Gibt es eventuell sogar Anbieter, welche momentan bei digris senden (Bsp: James FM, Spoon Radio oder Country Radio Switzerland), welche sich für eine deutschschweizweite Ausstrahlung interessieren und sich diese auch leisten könnten?
  • Könnten sich einzelne Anbieter aus der Romandie (Bsp: Rouge FM, LFM oder GRIFF) vielleicht sogar eine zusätzliche Ausstrahlung in der Deutschschweiz vorstellen?
  • Lounge, Iischers, diis, DJ Radio oder Radio Smash wären auch deutschschweizweit gern gesehene Anbieter, wobei sich da bereits wieder finanzielle Fragen stellen (eine solche Verbreitung bei SMC kostet jährlich mehrere zehntausend Franken).
  • Bei den privaten Anbietern aus dem benachbarten Deutschland wäre in erster Linie Klassik Radio ein attraktiver Kandidat, zeigt jedoch bislang kein grosses Interesse an einer DAB-Verbreitung in der Schweiz.

smc deutschschweiz 2017     smc logo

Das Versorgungsgebiet des heutigen Deutschschweiz-Ensembles auf Kanal 7D. Grafik: SwissMediaCast.

Auf den Regionalensembles von SMC gäbe es danach wieder etwas günstigere Kapazität für kleinere Anbieter oder die SRF1 Regionaljournale. Dadurch würde auch der SRG-Kanal wesentlich entlastet und könnte dort wieder mit höheren Bitraten und Slideshows gesendet werden. Danach müsste das Ensemble für Bern-Freiburg-Solothurn noch in Richtung Entlebuch ausgebaut werden und schon hätte man auch für neo1 auch ein attraktives, finanzierbares DAB-Sendegebiet. Und was wird wohl aus den Plänen von Radio BeO, mit dem Projekt Digital Oberland? Es ist schwer zu hoffen, dass das BAKOM dieses gut durchdachte Angebot, einer nur mit grossem Aufwand zu versorgenden Bergregion, ermöglichen wird.

Würden bei SMC die Bitraten wie bei dirgis generell auf 80kbit/s gesetzt, was die Tonqualität deutlich verbessern würde, so fänden pro SMC-Ensemble insgesamt 15 Programme Platz. Das 1. und 2. Deutschschweiz-Ensemble könnte dann beispielsweise wie folgt belegt sein:

Mux 1

radio top

top two

erf life channel

energy zuerich

energy basel

energy bern

radio eviva

radio inside

radio maria 

radio argovia 2015

radio pilatus

fm1

radio central

radio 24

erf plus

rsi rete tre *

 

 

 

 

 


*Verbleib auf diesem Ensemble fraglich.

Mux 2

radio zuerisee

energy luna

energy vintage

energy radio del mar

energy rockit

energy classix

radio melody

radio 32 goldies1

sunshine radio 2015

radio 1

radio italia solo musica italiana

jamesfm

country radio switzerland

rouge fm

klassik radio

 

 

 

 

 

 


Soviel also zum Lesen in der Kristallkugel. DAB-Swiss informiert, sobald erste konkrete Informationen zur Bewilligung von zusätzlichen DAB-Übertragungskapaziäten in der Schweiz verfügbar sind. Bis dahin darf ruhig noch ein Wenig spekuliert werden.

03.02.17 - Neues DAB-Ensemble für das Emmental
Wie angekündigt, wird seit einigen Tagen auch das Emmental besser mit DAB+ versorgt. Auf dem Sender Langnau im Emmental-Hirsmatt wurde nun, nebst den SRG und SMC Deutschschweizkanälen 12C und 7D, auch Bern-Freiburg-Solothurn Kanal 8B aufgeschaltet, dies mit einer Leistung von 1'698 Watt. Weitere Aufschaltungen von SMC folgen in diesen Wochen.

Karte vergrössern!

Das Versorgungsgebiet des Senders Langnau-Hirsmatt zum Vergrössern.

02.02.17 - Kanalumstellung im Puschlav und Bergell
Damit über DAB+ künftig auch im Puschlav und Bergell Radio Südostschweiz gehört werden kann und nicht die Tessiner Privatradios, stellt die SRG dort von Südschweiz-Kanal 12A auf Graubünden-Kanal 12D um. Betroffen sind die drei Sender Brusio, Poschiavo und Vicosoprano Sasc Pruemaveira. Die Umschaltung erfolgt am 15. und 16. März 2017. Sie hat Programmunterbrüche von bis zu 90 Minuten zur Folge. Ein Sendersuchlauf muss ausgeführt werden, um die neuen Programme hören zu können.

puschlav     radio südostschweiz logo 2016

Symbolbild Puschlav im Herbst. Foto: S. Grünig, Krattigen.

Damit sind in diesen Gebieten neu SRF2 Kultur, SRF Virus, Swiss Classic und Radio Südostschweiz zu hören. Verstummen werden dagegen RTS Couleur 3, Radio Svizzera Classica, Radio 3i und Radio Fiume Ticino. Diese Umschaltung macht Sinn, wenn man die Kantonsgrenzen betrachtet. Sprachlich gesehen würde das Tessiner-Ensemble (Italienisch) jedoch durchaus besser passen.

02.02.17 - Neue Digitalradiowebseite des BAKOM online
Unter der Internetardesse www.dabplus.ch hat das Bundesamt für Kommunition (BAKOM) eine neue Informationsplattform zum Thema Digitalradio, DAB+, gestartet. Dieses Angebot löst auch die bisherige Seite unter www.digitalradio.ch ab, welche in letzter Zeit nur noch spärlich betreut wurde. Das neue Angebot scheint jedoch noch nicht ganz fertiggestellt zu sein, denn die Informationen darauf sind momentan noch äusserst mager und auch die Programmlisten stimmen nicht wirklich mit der Realität überein. So finden sich darin Anbieter, welche noch nicht über DAB+ senden (Radio BeO / neo1) oder gar nicht mehr auf Sendung sind (Swiss Mountain Holiday Radio). Die Links sind ebenfalls noch nicht verknüpft. Bedenklicher ist jedoch der Hinweis im Vorstellungsvideo auf der Startseite, dass DAB+ eine eindeutige Klangverbesserung darstelle, vergleichbar mit einer CD. Dies ist schlichtweg eine leider oft genannte Falschaussage, denn mit den momentanen Übertragungsraten von SMC und SRG wird die Klangqualität einer CD mitnichten erreicht. Dies wäre ab ca. 96kbit/s aufwärts der Fall (Siehe SWR-Kanal 8D, wo die meisten Programme mit 120kbit/s senden). Gespannt darf die weitere Entwicklung der neuen Internetseite beobachtet werden.

Internet: http://www.dabplus.ch

31.01.17 - KommAustria startet Ausschreibungsprozess zur Einführung von DAB+
Der Regelbetrieb von digitalem Hörfunk, auf Basis des Übertragungsstandards DAB+, wird in Österreich mit der heutigen Veröffentlichung von zwei Ausschreibungen durch die Medienbehörde KommAustria greifbar. Ausgeschrieben werden Zulassungen zur Errichtung und zum Betrieb einer bundesweiten digitalen terrestrischen Multiplex-Plattform sowie von lokalen oder regionalen Multiplex-Plattformen auf Basis einer weiteren, bundesweiten Frequenzbedeckung, die dafür aufgeteilt werden kann. Auch wenn die Ausschreibungen sich damit vordergründig an Sendetechnik-Unternehmen wenden, müssen die Zulassungsanträge dennoch bereits ein zukünftiges Programmangebot enthalten. Das bedeutet, dass sich die Antragsteller bereits im Zuge der Bewerbung mit Hörfunkveranstaltern auf die Übertragung von Radioprogrammen zu einigen haben.

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Sender DC-Tower Wien. Foto: Robert F. Tobler, wikipedia.org / Standort Sender Bregenz 1-Pfänder. Foto: S. Grünig, Krattigen.

Bereits am 20. Januar 2017 hatte die KommAustria eine Auswahlgrundsätzeverordnung für DAB+ Ausschreibungen veröffentlicht. Darin hatte sie unter anderem festgelegt, welche konkreten Vorstellungen sie hinsichtlich des Zeitplanes zum Aufbau eines Sendernetzes und zum Versorgungsgrad der Bevölkerung zur Grundlage in einem Auswahlverfahren macht. So sollten beispielsweise Bewerber um eine bundesweite Zulassung spätestens ein Jahr nach Rechtskraft der Zulassung mindestens 50 Prozent der Bevölkerung mit Radioprogrammen auf Basis von DAB+ versorgen, nach drei Jahren sollten 75 Prozent der Bevölkerung versorgt sein.

Anträge auf Erteilung der ausgeschriebenen Zulassungen müssen bis spätestens zum 12. Juni 2017, 13:00 Uhr, bei der Medienbehörde einlangen. Für ihre Entscheidungen hat die KommAustria dann ein halbes Jahr Zeit.

Die Ausschreibungen der KommAustria zur Erteilung der terrestrischen Multiplex-Zulassungen für digitalen Hörfunk im Standard DAB+ können auf den Internetseiten der RTR-GmbH unter den direkten Links www.rtr.at/de/m/KOA452017001 und www.rtr.at/de/m/KOA453017001 abgerufen werden.

Die Auswahlgrundsätzeverordnung ist eine Art behördliches „Vorwort“ zur Ausschreibung. Sie erläutert unter anderem, mit welchen Unterlagen Bewerber die gesetzlich geforderte Glaubhaftmachung ihrer finanziellen Voraussetzungen für den Aufbau und Betrieb eines DAB+ Sendernetzes darzulegen haben und präzisiert die Auswahlkriterien. Darin legt die Behörde auch fest, welche konkreten Vorstellungen sie hinsichtlich des Zeitplanes zum Aufbau eines Sendernetzes und zum Versorgungsgrad der Bevölkerung zur Grundlage in einem Auswahlverfahren macht. Der jetzt gestartete Ausschreibungsprozess geht auch auf die Ergebnisse einer Interessenerhebung zurück, die die KommAustria im Jahr 2016 unter bestehenden und potenziellen Hörfunkveranstaltern durchführte und die Bedarf an der Einführung von DAB+ offenbarte. So zeigte sich, dass ein bundesweiter DAB+ Multiplex mit ausreichend, nämlich ca. 15 Programmen ausgelastet sein könnte und dass Interesse an mehreren lokalen  bzw. regionalen Multiplexen besteht.

Karte vergrössern!     Karte vergrössern!

Kanalkarten der zwei bundesweiten Layer a und b zum Vergrössern! Quelle: rtr.at

Karte vergrössern!

Kanalkarte der regionalen Layer zum Vergrössern! Quelle: rtr.at

Für die Schweiz sind besonders die geplanten Kanäle im grenznahen Bundesland Vorarlberg interessant. Für das 1. bundesweite DAB-Layer (a) sind Kanal 11A (216,928 MHz), für das 2. bundesweite Layer (b) Kanal 12A (223,936 MHz) und für das Vorarlberger Regionalensemble (c) Kanal 9C (206,352 MHz) koordiniert. Dabei werden die Sendeanlagen Bregenz 1-Pfänder, Bregenz 2-Lauterach, Feldkirch-Vorderälpele und Bezau-Baumgarten eine wichtige Rolle spielen. Mit einer Aufnahme des Sendebetriebs im Verlaufe des Jahrs 2018, darf somit gerechnet werden. Voraussichtlich werden sich der öffentlich-rechtlich Rundfunk, ORF, und die grossen Privatradios wie Kronehit nicht am Digitalradio DAB+ beteiligen. Eine willkommene Chance für die kleineren, regionalen Anbieter und Internetsender. Seit 1,5 Jahren läuft ja in der Landeshauptstadt Wien bereits ein recht erfolgreicher DAB-Feldversuch mit diversen Anbietern. DAB-Swiss berichtete.

Internet: https://www.rtr.at

20.01.17 - Radio Melody plant deutschschweizweite DAB-Verbreitung für 2017
Bis Ende Jahr darf man sich in der Schweiz auf eine sprachregionale Verbreitung des Schlager- und Oldiesenders Radio Melody, aus dem Hause FM1, freuen, wie aus einer aktuellen Medienmitteilung zu den Hörerzahlen hervorgeht. Zitat: "Radio Melody sendet seit 2008 einen höchstmelodiösen Mix aus Schlagermusik und Oldies. Nun wurden erstmals offizielle Hörerzahlen publiziert. "Der Erfolg ermutigt uns, das Programm nun schrittweise auf dem neuen Radiostandard DAB+ zu verbreiten", verspricht André Moesch, Geschäftsführer der Radio Ostschweiz AG, die neben Radio Melody auch FM1 herstellt. So soll bis Ende dieses Jahres Radio Melody in der gesamten Deutschschweiz zu empfangen sein."

 radio melody banner 2015

Auf welchem DAB-Netz, wahrscheinlich von SwissMediaCast (SMC), die Verbreitung geplant ist, kann momentan noch nicht gesagt werden. Es könnte sich jedoch durchaus um das noch geplante, 2. Deutschschweizlayer handeln, welches nun aber zuerst vom BAKOM/UVEK bewilligt werden muss.

Internet: http://www.radiomelody.ch

12.01.17 - Jetzt auch Canal3 D auf DAB+ vertreten
Heute wurde ziemlich überraschend der private, kommerzielle Anbieter, Canal3 aus Biel, auf SMC Kanal 8B (Bern-Freiburg-Solothurn), aufgeschaltet. Das Programm ist damit ab sofort in einem viel grösseren Versorgungsgebiet empfangbar. Kennzeichnung: “Canal3-D+”. Text: “Radio Canal3 - Vo hie. Fuer mi.” Übertragungsrate 64 kbit/s.

canal3 logo

Damit wären nun in der Schweiz nur noch Radio BeO und neo1 nicht auf DAB+ vertreten. Ein unvergleichliches Digitalradioangebot also in unserem kleinen Land!

Internet: http://www.canal3.ch

12.01.17 - SwissMediaCast Netzausbau bis März 2017
Auch beim Netzbetreiber SwissMediaCast (SMC), geht es in Sachen Abdeckungsverbesserung mit Riesenschritten vorwärts. Gemäss einem kürzlich erschienen Post auf facebook und Mitteilung von Geschäftsführer, Rolf Schurter, werden bis März 2017 die folgenden DAB-Sender in den Gebieten Baselland, Schwyz, Freiburg, Emmental und Oberwallis aufgeschaltet:

Kanal 7A (Nordschweiz)
Läufelfingen, 724 W, vertikal
Waldenburg Richtifluh, 380 W, vertikal
Ziefen Chöpfli, 589 W, vertikal
Valzeina Mittagplatte, 5’754 W, vertikal

Kanal 7D (Deutschschweiz)
Fribourg Hospital, 477 W, vertikal
Bülach Eschenmosen, 1’000 W, vertikal
Einsiedeln Chummenweid, 501 W, vertikal
Oberiberg, 501 W, vertikal

Kanal 8B (BE-FR-SO)
Fribourg Hospital, 477 W, vertikal
Langnau Hirsmatt, 1'698 W, vertikal

Kanal 11C (Oberwallis)
Fiesch Eggishorn, 1'820 W, vertikal
Savièse, 200 W, vertikal

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Der Sender Savièse bei Sion und die Aussicht auf den Grossen Aletschgletscher vom Eggishorn. (Fotos: S. Grünig)

Dank dem Sender Langnau im Emmental Hirschmatt, wird künftig auch ein grosser Teil des Emmentals besser mit den privaten DAB+ Programmen versorgt. Das ist ein grosser Gewinn! Gemäss SMC, wird es im Verlaufe des Jahres 2017 noch diverse Überraschungen geben, zu welchen man sich jedoch momentan noch bedeckt hält. Es kann darüber spekuliert werden, ob damit eventuell ein zweites Deutschschweiz-Ensemble gemeint ist. Diesbezüglich müssten jedoch endlich das BAKOM und das UVEK die Katze aus dem Sack lassen, mit der Bewilligung von zusätzlichen DAB-Übertragungskapazitäten, welche für Anfang 2017 angekündigt wurde.

09.01.17 - Neue Staffelung der Sendestarts bei digris
Heute hat Netzbetreiber digris auf seiner Homepage die Zeitangaben für den Start der weiteren DAB-Inseln angepasst.

Demnach startet man im Tessin im Mai 2017, danach folgen im April Thun-Interlaken, Neuchâtel-Yverdon, Rheintal und Bern. Im Juni gehen voraussichtlich Chur-Sarganserland, Biel, St. Gallen und Glarus on Air. Grundsätzlich dauert's einfach immer ein Wenig länger als ursprünglich geplant, aber was lange währt, wird endlich gut! Bleibt zu hoffen, dass digris auch bald die Probleme mit dem SFN der DAB-Insel Luzern-Zug-Nidwalden in Griff bekommt. Gemäss Thomas Gilgen, Geschäftsführer des Netzbetreibers, liegt der Fehler hier an den neuen Sendern.

Internet: http://www.digris.ch

09.01.17 - Der Standpunkt: Mehr Programmqualität bei den Privatradios dringend von Nöten!
Mit der Umstellung von UKW auf DAB+, wird auch die bis anhin fest zementierte Radiolandschaft in der Schweiz grösseren Veränderungen unterzogen. Hatten die Privatradios früher ihre zugeteilten, regional bezogenen Sendegebiete, wird der Markt nun viel grossflächiger geöffnet.

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Verbreitungsgebiete der Schweizer Privatradios. (Grafik: Spot Promotion AG)

Will heissen: Programmanbieter welche früher einen ganz klaren Bezug auf einzelne Städte und Agglomerationen hatten, können neu teilweise sogar sprachregional gehört werden. Beispielsweise Radio Central, welches programmlich und musikalisch eher positiv heraussticht und sich vom Mainstream abhebt, früher in den Kantonen Uri, Schwyz, Zug, Luzern und Unterwalden verbreitet, sendet nun, mit Ausnahme des Graubündens, in der ganzen Deutschschweiz. Dieser Tatsache liegt auch der grosse Gegenwind zugrunde, welchen die Privatradios von Nordrhein Westfahlen (D) oder in Österreich gegen DAB+ aufbauen. Man fürchtet um die eigenen Pfründe und hat Angst vor der zunehmenden Konkurrenz. In der Schweiz hingegen sind bereits heute die meisten Privatradios in sprachregionalen Ensembles oder den vier Regionallayern von SwissMediaCast (SMC) vertreten. Doch auch hierzulande muss nun dringend ein Umdenken stattfinden: es reicht nicht mehr, einen „08:15 Chartsdudler“ auszustrahlen und alles andere gesorgt zu geben. Im Vergleich tönen nämlich grosse Teile der Schweizer Privatradios mit ihren Morgenshows, der Musikauswahl, den News, den Spielchen und der abendlichen Festplattenmusik völlig identisch. Jedes Programm ist sozusagen beliebig austauschbar. Früher war das kein Problem, denn auf UKW tummelten sich nicht dutzende von solchen Angeboten im jeweiligen Sendegebiet. Auf DAB+ ist das Ganze jedoch problematischer. Dem anspruchsvollen DAB-Hörer reicht ein einziger, auf seine Region abgestimmter Mainstreamsender vollends. All die anderen, gleichklingenden Angebote werden bei ihm längerfristig keinen Erfolg haben, falls sie sich nicht wieder mehr Mühe mit der Programmgestaltung geben und eine eigene, klar erkennbare Identität aufbauen. Kein Mensch braucht dutzende identische Programme, welche jeden Tag mehrere Male dieselben, aktuellen Hits, versetzt mit seichten Wortbeiträgen ausstrahlen.

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Symbolbilder Radiostudio und Mischpult. (Fotos: Pixabay)

Die Schweizerische Privatradioszene sollte sich daher an die 80er und 90er Jahre zurückorientieren, wo im Äther wirkliche, attraktive Vielfalt herrschte. Ebenfalls schadet der Blick zum meistgehörten Programm der Schweiz, SRF 1, durchaus nicht. Natürlich kann sich ein durch Werbung finanzierter Anbieter keine solch‘ aufwändigen Sendegefässe leisten, aber es lohnt sich, einmal über die Bücher zu gehen und zu schauen, was den Erfolg von SRF 1 wirklich ausmacht. Dabei wird man feststellen, dass es die grosse Abwechslung, die Themensendungen, die fundierten News und die gern gehörte Evergreen-Musik sind. Falls man sich nicht damit befassen will, so wird sich, spätestens, wenn von Mediapulse endlich alle DAB-Hörer (inkl. digris) sauber erfasst werden, ein düsteres Bild in Sachen Hörerzahlen zeichnen. Gewinnen werden die, welche auf Abwechslung, vertiefte Inhalte und Moderationsqualität setzen. Das will nicht heissen, dass keine aktuellen Hits und Charts mehr gespielt werden sollen, aber ein Bisschen programmliche Anstrengung wäre schon nötig, unter anderem mit Musik, welche normalerweise nicht täglich am Radio zu hören ist (Singleauskopplungen, Liveaufnahmen, Internationales, usw.) oder einer teilweise schweizweiten Ausrichtung des Programms, mit beispielsweise Verkehrsinformationen und Wetterberichten aus dem ganzen, neuen Sendegebiet. Vielseitige Themensendungen in Wort und Musik bringen zwar mehr Aufwand, aber auch mehr Zuhörer, das war schon immer so. Nonstopmusik gibt’s im Internet für jeden Geschmack genug.

Die Schweizer Radioplatzhirsche tun also gut daran aufzupassen, dass sie längerfristig nicht von den kleineren, innovativen DAB-Programmanbietern wie James FM, Iischers Radio, Diis Radio, Spoon Radio oder Radio Smash, um nur wenige zu nennen, rechts überholt werden!

In diesem Sinne hoffen wir für kommende Zeiten wieder etwas mehr auf den „Wow-Effekt“ im Radio und dass die Programmverantwortlichen die Zeichen der Zeit endlich erkennen. Längerfristig wird sich die Qualitätsstrategie auf jeden Fall auszahlen. DAB+ bietet die einmalige Chance, ein attraktives Programm grossflächig auszustrahlen und damit Gebiete und Hörer zu erreichen, welche man sich zu UKW-Zeiten technisch und finanziell schlichtweg nicht hätte vorstellen können.

DAB-Swiss, Stefan Grünig, für die radioszene.de

08.01.17 - Neu beantragte Frequenzen und Sendeleistungen in der Schweiz
Die Deutsche Bundesnetzagentur (BNetzA) koordiniert die internationale Frequenzverteilung für Europa. Hier werden Anträge für Frequenzen, Kanäle und Sendeleistungen gestellt und Bewilligungen für deren Nutzung erteilt. Für Digitalradio DAB+ in der Schweiz, konnten in den vergangenen Monaten die folgenden, interessanten Kanalbewilligungen beobachtet werden:

SRG Kanäle

Kanal 12C (Deutschschweiz)
> Vorwiegend massive Leistungserhöhungen!
Beatenberg Niederhorn, 15'136 W, vertikal
Bettingen St. Chrischona, 40'748 W, vertikal
Bolligen Bantiger, 31'623 W, vertikal
Küttingen Wasserfluh, 30'200 W, vertikal
Nods Chasseral, 39'811 W, vertikal
Valzeina Mittagplatte, 38'905 W, vertikal
Visperterminen Gebidem, 32'259 W, vertikal
Zürich Uetliberg, 31'623 W, vertikal

sender bantiger     sender gebidem

Massive Leistungserhöhungen auch für die Sender Bolligen Bantiger und Visperterminen Gebidem. (Fotos: Stefan Grünig)

Kanal 12D (Südschweiz)
Brusio Garbela, 794 W, vertikal
Poschiavo Selva, 3'715 W, vertikal
Vicosoprano Sasc Pruem, 2'239 W, vertikal

SwissMediaCast (SMC) Kanäle

Kanal 7A (Nordschweiz)
Läufelfingen, 724 W, vertikal
Waldenburg Richtifluh, 380 W, vertikal
Ziefen Chöpfli, 589 W, vertikal

Kanal 7D (Deutschschweiz)
Fribourg Hospital, 477 W, vertikal
Langnau im Emmental Hirschmatt, 1'698 W, vertikal

Kanal 8B (BE-FR-SO)
Fribourg Hospital, 477 W, vertikal
Langnau im Emmental Hirschmatt, 1'698 W, vertikal

Kanal 11C (Oberwallis)
Fiesch Eggishorn, 1'820 W, vertikal
Savièse, 200 W, vertikal
Ferden Färdaried, 200 W, horizontal
Leukerband Bodmen, 501 W, vertikal
Saas Fee Plattjen, 1'950 W, vertikal
Törbel Bina 2, 575 W, vertikal
Zermatt Riffelalp, 1'479, vertikal
Zwischenbergen Feerberg, 2'512 W, vertikal

sender leukerbad     sender saviese

Die Sender Leukerbad Bodmen und Savièse werden künftig ebenfalls den Oberwalliser-Kanal 11C übertragen. (Fotos: Stefan Grünig)

digris Kanäle

Kanal 5D (Aarau)
Brugg Bruggerberg, 200 W, horizontal
Dulliken Engelberg, 501 W, vertikal

Kanal 5D (Winterthur-Schaffhausen)
Neuhausen/Rhf Ängiwald, 1'000 W, vertikal

Kanal 5D (Luzern-Zug-Nidwalden)
Zug Hochwacht, 331 W, vertikal

Kanal 6A (Thun-Interlaken)
Hofstetten b. Breiten, 316 W, horizontal
Thun KVA, 501 W, vertikal
Unterseen Harderkulm, 398 W, vertikal

Kanal 10A (Bern)
Bern Forsthaus, 1'000 W, vertikal (nicht mehr Bantiger!)

Kanal 10A (Biel-Bienne)
Port Jäissberg, 631 W, vertikal

bnetza logo

Einige Einträge können wir jedoch momentan noch nicht mit Bestimmtheit zuordnen und zwar die drei Sender für den digris Kanal 10A: Locle, 1'000 W, vertikal / Sagne Mt. Jaques, 1'000 W, vertikal / Solothurn Spital, 501 W, vertikal. Hier ist noch unbekannt, welche DAB-Ensembles aufgeschaltet werden sollen. Es scheint jedoch, dass sich im Raum Jura-Bern-Solothurn auf Kanal 10A wieder einiges gegenseitig auslöschen und stören wird. Hier würde es deshalb durchaus Sinn machen, eine DAB-Insel Bern-Biel-Solothurn mit identischen Programminhalten zu starten.

Wichtig noch die folgende Bemerkung: bei all den Angaben handelt es sich nur um bewilligte Eintragungen zur internationalen Frequenzkoordination. Die Einträge bedeuten nicht, dass auf den genannten Kanälen und Sendern dereinst auch wirklich so wie geplant gesendet wird. Änderungen können kurzfristig immer wieder vorgenommen werden. Für eine ungefähre Entwicklungsprognose taugen die Angaben jedoch alleweil.

02.01.17 - Das grosse DAB-Swiss Neujahrsinterview
Im diesjährigen, mittlerweile bereits traditionellen DAB-Swiss Neujahrsinterview, befassen wir uns mit dem jungen, erfolgreichen Musikprogramm James FM, aus dem Kanton Zug. Dazu und zu anderen Themen des Digitalradios DAB+, ist uns der Mitbegründer und Geschäftsführer des Programms, André Sidler, Rede und Antwort gestanden. Herzlichen Dank!

Herr Sidler, wie sind Sie selbst zum Medium Radio gekommen? Was fasziniert Sie daran?
Das Medium Radio fasziniert mich schon seit meiner Kindheit. Als Jugendlicher verfolgte ich mit grossem Interesse, was 1979 in Como (I) mit Radio 24 seinen Anfang nahm und in den folgenden Jahren die Schweizer Radiolandschaft nachhaltig veränderte. Mich begeistert zum einen der technische Aspekt, der es möglich macht, über Radiowellen Inhalte an viele Empfänger zu übermitteln. Auf der anderen Seite fasziniert mich, dass diese Bits, die durch die Luft und das Web fliegen, Emotionen und Informationen transportieren können.

Sie haben kürzlich das Angebot James FM gestartet. Wie sieht der Leitgedanke und das Konzept dieses Programmes aus dem Kanton Zug aus?
Am 1. Februar 2016 haben wir den Schweizer Musiksender James FM lanciert. Der Name leitet sich vom Role Model James der Butler ab. Als Butler hat James FM nur einen Anspruch: er möchte dezent und stimmungsvoll durch den Tag begleiten. Das Kürzel FM steht für for music, denn die Musik steht bei James FM im Vordergrund. Der Leitgedanke und Claim good times only verspricht, dass wir mit unserem Programm den Hörerinnen und Hörern in erster Linie einfach nur gute Zeiten mit guter Musik bieten wollen. Bei der Musikauswahl orientieren wir uns nicht an fixen Dekaden, sondern spielen in erster Linie melodiöse Pop-Songs von heute, gestern und morgen - auch solche, die sonst kein Sender mehr spielt. Das Programm richtet sich an ein urbanes, erwachsenes Publikum, das Wert auf einen ausgewogenen Musikmix legt, der über längere Zeiten gehört werden kann, ohne dass er nervös macht oder durch viele Wiederholungen langweilig klingt.

Wer arbeitet denn da sonst noch mit?
Gegründet haben wir James FM im Herbst 2015 zu zweit. Die Idee dazu reifte über viele Jahre. Seit dem Sendestart. am 1. Februar 2016, haben wir James FM sukzessive aufgebaut und konnten weitere erfahrene Persönlichkeiten aus der Radioszene für unser Vorhaben gewinnen.

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Blick in die Chickenhill Studios von James FM in Hünenberg und Mischpult im Studio von James FM. (Fotos: James FM)

Warum haben Sie sich für eine Ausstrahlung über DAB+ entschieden und wieso gerade beim Netzbetreiber digris?
DAB+ löst UKW bis ins Jahr 2024 ab und ist damit die Verbreitungstechnologie der mittelfristigen Zukunft. Wir setzen auf die Verbreitung über DAB+, um in dieser ersten Phase von James FM in unserem Heimmarkt auch terrestrisch empfangbar zu sein und unsere Marke zu positionieren. Wir haben uns für den Netzbetreiber digris entschieden, weil er mit dem Angebot der regionalen Empfangsinseln unserem Start-up eine erste Präsenz auf DAB+ erlaubt, die zu verträglichen Kosten modular und schrittweise ausgebaut werden kann.

Planen Sie die Verbreitung von James FM auch noch in anderen DAB-Inseln?
Im Moment verbreiten wir James FM schweizweit über Web und Cable (UPC, Swisscom TV und Quickline) sowie im Raum Luzern/Zug terrestrisch auf DAB+ über die Empfangsinsel Zentralschweiz. Diese ist seit Mitte Juli 2016 on air, derzeit allerdings noch im Testbetrieb und auch nicht vollständig ausgebaut. Sobald die Region wie geplant erschlossen ist, planen wir den schrittweisen Ausbau der DAB+ Verbreitung auf weiteren deutschsprachigen Empfangsinseln in der Schweiz.

Wie waren Ihre bisherigen Erfahrungen mit DAB+?
Sehr gut. Wir haben lehrreiche und intensive Monate hinter uns. Die Empfangsinsel Zentralschweiz ist derzeit noch im Testbetrieb. Unser Partner digris ist noch daran, die geplante Versorgung zu optimieren und die eine oder andere technische Herausforderung zu meistern. Sehr positive Erfahrungen machen wir mit den vielen Feedbacks von Hörerinnen und Hörern aus der Zentralschweiz. Obwohl wir noch keine Werbe und Kommunikationsmassnahmen initiiert haben, entdecken uns viele in ihrem Autoradio und sind schon begeisterte James FM Hörer. Das freut und motiviert uns zugleich.

Wo sehen Sie Vor- und wo Nachteile für Ihr Programm?
In der Verbreitung über DAB+ sehen wir mittelfristig vor allem den Vorteil des unkomplizierten Empfangs zu Hause und unterwegs in guter Tonqualität. Als Nachteil erachte ich im Moment, dass zur Zeit noch zu wenig DAB+ Empfangsgeräte im Umlauf sind. Dies wird sich in den nächsten Jahren ändern, vor allem wenn nun auch die Automobilindustrie mitzieht und das Bundesamt für Strassen (Astra) alle längeren Tunnels bis Ende 2018 nachrüstet. DAB+ unterstützt uns beim schrittweisen Aufbau der Markenbekanntheit von James FM und dem Ausbau der Reichweite.

Was unternehmen Sie bei James FM um die Soundqualität hoch zu halten? Sind diese Prozesse kompliziert?
Wir legen grossen Wert darauf, dass der Sound für Cable, Web und DAB+ gleichermassen von hoher Qualität ist. Wie ein Sender klingt, wird immer sehr subjektiv wahrgenommen und die richtige Soundeinstellung gibt es wahrscheinlich nicht. Wir haben uns für eine Soundeinstellung entschieden, die unserer Marke und dem Programm entspricht. James FM soll ein angenehmer Begleiter durch den Tag sein und nicht durch extreme Bassraten den Puls der Hörer erhöhen. Für den besonderen James FM-Sound setzen wir auf bewährte Technologie und haben uns für einen Orban Optimod Soundprozessor der neusten Generation entschieden. Dieser ermöglicht eine einfache und verlässliche Optimierung der Soundqualität.

Wie schätzen Sie die Schweizer DAB+ Szene ein? Was ist gut, was schlecht? Was möchten Sie daran verändern?
Die DAB+ Szene auf den Empfangsinseln der digris ist sehr vielfältig und erlaubt auch kleineren Stationen die terrestrische Verbreitung ihres Programms. Wenn ich die DAB+ Szene im grösseren Kontext betrachte, stelle ich mit einer gewissen Ernüchterung fest, dass die etablierten Player ihre Marktposition mit allen Mitteln zu verteidigen oder gar auszubauen versuchen und die sprachregionalen DAB+ Programmplätze nicht nur mit dem jeweiligen Hauptprogramm sondern mit verschiedenen Spartensendern belegen. In meiner Wahrnehmung wiederholt sich in neuer Besetzung die Schweizer Radio-Geschichte von 1983, als zum Angebot der SRG zahlreiche Lokalradios hinzukamen. Mit dem Unterschied, dass heute die Programmveranstalter, die damals eine Chance für etwas Neues erhalten haben, nach meinem Dafürhalten selber versuchen, Neues zu verdrängen und sich offensichtlich vor der digitalen Radiozukunft und -vielfalt fürchten. Ich schätze es sehr, dass das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) den Wechsel auf die neue Verbreitungstechnologie fördert und finanziell unterstützt. Das hilft Start-ups wie James FM, seriös etwas Neues aufzubauen. Wenn ich etwas ändern könnte, würde ich die Fördergelder auf lediglich ein Programm pro Veranstalter begrenzen. Das würde meines Erachtens der ursprünglichen guten Absicht und Technologieförderung eher entsprechen.

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DAB+ Antennen der Digris AG am Gebäude der Bergstation der Stanserhorn Bahnen und Gebäude Bergstation Stanserhorn/NW mit Antennen u.a. von Digris AG zur Versorgung der Insel Zentralschweiz. (Fotos: James FM)

Was denken Sie zur Programmvielfalt? Was könnte verbessert werden?
Die Programmvielfalt ist da, denn es gibt zahlreiche kleine Anbieter aus den unterschiedlichsten Sprachregionen, die wertvolle und sehr abwechslungsreiche Programme gestalten. Viele setzen heute auf die Verbreitung via Webstreaming. Diese, für den Aufbau einer treuen Hörerschaft, kostengünstige Verbreitungsart erlaubt einen relativ einfachen Empfang zu Hause und unterwegs. Für viele der kleineren Anbieter wäre die Verbreitung über regionale DAB+ Netze die ideale Ergänzung, um auch im Auto empfangbar zu sein und so mit ihrem Programm eine grössere Reichweite zu erzielen. In Punkto Programmvielfalt stelle ich die kritische Frage, ob es wirklich zum Leistungsauftrag der SRG gehren soll, mit den Gebührengeldern auch teure Spartenprogramme zu produzieren und diese weit über die Schweiz hinaus kostenlos zugänglich zu machen.

Haben kleine Anbieter überhaupt eine Chance auf eine sprachregionale Verbreitung?
Im Grunde ja. Es braucht noch etwas Geduld. Die Plätze für die sprachregionale Verbreitung sind heute durch die Hauptprogramme und neuen Spartenprogramme der etablierten Player belegt. Solange die Fördergelder des Bundes für alle Veranstalter ohne Einschränkung auf die Anzahl der subventionierten Programme fliessen, bleiben diese Plätze wohl besetzt. Der Inhalt des jeweiligen Spartenprogramms spielt dabei eine sekundäre Rolle. Es geht meines Erachtens nur darum, die eigene Position durch künstliche, technische Reichweite zu verteidigen. Dies trägt mitunter bereits groteske Züge, wenn beispielsweise Programme aus der Zentralschweiz im gesättigten und bescheidenen Markt Oberwallis verbreitet werden. Dem regionalen Werbetreibenden dürfte diese künstliche technische Reichweite wenig direkten Nutzen bringen. Eine Chance wird wohl es für die kleineren Anbieter geben, wenn die Fördergelder wegfallen und die verschiedenen Spartensender nicht mehr aus dem operativen Hauptprogramm querfinanziert werden können. Spätestens dann werden vermutlich ganz schnell wieder sprachregionale Plätze frei.

Wo möchten Sie mit James FM in einem oder zwei Jahren stehen?
Am 1. Februar 2016 haben wir James FM lanciert und sind mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden. Wir sind noch immer in der Phase 1 unseres Businessplans. In diesem Jahr werden wir das Programm und die Verbreitung weiter auszubauen wie auch weitere Kooperationen ins Auge fassen. James FM kann noch viel mehr!

Was denken Sie, in welche Richtung sich das Digitalradio in der Schweiz bewegen wird?
Solange wir unsere Autos noch selber steuern, wird Radio auch mobil ein wichtiger Begleiter sein. Zu Hause wird der Empfang über Web in Zukunft eine dominierende Rolle einnehmen. DAB+ wird in den nächsten Jahren einen wichtigen Platz beim mobilen Empfang einnehmen, nicht zuletzt durch die Ablösung von UKW. Ich bin jedoch der Meinung, dass DAB+ nur eine relativ mittelfristige Übertragungstechnologie nach UKW sein wird.

Was möchten Sie den DAB-Verantwortlichen (BAKOM, SRG, SMC, usw.) in der Schweiz mitgeben?
Es steht mir nicht zu, Ratschläge zu geben. Viel mehr freue ich mich über eine weitere gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit.

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Über James FM
James FM ist der Schweizer Premium Musiksender. Das Programm richtet sich an ein urbanes erwachsenes Zielpublikum in der deutschsprachigen Schweiz. Unter dem Motto good times only bietet James FM ein ausgewähltes Musikprogramm mit den grössten Hits und Evergreens aller Zeiten. James der Butler sowie bekannte Radiostimmen begleiten stimmungsvoll durch den Tag. Das Programm wird über die nächsten Jahre weiter ausgebaut.

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André Sidler in den Chickenhill Studios von James FM. (Foto: James FM)

Über André Sidler
André Sidler, Jahrgang 1968, ist ausgebildeter Betriebswirtschafter und Marketingfachmann. Er ist spezialisiert auf die Gestaltung und Positionierung von Marken im Dienstleistungsbereich. Seine Leidenschaft für elektronische Medien begleiten ihn seit seiner Jugend. Er ist Mitbegründer und geschäftsführender Partner des Schweizer Musiksenders James FM.

Internet: http://www.jamesfm.ch

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Sender Bolligen Bantiger im letzten Tageslicht. (Foto:Stefan Grünig)

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Sender Varen Schattuflüe mit SMC Kanal 11C. (Foto:Stefan Grünig)

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Sender Chaux de Fonds Cornu im Jura. (Foto:Stefan Grünig)

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